Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.4

- S.7

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Lebensraum Innsbruck

Forstmeile für Herz und Hirn
Auf dem neuen „DenkSportWeg“ oberhalb von Mühlau
kann man Körper und Geist trainieren. Dazu gibt es
atemberaubende Ausblicke auf die Stadt.

A

Station 1:
Das beschwingte Alphabet
In sportlicher Kleidung macht sich das
Quartett auf den Weg. Alle vier gehören
streng genommen noch gar nicht zur Zielgruppe: Der Weg ist nämlich speziell für
Menschen über 60 gedacht. „Wir probieren es trotzdem“, sind sich die vier einig
und stapfen los. Beim Start an der aufgelassenen Stütze der ehemaligen Hungerburgbahn muss bei jedem Buchstaben
des Alphabets eine bestimmte Handbewegung ausgeführt werden. Klingt einfach? Ist es aber nicht. Vor allem, wenn in
kurzer Zeit eine ganze Buchstabenkette
dargestellt und vorgezeigt werden muss:
linke Hand nach oben, klatschen, rechte
Hand nach oben. Da kommt man schnell
durcheinander.

Station 2: Smart am Handy
Nach rund 200 Metern Spazierweg wartet
um die Kurve bereits die nächste Übung.
Bei dieser muss mit den Zehenspitzen −
wie auf einer Handytastatur − eine Telefonnummer auf den Boden getippt werden. Zuerst nur die eigene. Um das Ganze
schwieriger zu machen, gilt es dann, eine
zweite Nummer von einem Bekannten
oder einer Freundin zu tippen. Spontan bleiben ein paar Neugierige stehen
und versuchen ihr Glück. Auch bei dieser
Übung bleibt das einhellige Fazit: sieht
einfacher aus, als es ist.

Gehirnjoggen statt Spazierengehen: Regina Stock,
Claudia und Christian Weber und Hermann Muigg-Spörr
(v. l.) haben den „DenkSportWeg“ getestet.

Station 3: Discofieber
Die zwei Testpaare brauchen eine kurze
Pause zum Verschnaufen und Staunen:
je weiter der Weg führt, umso traumhaf© C. FORC

HER

n einem frühlingshaften Vormittag wollen es Hermann Muigg-Spörr, Regina Stock und das
Ehepaar Claudia und Christian Weber
wissen. Ihr Ziel: der Schillerweg östlich
des Alpenzoos. Vor Kurzem wurde auf
dem vielen auch als „Grüß-Gott-Weg“
bekannten Spazierpfad der neue „DenkSportWeg“ eröffnet.
Wie bei der klassischen Forstmeile müssen am „DenkSportWeg“ unterschiedliche Übungen absolviert werden.
Aber: Hier trainiert man nicht nur die
Muskeln, sondern auch das Köpfchen.
Neben Beweglichkeit sind Konzentration und Gedächtnis gefragt. Die
Vierergruppe hat die rund einen Kilometer lange Strecke mit elf Stationen
absolviert.

ter werden die Aussichten, die man auf
die Stadt erhascht. Der Blick schweift
von Neu-Arzl und dem Olympischen Dorf
über die Reichenau, Pradl und den Saggen bis nach Wilten. Bei der nächsten
Übung braucht es Koordination und Konzentration: Beim Discofieber muss man
gegengleiche Bewegungen von Armen
und Beinen ausführen. Die Übung sorgt
auch bei unserem Quartett endgültig für
gute Laune und Lust auf mehr.

Wer hat‘s erfunden?

Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

Anliegen an die Stadt heran. Beim städtischen Amt für Wald und Natur war man
schon seit Längerem an einem eigenen
Angebot für die wachsende Altersgruppe 60 Plus interessiert. Und so fanden
die Interessen schließlich zusammen.
„Der ,DenkSportWeg" ist eine optimale
Möglichkeit, um geistige und körperliche Fitness zu kombinieren. Dank dem
Amt für Wald und Natur ist es uns gelungen, in Innsbruck den ersten Weg
dieser Art in Tirol umzusetzen“, freut
sich Stegmayr. „Wir haben dann getüftelt, wo wir das Projekt am besten umsetzen können. Der Schillerweg ist ideal,
weil er barrierefrei begehbar und auch
mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist“, fügt Ing. Albuin Neuner von

der Stadt hinzu. Laut Vizebürgermeister
Mag. Ing. Johannes Anzengruber, BSc
sind die Kosten mit rund 36.000 Euro
überschaubar.

Station 11:
Finale mit Sonnenstrahlen
Nach einer Dreiviertelstunde haben Hermann, Regina, Claudia und Christian
die letzte Station erreicht. Die erfordert
Schnelligkeit und Sprachvermögen. Zu
jedem Buchstaben im Alphabet muss
ohne Nachdenken ein Begriff gefunden werden: Nach drei Durchläufen sind
die vier zufrieden. Zur Entspannung
gibt’s dann eine Extraportion Sonne
und das Versprechen, bald wiederzukommen. WG

INNSBRUCK INFORMIERT

©W
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LIAN

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Entstanden ist der „DenkSportWeg“ aufgrund der jahrelangen Erfahrungen im
Seniorentraining des Katholischen Bildungswerks Tirol. Leiterin Mag.a Angelika Stegmayr und ihr Team trugen das

„Ältere Mitmenschen wollen so lange
wie möglich körperlich und geistig fit
bleiben. Mit dem ‚DenkSportWeg‘ haben
wir ein optimales Angebot geschaffen.
Alle Übungen sind alltagstauglich.“

INNSBRUCK INFORMIERT

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