Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.12

- S.5

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Amtsblatt der ^
10. wird i»! .Unnstpavillon eine Ausstellung des Malers
Ernst Dosenberger eröffnet.
11. feiert die „Alpine Gescllschasi »^ipselslürmer" idre»
,",<>jährigen Bestand, »nd
das ditole >tren; das zehnjährige Beslelien des Blnljpen.
derdiensles.
l l.
l".>. U"ird im Ausslellnngsjaal der Handelskammer die
> !. Ostcrrcichifcl>e Buchwoche veranstaltet.
l l. findet iin städtischen Gesundheitsamt eine Blutspenderatlion der Magistratsangestellten stall lsiche Seite :i).
l8./l!>. finden Veranslalluugen der „Million ;ur Pflanzung
des österreichischen Jerusalem-Waldes in I s r a e l " statt.
>"^. werden in der Nacht 46 Grabsteine ani jüdischen Friedhof
umgeworfen. Sie tonnten sofort wieder anfsscrichtct
werden. Die katholische Jugend veranstaltete am 25>. November eine ^ülmeseier, ebenso die sveiheilliclien

Innbdrucl
feiert die katholische Mittelschnlverbindilng
ihr 85>. Stiftungsfest.

Seite 5
„3enlonia"

:."!!. beginnen die Melker Pioniere den Ban einer Nolbrmle
über die S i l l beim Gaswerk, die in 18 Stunden serüggcstelll wird.
>"4. sindel die Firslfeier am neuen MillI)I>os in der Neichenan
statt.
^5». vollende! Schulral i . ^ i . ^o>. P r m i l ! , >cchrifl!ei!er der
^ugeud;eitschrift „Inngöslerreich", das 7l). Lebensjahr.
seier! die 5mischiile Hupper! ihren -"»Njährigeu Bestand.
27. vollendet der Präsiden! der Nolarialslammer D r . Jos.
Peer das 70. Lebensjahr.
Vom -»». November bis 7. Dezember wird in den Ränmen
des Gesundheitsamtes die I. orale >l!nderlähmungs-Schutzimpfung vorgenommen.

Maximilian Frh. v. Schneeburg
Letzthin erhielt Bürgermeister D r . Alois Lngger ein
Schreiben ans Brasilien mit dem Ersuchen nm Angaben
über das Leben des Maximilian Baron Schneeburg. Diese
ans Innsbruck stammende Persönlichkeit sei „während seiner
:i5»jährigen Tätigkeit in Brasilien ein ganz großer Förderer
Brasiliens, ganz besonders vom Estado de Rio de Janeiro
nnd vom Estado von Santa Eatarina nnd inSbcsonders M i t gründer (Fnndador) der dcntschen Tex,tilstadt ,Brnöqnc",
die im vergangenen Jahre ihren lMjährigen Bestand feiern
konnte", gewesen. Baron M . v. Schnccbnrg war 17W geboren, zwischen 1828 nnd 188l) nach Brasilien ausgewandert
nnd 186!! während einer Knr in Franzensbad gestorben.
Die erfreuliche Tatsache, einen für die Geschichte Brasiliens so bedeutenden Mann als gebürtigen Innsbruckcr
zählen zn dürfen, wird durch den bedauerlichen Unistaud
überschattet, daß man hierzulande eigentlich recht wenig darüber weiß. Der Vater des Gesuchten war der k. k. Hauptmann I o h . Josef F r h . v. Schnccbnrg (geb. : i . Fcbrnar 1769,
gest. 5>. A p r i l 179!»), der—wie Ludwig Frh. v. Hohcnbühcl in
seinen „Beiträgen ^ur Geschichte des Tiroler Adels" (Wien

18!»1, Genealog. Gesellschaft Adler) schreibt
wesentlich zum
Siege über die Franzosen bei Tanfers im Pnstertalc am
l. A p r i l 17!)!» beitrug, dabei jedoch tödlich verwundet wurde.
Die Mittler Maximilians war M a r i a Barbara ^imbck v.
Lilicnan ans Böhmen. Sie starb 1841.
Baronin Hipsich, die Tochter des letzten männlichen
Schnccbnrg, übergab das ini Amtssitze Schneebnrg in Hall
befindliche Familienarchiv im Jahre 19^9 dem Innsbrncker
^andcsrcgicrnngsarchiv. E i n Teil der Akten ging bcim
Brand der Dogana im zweiten Weltkrieg zngrnnde. Nach
dem erhaltenen Register kam ein „ M a x i m i l i a n " darin nur
einmal vor. Zwei weitere Teile des Familienarchivs bestehen
noch im Schlosse Schnccbnrg in Hotting nnd im Ansitz
Schnecbnrg in M i l s (siehe O. Stolz, Inventar des Landesregicrnngsarchivs, Seite 156). Es ist durchaus möglich, daß
sich noch Briefe Maximilians v. Schnccbnrg an bekannte
oder befreundete Personen in T i r o l im Privatbesitz erhalten
haben. Diesbezügliche Angaben wären dem Innsbrncker
Stadtarchiv (Neues Nathans, Zimmer 327) sehr erwünscht.
D r . K. Schaldelbancr

Neuerscheinungen
Grissemaun Hans: Innsbruck in alter Zeit. 258 Seiten,
mit 16 Knnstdrnckbildern nnd vielen Tcxt^eichnnngcn, kartoniert 3 48.—. Tyrolia-Vcrlag, Innsbruck. — Der bekannte
und in weiten .^reisen geschätzte Schuldircktor Ernst Grissemauu von Rum hat das vou seinem Vater verfaßte I n n s brucker Heimatbnch nnnmchr in dritter verbesserter Anfinge
erscheinen lassen. Handlich nnd bestens ausgestattet, bciuhallcl es eiue kleine Geschichte der Stadt Innsbruck. M i t einfühlender Erzählergabe weckt der Antor längst Vergangenes
^n neuem Leben. Die wichtigsten nnd interessantesten Ereignisse sind zn kurzen, anschaulichen Bildern gestaltet. Bautcn,
Plätze und Gassen werden »lit dem Treiben alter Zeit gefüllt. Freuden und Sorgen aus dem bürgerlichen Alltag,
Probleme des millelalterlichen Stadtrcgimcnts, Feste nnd
Vollsbräuchc, frohe nnd lcidvolle Tage fügen sich z» einer
bunten stette Plastischer Eindrücke. Das Buch sollte in jedem
Iunsbrucker Haus Einlaß finden nnd ganz besonders von
der fügend qelesen weiden.

dev> ^lnales. Nesideuz Verlag,
Salzburg I96I.
Tie ^audeshauptsladl Salzburg hat ein
neues Iungbürgerbnch herausgegeben, das Heuer bei der
Iuugbürgerfeier erstmals verteilt wnrde. Von den IN! ^ei
ten, die das schmucke Bnch umfaßt, sind !!6 Seiten mit iuler

cssantcn ganzseitigen Bildern versehen. Der knappgehaltene
Text, von namhaften Persönlichkeiten dargestellt, behandelt
die Hanptstücke „Der Staat", „Land nnd Stadt", „Recht nnd
Bildung" nnd ^Salzburg". Höchst lesens- und betrachtenswert für jeden Österreicher ist der fchon anderweitig bekanntgewordene Beitrag „llber das Österreichische" von
.^t. H. WaggcrI. Alles in allem enthält das Bnch, das mit
sehr viel ^iebc zusammengestellt ist, viel NissenÄucrtcs und
Ratschläg!ges. M i t einer Darlegung können w i r Tiroler
jedoch nicht einverstanden sein. I m Kapitel „Neun Länder
bilden den Staat" (Seite 46) steht zu lesen, daß 1918 die
Welschtiroler zu den I t a l i c n e r n gezogen sind. Weiß man
denn in Salzburg nicht, welch hartes Unrecht damals
Österreich zugefügt wurde! Durch die Besetzung ganz S ü d tirols von Ala bis zum Brenner hat I t a l i e n nämlich nicht
nur die Welschtiroler von Salnrn bis Ala, sondern auch die
25,<». Deutschsüdtiroler vom Brenner bis S a l n r n gewaltsam annektiert. Der seither geführte .Uampf, der sich Heuer
in besonderer Weise ^»gespitzt hat, geht ja letzlen Endes
darnm, die Besetzung ans dem nrallen lirolischen Gebiet
von Dentschsüdtirol endlich ^n bereinigen.
Das bereits l9,">6
erschienene tiroler Inngbnrgerbnch ist jenem von Salzburg
hinsichtlich Ansslaltung zumiudesl ebeubürlig, iuhalllich ist
dieselbe nich! bloß doppel! so stark, sondern auch gehaltvoller.
W. Eppacher