Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.4

- S.18

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Das
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Ein Zeichen der Hoffnung:
Haydns „Sieben letzte Worte“
Neun österreichische Symphonieorchester mit gemeinsamer Karfreitagsbotschaft

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INNSBRUCK INFORMIERT

Zum Werk
Joseph Haydns instrumentale Passionsmusik „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“ (1787) ist eines
seiner eindringlichsten, anrührendsten
und zugleich populärsten Werke. Haydn
komponierte das neunteilige Werk im
Auftrag der spanischen Stadt Cádiz für
deren Karfreitagszeremonien. Ebenso bekannt wie die Orchesterfassung
wurde Haydns Arrangement für Streichquartett. Erst um 1796 finalisierte er

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in einzigartiges Konzertprojekt
vereint erstmals neun österreichische Symphonieorchester. Die
Landesorchester Österreichs sowie das
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
setzen am Karfreitag, 2. April, mit Joseph Haydns „Die sieben letzten Worte
unseres Erlösers am Kreuz“ ein musikalisches Zeichen der Hoffnung und des
künstlerischen Lebenswillens und signalisieren als musikalische Botschafter ihrer Bundesländer ihre Solidarität
mit allen Kultureinrichtungen in Österreich. Sie verstehen diese Zusammenarbeit als Ausdruck ihres Bestrebens, den
Menschen emotionalen Halt, geistige
Anregung und Freude zu schenken – besonders in Zeiten geschlossener Kultureinrichtungen.
Dieses virtuelle Konzerterlebnis wird am
Freitag, 2. April, um 9.00 Uhr auf ORF III
übertragen und ist ab 20.00 Uhr auf den
Facebook- und YouTube-Kanälen aller
teilnehmenden Orchester verfügbar. Das
Tiroler Symphonieorchester (TSOI) unter der Leitung von Kerem Hasan übernimmt die Sonata VI. Lento „Es ist vollbracht“.

Die MusikerInnen des Tiroler Symphonieorchesters (TSOI)
bei den Probearbeiten zum Karfreitagsprogramm.

seine dritte, diesmal oratorische Fassung für Soli, Chor und Orchester – mit
dem deutschen Text von Gottfried van
Swieten.
Haydns „Andachtsmusik“ auf die letzte Botschaft Jesu, seine sieben in den
Evangelien verbürgten Worte am Kreuz,
umfasst die musikalische Ausdeutung
der bei der Kreuzigung ausgesprochenen
Sätze. Sie reichen von der innigen Bitte
um Vergebung über das Sterbewort des
Lukasevangeliums als Ausdruck kindlichen Gottvertrauens bis hin zum abschließenden „Terremoto“, dem Erd-

beben beim Jüngsten Gericht. Die
thematische Idee zu jeder der sieben Sonaten zwischen Introduktion und Erdbeben ist aus dem jeweiligen lateinischen
Erlöserwort abgeleitet; beim Hören lässt
sich die lateinische Deklamation in den
Anfangsmotiven der Sätze mitdenken.
Aufgrund seiner sprachlosen Wortgewalt, erzielt durch naturalistische Klangeffekte und enorme dynamische Polarisierung, überzeugte der Passionszyklus
schon Haydns Zeitgenossen – der Komponist selbst soll ihn für eine seiner besten Arbeiten gehalten haben. AS
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