Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.10

- S.6

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1961_Amtsblatt_10
Ausgaben dieses Jahres – 1961
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seile 6

Wählergruppe „Fur Mensch und Tier":

Nummer 10

?. Dr. Eilberbauer Oskar, Jurist. Iunvdnnt. A» der

1. Widschwenter Franz, Kaufmann, Obmann des
Tiroler Tierschutzvercins, Innsbruck, Marttgraben
9tx. 2
2. Virnbaumer Herbert, Kaufmann, Innsbruck,
Kranebitten 8a
3. Kaltseis Hans, Rentner, Innsbruck, Gramart l0d
4. Ing. Schuller Robert, Bauingenieur, Innsbruck,
Höttinger Gasse 1
5. Dr. Fromme Georg, Geologe, Ninn Nr. 31
6. Insp. Göpfrich Michael, Polizeibeamter, Innsbrück, Neichenauer Straße 92 ä

"
- «- Echröcksnadel Edith, Vea,nli>l, Lelnerin, Innsdruck, Hörtua.qlstraße 2l
!>. Alair Ostar, Polizeibeamter. Innsbruck, .^ranobitter Allee 93
10. Etöffler Iosefine, Hausfrau, Innsbruck, Lpeckbacherstraße 5
11. Thumeltshammer Franz, Kaufmann, Innsbruck.
Leopoldstraße 32
12. Binder Frida, Hausfrau, Innsbruck, Pechestiahe
Nr. 10

Innsbruck, 13. Oktober 1961
Der Leiter der Kreiswahlbehörde
Dr. Knoll e. h.
Obermagistratsrat

Die perorale Kinderlähmungsimpfung
Die perorale Methode der Kinderlähmungsimpfung,
d. h. die Impfung durch Einnehmen von Impfstoff
(nach E a b i n), hat die Injektionsmethode (nach
T k l k) schon fast auf der ganzen Welt verdrängt. I m
Prinzip weichen die beiden Impfmethoden stark voneinander ab. Vei der Salt-Impfung werden dem
Körper getötete Viren eingespritzt und dadurch ein
Reiz gesetzt, Gegenstoffe zu bilden. Dringt nun wirklich ein hochattiver Virus durch den Darm in den
Körper ein, so wird dieser trank, aber dank der Gegenftoffe kommt es meist zu keinen oder nur zu sehr milden
Lähmungen. Vei der oralen Impfung werden lebende
Viren verabreicht, welche im Darm solche Veränderungen hervorrufen, das; er später eindringenden, auch
hochvirulenten Viren keinen Riihrboden mehr bietet
und diese dann zugrunde gehen. Der also Geimpfte
wird demnach überhaupt nicht mehr krank. Vei möglichst hochprozentiger Durchimpfung der Bevölkerung
hofft man, die Poliomyelitis überhaupt zum Erlöschen
zu bringen.
Österreich hat sich lange mit der Saltschen Impfung
begnügt und damit gute Erfahrungen gemacht. Nebenbei wurden jedoch die Impfungen nach der peroralen Methode in anderen Ländern aufmerksam verfolgt. Das Bessere ist der Feind des Guten, und so hat
man sich auch in Österreich entschlossen, die orale
Impfung nach Sabin zu empfehlen. Ab 2N. November
19li1 foll schlagartig die erste der drei oralen Impfungen durchgeführt werden, drei Impfungen deshalb,

weil jeder der drei Erregerstämme einzeln gegeben
werden muh. Vornehmlich die Jugend soll sich dieser
Impfung unterziehen, auch dann, wenn sie bereits
Injektionen gegen die Kinderlähmung bekommen hat.
M i t der Durchführung dieser Impfung in Österreich
wurden ausschließlich die Gesundheitsämter betraut.
I n Innsbruck wird sie folgendermaßen gehaudhabt
werden: I n den Schulen und Kindergärten erhalten
die Kinder Merkblätter und Anmeldeformulare,
welche von den Eltern entsprechend ausgefüllt uud
wieder in die Schule gebracht werden. Die Angemeldeten werden dann in den Schuleu und Kindergärten
geimpft.
Mütter mit Säuglingen (ab drei Monaten) und
anderen Kleinkindern kommen in die ihrer Wohnung
zunächst gelegene Mutter- und Sängliugsfürsorgestelle, die sie vermutlich ohnehin schon kennen.
Andere Personen, welche sich impfen lassen wollen,
können Formulare bei de» beiden Portieren des Rathauses abholen und mit dem deutlich ausgefüllten
Formular jeden Nachmittag von Montag bis Freitag
zwischen 14.3ll und 17 Uhr am Gesuudheitsamt erscheinen. Die erste Teilimpfung beginnt am Äl. November
und endet am 7. Dezember; Nachzügler können nicht
angenommen werden, da nach dem genannten Termin
kein Impfstoff mehr in Österreich erhältlich ist.
Besonders für die jüngere Generntion ist es sehr
ratsam, diesen einfachen, aber wirksamen Schutz gcgcu
die Kiuderlähmuug zu beuützen.

Dr. llnterrichter
Stadtphnsitus