Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.4

- S.14

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Politik & Stadtverwaltung
SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI ÖSTERREICH

GERECHTES INNSBRUCK

In der Bildung regelt der Markt nicht alles selber!

Die Ausbildung unserer Kinder muss gerecht sein!

D

F

as lose Versprechen „freie Schulwahl“
wirkt wie ein großer Wurf, ist aber in
Realität nicht umsetzbar und gesellschaftlich kontraproduktiv. Sie würde das angestammte Modell der Aussiebung und des
massiven Drucks auf die Kinder im Übergang von der Volksschule auf die Mittelstufe bereits ins Kindergarten-Alter hineintragen. Noch früher würden Eltern um zu
wenige Schulplätze an den vermeintlichen
„Elite“-Volksschulen kämpfen und nur jene
mit besten Beziehungen und Bildungshintergrund kämen dann wohl zum Zug. Di-

Bildungsstadträtin
Mag.a Elisabeth Mayr

ür die Volksschulen gilt die Sprengelzugehörigkeit, die SchülerInnen werden entsprechend ihrer Wohnadresse in
der jeweils zuständigen Volksschule eingeschult. (www.innsbruck.gv.at) Das hat sich
bestens bewährt! Dabei wollen wir es vom
Gerechten Innsbruck belassen, auch wenn
andere das Rad möglicherweise neu erfinden wollen! Vernünftig wäre es aus unserer Sicht die Coronakrise zu nutzen, um alle
städtischen Schulen zu renovieren bzw. zu
sanieren. Alle Schulen sind mit modernsten Lehrmitteln auszustatten. Für uns vom

Gerechten Innsbruck ist es wichtig, dass
den städtischen Volksschulen, aber auch
den Mittelschulen, ebenso wie den Familien bei Bedarf genügend finanzielle Mittel und anderweitig benötigte Ressourcen
(z.Bsp. Lehrmittel) kostenlos zur Verfügung
gestellt werden, damit sie das coronabedingte Homeschooling bestmöglich bewältigen können, und der Schulerfolg der Kinder nicht davon abhängig ist, ob ihre Eltern
arm, oder reich sind! Die Ausbildung unserer Kinder muss gerecht sein!

NEOS

TIROLER SENIORENBUND

Ein Bildungsstadtplan für Wahlfreiheit und Chancen

Gleiche Chancen für alle Kinder im ganzen Stadtbereich

N

I

eben der Freude der Kinder häufen
sich bei der Volksschuleinschreibung
bei vielen Eltern Fragen und Sorgen. Die
prinzipielle Zuordnung der Kinder an eine
Stammschule nach einem Sprengelsystem
kann so manche Notwendigkeit nicht mehr
förderlich bedienen. Optionen gibt es wenige, sie sind zudem kaum bekannt. Eltern
und Schulleitungen müssen sich erst Mal
ordentlich an die Telefone hängen, um Informationen und praktikable Möglichkeiten zu erkunden.
Mittels Straßenverzeichnisses sorgt die

Stadt Innsbruck dafür, dass jedes Kind einen Schulplatz bekommt und Schulstrukturen erhalten bleiben. Wir NEOS fordern
darüber hinaus, dass diese Strukturen auch
bestmöglich genützt werden.
Wir beantragen daher ein transparentes,
computergestützes System, das den Eltern
Wahlfreiheit und gleichzeitig den Schulen
eine gesunde Durchmischung ermöglicht.
Dazu legen wir einen Bildungsstadtplan
vor, der Innsbruck als Bildungsstadt weiterentwickelt und jedem Kind den optimalen
Volksschulplatz bietet. #Flügelheben

Mag.a Dagmar
Klingler-Newesely
innsbruck@neos.eu

nnsbruck ist in Schulsprengel eingeteilt,
die einen wohnungsnahen Volksschulbesuch mit sicherem Schulweg im vertrauten Umfeld sicherstellen. Durch dieses System war und ist der Stadtführung eine klare
Schulbedarfsplanung möglich, mit der ein
gleich hoher Qualitätsstandard im ganzen
Stadtbereich gesichert und Brennpunktschulen und Transferverkehr durch die Stadt
vermieden werden, sowie gemeinsame Feiern von traditionellen, z. B. religiösen Festen
möglich sind.

Für Eltern sind die stadtweit gleich hohe
Schulqualität, kurze Schulwege, Bedacht auf
soziales Umfeld und Freunde in der Nachbarschaft wichtig, das bietet allen Kindern
gleiche Chancen. Die gezielte Bevorzugung
einzelner Schulen durch einzelne Eltern würde eine genaue Infrastrukturplanung durch
die Stadt unmöglich machen und ist unsolidarisch gegenüber anderen Schulen und
den anderen Kindern. Deswegen begrüßt die
Liste Tiroler Seniorenbund die bestehende
Sprengeleinteilung.

FRITZ

ALTERNATIVE LISTE INNSBRUCK

Abschaffung des Sprengelzwangs mit Vor- und Nachteilen!

Schatz, so wird das nichts: Mehr Bildung für alle!

F

chonungslos hat das vergangene Jahr
die Lücken im heimischen Bildungssystem aufgezeigt. Von völlig mangelhafter Digitalisierung bis hin zu schwierigsten
Bedingungen für Kinder aus einkommensschwächeren Familien im Homeschooling - von realer Chancengleichheit im Bildungssystem kann jedenfalls immer noch
keine Rede sein.
Was wäre nun aber die Lösung? Die Schulen sich wie auf einem freien Markt gegeneinander behaupten lassen, frei nach dem
Motto „schneller, höher, weiter“?

ür Innsbrucker Volksschulen gilt Sprengelzugehörigkeit, das heißt, dass Schulkinder auch dort zur Schule gehen müssen,
wo ihre Wohnadresse liegt. Eine Abschaffung dieses Zwanges würde allerdings nicht
nur Vorteile bringen. Gegen eine Aufhebung
spricht, dass finanziell besser gestellte Eltern ihre Kinder wohl eher in neu renovierten Schulen oder fernab von sogenannten
Brennpunktschulen mit höherem Migrationsanteil unterbringen würden. „Beliebte“
Schulen müssten dann irgendwann wegen
Überfüllung Kinder abweisen, während an-

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rektionen, die gute Vermarkter sind, würden profitieren, jene, die auf pädagogische
Qualität im Stillen setzen, auf der Strecke
bleiben.
Unser Ziel ist im Gegensatz dazu, alle Schulen attraktiv zu machen, beste Rahmenbedingungen anzubieten, sozialen Ausgleich
zu ermöglichen, denn jedes Kind, unabhängig von den Verhältnissen, in denen es
lebt, hat das Recht auf die beste, wohnortnahe Schule, auf Chancengerechtigkeit und
alle Möglichkeiten für ein erfülltes Leben.

INNSBRUCK INFORMIERT

dere Schulen vielleicht zu wenig ausgelastet
wären. Zu bedenken gilt auch die dadurch
entstehende zusätzliche Verkehrsbelastung. Dabei sagt der bauliche Zustand oder
der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund wenig über die pädagogische Qualität aus, die jeweils angeboten wird. Für eine
Aufhebung der Sprengelpflicht spricht ganz
klar, die höhere Flexibilität gerade für alleinerziehende Berufstätige.
Bevor hier voreilige Beschlüsse gefasst werden, sehen wir als Liste Fritz hier jedenfalls
noch zusätzlichen Diskussionsbedarf.

S

GR Tom Mayer
Liste Fritz –
Bürgerforum Tirol

Für die Bildung unserer Kinder sollten wir
tatsächlich immer höhere Ziele anstreben,
nämlich die bestmögliche Bildung an ALLEN Schulen, unabhängig vom Schulsprengel. Statt einer Debatte über die Aufhebung
der Sprengellösung, was die Benachteiligung von Kindern aus einkommensschwächeren Familien noch weiter vorantreiben
würde, reden wir doch bitte über Inklusion, reden wir über Ganztagesangebote und
pädagogische Konzepte, die sicherstellen,
dass jedes Kind in jedem Stadtteil die allerbeste Bildung erhält.

H I N W EI S : Die Redaktion von Innsbruck informiert ist für die Inhalte der Fraktionsbeiträge nicht verantwortlich. Die diversen Artikel auf den
Standpunkteseiten werden weder umgeschrieben noch zensiert oder sonst in irgendeiner Art und Weise verändert.

Gemeinderat Gerald Depaoli
www.gerechtes-innsbruck.at

Klara Neurauter
(Ersatzgemeinderätin)
Tiroler Seniorenbund

Für das ALI-Team
Mag.a Birgit Hohlbrugger
team@alternativeliste.at
www.alternativeliste.at

INNSBRUCK INFORMIERT

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