Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.4

- S.10

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Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer

HER

© AALBORG KOMMUNE (2)

© C. FORC

„Unsere Partnerstadt Aalborg
ist ein Vorreiter in Sachen
Nutzung neuer Technologien im
städtischen Raum. Der Fokus auf
eine moderne Infrastruktur macht
sie attraktiv für internationale
Vorzeigeunternehmen.“

Die „Naturbroen“ (Naturbrücke) ist eine Autobahn-Brücke, die nun zu
einer Fahrradbrücke umgewandelt wurde. Der Radweg führt in ein Erholungsgebiet, zahlreiche Wildblumen schmücken den Weg.

Ambitionierte Ziele
Die Visualisierung des BRT-Korridors (Bus Rapid Transit)
zeigt, wie das Zusammenspiel zwischen Fahrrad und
öffentlichem Verkehr in Aalborg zukünftig aussehen soll.

Aalborg setzt auf
Rad und Tat
Dänemark gilt als eines der fahrradfreundlichsten Länder der
Welt. Innsbrucks Partnerstadt Aalborg realisiert und plant umfangreiche Projekte rund um den Ausbau ihrer Rad-Infrastruktur.

A

alborg ist mit knapp 120.000
EinwohnerInnen die viertgrößte
Stadt Dänemarks und seit dem
Jahr 1982 eine der sieben Partnerstädte
der Stadt Innsbruck. Kennzeichnend für
die Hafenstadt im Norden Dänemarks
ist der Limfjord, eine Meeresstraße, die
sich quer durch das Land erstreckt und
Aalborg in ein nördliches und ein südliches Stadtgebiet unterteilt. Da auch
große Schiffe den Limfjord durchfahren, stellt die Verbindung dieser beiden
Stadtgebiete eine besondere Herausforderung dar. Aktuell können RadfahrerIn18

INNSBRUCK INFORMIERT

nen und FußgängerInnen die Meeresstraße nur an zwei Stellen überqueren,
wobei sich beide Brücken im westlichen
Teil der Stadt befinden. In den nächsten Jahren will man in Aalborg daher
noch eine dritte Verbindung der beiden
Stadtgebiete errichten.

Transformation eines Stadtteils
Der Bau eines neuen Stadtteils am nordwestlichen Ufer des Limfjords kommt
dabei gelegen. Die frühere Industriezone „Stigsborg“ wird umgewandelt in einen neuen Stadtteil mit zahlreichen

Wohngebäuden, einem großen Park, einer Schule sowie einer Gewerbezone.
Bei der Planung verfolgte man das Ziel,
dass die Menschen, die regelmäßig diesen Stadtteil frequentieren, möglichst
wenig auf Autos angewiesen sind. Um
dieses Ziel erreichen zu können, benötigt
man die zusätzliche Verbindung für RadfahrerInnen und FußgängerInnen auf die
gegenüberliegende Seite des Limfjords.
Nachdem der Bau des Stadtteils bereits
vergangenes Jahr begonnen hat, soll die
Errichtung der Brücke in den kommenden Jahren folgen.

Der Verkehrspolitik in Aalborg liegt eine
umfangreiche und langfristige „Strategie
für nachhaltige Mobilität 2040“ zugrunde. Damit möchte die Stadt ihren BürgerInnen ein lebendiges und attraktives
Stadtzentrum garantieren. Im Jahr 2020
ergänzte Aalborg seine Agenda außerdem mit dem ehrgeizigen Ziel, führende
Fahrrad-Gemeinde in Dänemark zu werden und Radfahren und Zu-Fuß-Gehen
als vorwiegende Wahl der Mobilität im
Stadtzentrum zu etablieren.
Aktuell zählt Aalborg bei normalen Witterungsbedingungen bis zu 3.500 RadfahrerInnen pro Tag auf den vielbefahrenen Radwegen. Im Vergleich dazu fuhren
in Innsbruck im vergangenen Jahr pro Tag
rund 1.600 RadfahrerInnen bei der Ottoburg und 1.900 beim Sillpark vorbei. Um
die Anzahl an RadfahrerInnen zu steigern,
setzen die beiden Partnerstädte Aalborg
und Innsbruck auf ähnliche Strategien.
Ein Beispiel sind Lückenschließungen im
Radnetz und darüberhinausgehende Investitionen in die Infrastruktur, um eine
weitere Verkehrsberuhigung zu fördern.
Allerdings gibt es auch unterschiedliche Ansätze der beiden Städte. Werden
in Innsbruck vermehrt Begegnungszonen oder Einbahnstraßen mit Radstreifen umgesetzt, setzt Aalborg häufig auf
das skandinavische Konzept der „2-1
roads“. Bei dieser Art von Straße gibt es
in der Mitte eine Fahrbahn, die sich Autos in beide Fahrtrichtungen teilen. Auf

den Seiten befinden sich verbreitete
Banketten, die den RadfahrerInnen und
FußgängerInnen vorbehalten sind. Insgesamt zählt man in Aalborg mehr als 600
Kilometer Radwege. Zum Vergleich dazu
kann Innsbruck nach aktuellem Stand
rund 100 Kilometer vorweisen.

Fortschrittliche Projekte
Im Stadtteil Aalborg Øst wurde ein Wohngebiet aus den 1960er- und 1970er-Jahren aufgewertet, mit dem Ziel, eine größere soziale Durchmischung des Stadtteils
zu erreichen und die Lebensqualität in
dieser Gegend zu erhöhen. Dafür wurden
die Radwege erweitert, damit dort auch
ein „autonomer Kleinbus“ genügend Platz
vorfindet. Der Stadtteil stellt mittlerweile ein erfolgreiches Testgelände für autonome Kleinbusse dar und das gesamte
Projekt wurde 2019 mit dem dänischen

Stadtplanungspreis (Byplanprisen) ausgezeichnet.
Zudem wird im Jahr 2023 der erste BRTKorridor (Bus Rapid Transit) in Aalborg eröffnet, der den westlichen Teil der Stadt
mit der Universität und einem neuen Krankenhaus verbindet. Die ersten Abschnitte
des zwölf Kilometer langen BRT-Korridors
werden derzeit gebaut. Das Projekt bringt
massive Veränderungen entlang der Strecke. Dazu zählt unter anderem der Bereich
um den Hauptbahnhof und den Campus
der Universität, wo die Radverkehrsanlagen aufgewertet werden sollen, um ein
enges und flexibles Zusammenspiel von
Radfahrenden und öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Der Ausbau der
Radwege kommt zudem den zahlreichen
NutzerInnen von Elektro-Fahrrädern zugute, die aufgrund der hügeligen Landschaft
in Aalborg laufend mehr werden. JD

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