Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.5

- S.31

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Stadtgeschichte

Notgeld der Tiroler
Landeskasse im Wert
von 20 Heller aus dem
Jahr 1920

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM

28. Mai

Ansicht des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum aus den 1920er-Jahren mit Blick gegen Westen

Innsbruck vor 100 Jahren
von Martin Glotz

6. Mai
Museum Ferdinandeum. Der Eintrittspreis zur Besichtigung des Ferdinandeums wird ab Sonntag, den 8. ds. Mts. auf
20 K erhöht. Anspruch auf Ermäßigung
des Eintrittspreises zu 5 K haben alle Personen, die sich als in Innsbruck wohnende oder als in einer tirolischen Gemeinde
zuständig ausweisen.

14. Mai
Eine künstlerische Weinkarte. Die Direktion des „Café München“, die schon bei
der Herstellung des prächtigen Lokales
viel guten Geschmack und großen Kunstsinn bewiesen hat, legt nun eine Weinkarte auf, die als ein hervorragendes Zeugnis des Wertes unserer alpenländischen
graphischen Industrie betrachtet werden
muß. Die Karte – eigentlich ein Heft in
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großem Format – zeigt auf dem Umschlag
ein Bild nach einem Original Weber-Tyrols
und enthält im Inneren prächtige Farbendrucke mit Ansichten des Kaffeehauses
nach Skizzen des Architekten Lois Welzenbacher, dem künstlerischen Gestalter
des ganzen Unternehmens. Der rein graphische Teil des Heftes paßt sich mit seinem feinen geschmackvollen Stil gut der
ganzen vornehmen Weinkarte an. Sowohl
die Herstellung der Klischees der Farbenbilder als auch den Druck selbst besorgte
die Wagnerische Universitäts-Buchdruckerei in Innsbruck, die damit wieder ein
schönes Zeugnis für ihre hervorragende
Leistungsfähigkeit abgelegt hat.

25. Mai
Zur Aufklärung. Um weiteren unliebsamen Verwechslungen vorzubeugen, er-

kläre ich hiermit, daß mir Frau Therese
Bondi, Karmelitergasse (Villa Haida) vollkommen ferne steht und daher in keiner
Weise mit ihr identisch bin. Therese Bondi, Adamgasse 9.

26. Mai
Tiroler Notgeld in Amerika. Großes
Interesse herrscht für Tiroler Notgeld
in Amerika, speziell für jenes nach Entwürfen von Oswald Hengst, hergestellt
in der Wagnerischen Universitäts-Buchdruckerei, Innsbuck. Ein amerikanisches
Haus machte große Bestellungen bei der
Firma M. Wograndl in Innsbruck, Maximilianstraße 5, und übermittelte für
die prompte Lieferung südamerikanisches Notgeld. Notgeldsammler können
dieses bei der genannten Firma besichtigen.

Das Verbot des Milchausschankes in
Gaststätten. Die diesbezügliche Verordnung der Tiroler Landesregierung vom
20. Mai l. Js. verbietet allgemein die Verabreichung von Milch, die Verwendung
von Milch zur Zubereitung von Getränken und die Verabreichung von solchen
Getränken für Gast- und Schankgewerbebetriebe. Die Verwendung von Trockenmilch und kondensierter Milch ist
gestattet. Die politischen Bezirksbehörden sind ermächtigt, einzelnen Gaststätten in Ausflugsorten den Ausschank von
Milchkaffee zu gestatten. Uebertretungen dieser Verordnung werden von der
politischen Bezirksbehörde mit Geld bis
zu 5000 K oder mit Arrest bis zu sechs
Monaten bestraft, soferne die Handlung
nicht nach den bestehenden Gesetzen
einer strengeren Strafe unterliegt. Wer
zu einer solchen Handlung anstiftet oder
bei ihrer Ausführung mitwirkt, ist in gleicher Weise zu bestrafen. Wird die Uebertretung bei Ausübung eines Gewerbes
begangen, kann mit der Entziehung der
Gewerbeberechtigung für immer oder
auf unbestimmte Zeit vorgegangen werden. Milch, die entgegen diesem Verbote
in Verkehr gebracht wird, und die verbotswidrig unter Verwendung von Milch
hergestellten Getränke oder deren Erlös
können zugunsten des Staates für verfallen erklärt werden.

T. Z. K. schreibt uns: Der Tiroler Fremdenverkehr, der eine der wichtigsten Erwerbsquellen des Landes bildet, scheint
einer ernsten Gefahr ausgesetzt zu sein,
und zwar u. a. auch von Seite der Fremdenverkehrs-Interessenten. Diese Gefahr
liegt in den exorbitant hohen Pensionspreisen, die von vielen, ja den meisten
Gastwirten gefordert werden. Die Wirte
pflegen die Pensionspreise in der Valuta des Fremden anzugeben und einzukassieren; sie bewegen sich um 50–70
Mark für den Tag, was ungefähr 500 bis
700 Kronen gleichkommt. Es liegen nun
schon einige Äußerungen vor, wonach

zum Beispiel reiche deutsche Sommergäste billigere Pensionen in ihren deutschen Sommerfrischorten bezahlen können und hiefür geringere Bahnspesen zu
tragen haben, die übrigens nächstens
ebenfalls erhöht werden sollen, wodurch
jedenfalls auch wieder der Zustrom eingedämmt werden dürfte.

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30. Mai
Eine ernste Mahnung an die Tiroler
Fremdenverkehrsinteressenten. Die
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