Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.5

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 5
O.uad>al»ieler

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. daß dio Fina»zieru»g gewagt und gesichert wlilde.
Darüber frenl sich der Biirgornloistor, Allo Gogoilsätz
lichtoiton könne» n»!,inelir ill do» Kare», nicht gefärbleu Fililo» der silione» S>hlv>!»»il"ellen aligeli>l!l>
word »il.
Dio Erläuterung dor techilischen Details haben Sie
vo»l Balirefernt erhalte», doch sei es mir erlaubt,
eine» lurzeil Blick alls die ^»imullimg des I n i l s b r n !
ter Badeweseils zu werfen,
Ende des 1!!. Jahrhunderte gab es sür die I n n s
brinler nur das Schwimmbad in der Höttingor An,
die alle Schlvimmschulo im Schlaft Vüchsenhausen lind
sui jene, die die Entfernung nicht scheuten, den Lan
ser See. Diese Anstalton toilnteil der wachsenden Bevölkerungszahl, aber auch dell sanitären Bedürfnissen
naturgemäß bald nicht mehr genügen, ulld so schritt
die Stadtverwaltung an die Errichtung von Nolksbädern. (5s entstand 1W2 das städtische Voltsbad I in
der Iahnstraße, das aber nur fünf Wannen- und
einige Brausebäder aufwies. Das 1W5 errichtete
Voltsbad II iil der damaligen Schulstraße, heute M i chael-Gaismayr-Straße. wies schon neun Wannenbäder und mehrere Brausebäder auf und erfreute sich
bald nach der Eröffnung eines außerordentlich starken

Besuches.
Inzwischen hatte sich auch das Bedürfnis nach öffentlichen Schwimmbädern immer starter und dringender fühlbar gemacht, da die Schwimmbäder Hötliilger Au und Büchsenhausen längst nicht mehr die
alldrängende Flut der Schwimmlustigen zu bewältigen vermochten. Daher schritt die Stadtgemeinde an
die Erbauung zweier eigener und schöner Schwimmanstalten, die entlang des Sillkanals angelegt wurden. 1lN^ entstand östlich des Bahndurchlasses nach
P r a d l am Ende der Museumstraße das Herrenschwimmbad, ein Jahr darauf gegenüber das Damenschwimmbad. Diese beiden äußerst beliebten, weil sehr zentral
gelegenen Schwimmbäder, die den Bombenangriffen
des zweiten Weltkrieges zum Opfer fielen, reichten
nach welligen Jahren ebenfalls nicht mehr aus" dies
um so mehr, wenn man bedenkt, daß sie ja auch nur in
den Sommermonaten benutzbar waren und in den
Wintermonaten jede Gelegenheit zur Ausübung des
Schwimmsportes fehlte. Aber anch die städtischen Wannendadeanstalten genügten nicht »lehr," so wurde denn
knapp vor Beginn des ersten Weltkrieges das städtische Voltsbad I I I in der Herzog-Otto-Straße erbanl.
das bereits dreißig Wannenbäder und zahlreiche
Brausen enthielt, so daß nun auf längere Zeit das
Allslangen gesunden werden tonnte.
Schon seit 1911 hatte sich das Stadtbauaml mil
verschiedenen Dampfbadeprojekten beschäftigt, deve»
Ausführung aber durch den erstell Wellkrieg und
seine wirtschaftlichen Folgen viele Jahre verzögert
wurde. Schließlich einigte man sich auf das Projetl
einer Badeanlagc, die Wannen-, Dampf- und Medizinalbäder nach dem Vorbild der römisch-irischen Bäder vereinigen und an der Stelle des alten, längst ab
gerissenen Ritolilsbades an der Ecke Salurner Straße
Adamgasse erstehen sollte. Das im Rooombor 1!>^7
seiller Bestimmung übergebene Bad zählte zweifellos
zu den schönsten modernen Bauten der Lnndoshaupl
stadt und erfüllt auch heute noch alle Anforderungen,

Seite 3

die an eine moderne Badeanstalt gestellt worden müsEinoni seil langem fühlbaren Mangel half aber erst
das im Juni lü^ü eröffnete Hallenschwimmbad ab,
das aus willschafllicheil Gründen in unmittelbarer
Nähe des städtischen Gaswerkes errichtet wurde, um
dessen bisher ungenützt verströmte Abwärme zu verwerten. Das Hallenbad, das «leben dem sportgerecht
ausgestatteten Schwimmbecken auch Wannen- und
Brausebäder sowie die Einrichtungen zur Vcrabroichnng modizinischor Bädor allor A r t besitzt, stollt
allein schon durch soinon anhaltondon starkon Besuch
seine Daseinsnotwendigkeit unter Beweis. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Hochburgen des
Schwimmsportos nur in jonen Orten zn finden sind,
die ein das ganze Jahr über benutzbares Hallenbad

besitzen.
Kehren wir nach dieser kurzen Rückschau auf die
Entwicklung des Innsbrucker Väderwesens wieder
zu unserem Freischwimmbad T i v o l i zurück.
Wurde die Notwendigkeit der Errichtung schon aus
Gründen der Volksgesundheit im Interesse aller
Innsbrucker bereits mehrfach betont, so verdient besonders erwähnt zu werden, daß auch der wettkampfmäßige Schwimmsport, der in Innsbruck immer gut
gepflegt wurde, nunmehr in der Lage ist. jede Form
des friedlichen Wettstreites durchzuführeil" es ist mit
voller Berechtigung zu hoffen, daß es den Innsbrukker Schwimmvereinen gelingen wird, Schwimmwettkämpfe auch internationalen Ranges nach Innsbruck
zu bringen und die Farben ihrer Heimat erfolgreich
zu vertreten.
Unsere tatkräftige Wafserrettung bekommt ein
Ubungs-, aber auch Einsatzgebiet. Unsere Jugend erhält eine ausgezeichnete Stätte der Erholung und des
Lernens. Für unsere Mütter mit Kleinkindern ist ein
weiteres schönes Plätzchen geschaffen wordeil. Die
Freunde der finnischen Sauna werden eine besondere
Freude haben.
Wenn das Freischwimmbad Tivoli nun hellte seine
Pforten öffnet, dann mögen sich die Besucher wenigstens beim ersten Betreten im Dante an alle jene
vereinen, die in Vorbereitung, Planung. Ausführung
und Finanzierung ihr Bestes zum Entstehen dieser
herrlichen Anlage gegeben haben.
Ich möchte mit dem Wunsche schließeil, daß Heller
und auch in den weiteren Jahren den Innsbruckern
uild auswärtigen Besuchern, die hier Erholung und
Entspannung suchen, recht viele Sonnentage beschert
sein mögeil, denn darauf hat leider auch der Bürger»leister voll Innsbrnck keinen Einfluß,"
Drei Schultiuder sprachen »»» i» launigen Versen
der Stadtgemeindo Innsbrnct den Da»! für die Errichtung dieses schönen Bades aus.
M i t dem Durchschneiden des weiß roten Bandes,
das das Kalnpfschwimmbecken abschloß, gab Bürgermeister Dr. Lugger dio gosamto Anlage zur allgemeinen Benützung frei.
Wenn auch die Wassertemperalur nur l l Grad Eelsins betrug, ließ es sich die weibliche und männliche
Jugend der Tiroler Schwimmvereille nicht nehmen,
dlirch das sogenannte Anschwimmen vom neuen Freischwimmbad symbolisch Besitz zu ergreifen.