Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.4

- S.4

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Lebensraum Innsbruck

Ja, mir san
mit’m Radl da
Innsbruck hält laut Greenpeace-Mobilitätsranking
aktuell bei einem Radverkehrsanteil zwischen 17
und 23 Prozent. Der Ausbau der klimaneutralen
Infrastruktur ist ein Credo der Stunde.

I

m Arbeitsübereinkommen 2018 wurde festgeschrieben, dass sich die Stadt
Innsbruck in Richtung nachhaltiger Optimierung der städtischen Verkehrsinfrastruktur orientiert. Im Zentrum stehen dabei der Ausbau und die Priorisierung des
Umweltverbundes (Gehen, Radfahren, öffentlicher Verkehr).
Für Bürgermeister Georg Willi ist klimafite Mobilität für die alpin-urbane Landeshauptstadt ein Muss und stellt eine wesentliche Steigerung der Lebensqualität
dar. Im Zusammenhang mit der Entwicklung Innsbrucks macht es für ihn Sinn, hier
größer – also auch über die Stadtgrenzen
hinaus – zu denken, entsprechende Beschlüsse zu fassen und diese auch zeitnah umzusetzen. Im folgenden Interview
erklärt er, was er beim Thema Radfahren
als besonders zentral ansieht.

In welchen Punkten wurde das im
Arbeitsübereinkommen beschriebene innerstädtische Verkehrskonzept aus dem Jahr 1989/90 in den
vergangenen drei Jahren in Bezug
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INNSBRUCK INFORMIERT

auf den oben genannten Umweltverbund bereits verändert bzw.
optimiert?

IANI

© W. GIUL

Der entscheidende Punkt war die Erarbeitung des Masterplans Radverkehr 2030. Parallel laufen der Ausbau der Straßenbahnlinie 5 zwischen Rum und Völs, der Bau der
S-Bahn-Haltestelle Messe (weitere Haltestellen folgen) und Optimierungen beim
Busangebot.

Sie sind selbst meist mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs. Welche
zentralen Vorteile hat Radfahren in
der Stadt für Sie?
Innsbruck ist eine Stadt der kurzen Wege.
Mit dem Rad komme ich innerstädtisch am
schnellsten von A nach B. Das Rad ist ex­
trem flexibel, platzsparend, kommunikativ
(ich kann jederzeit stehen bleiben und mit
jemandem sprechen), es ist leise, abgasfrei und damit für die Umwelt optimal. Mit
dem Elektroantrieb erweitert es für tausende Menschen den Aktionsradius. Eine Fahrt
ins höhergelegene Mittelgebirge ist nicht
mehr schweißtreibend.

Bürgermeister Georg Willi ist selbst oft und gern
mit dem Fahrrad in Innsbruck unterwegs.

Gibt es für Sie einen Widerspruch
zwischen den Ansprüchen von
AlltagsradlerInnen und FreizeitradlerInnen? Wie sind die Prioritäten
für Sie hier verteilt?
Beide Gruppen brauchen Infrastruktur –
wenn auch zum Teil unterschiedliche und
an verschiedenen Orten. AlltagsradlerInnen brauchen zentrale Abstellplätze in der
Stadt, FreizeitradlerInnen die Möglichkeit,
Öffis benutzen zu können oder das Mountainbike nach dem Trailfahren säubern zu
können. Beide brauchen wiederum siche-

re Radwege. Mir ist der Ausbau der Infrastruktur für beide Gruppen wichtig.

Welche Punkte fallen Ihnen spontan im Zusammenhang mit der
Attraktivierung des Angebotes
für RadlerInnen und dem Thema
Lebens- und Aufenthaltsqualität
in der Stadt ein?
Je attraktiver das Angebot ist, desto mehr
Menschen werden umsteigen. Und je weniger Autos in den Innenstädten unterwegs sind, desto mehr Platz haben die

Menschen, ob sie nun mit dem Rad, dem
Öffi oder zu Fuß kommen. Mehr Platz bedeutet eine verbesserte Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, lädt zum Verweilen
ein und ist damit auch eine Förderung für
die Wirtschaft.

Im vergangenen Herbst wurde der
Masterplan Radverkehr 2030 beschlossen. Was versprechen Sie
sich konkret davon?
Einen nachhaltigen, zeitgemäßen und
zukunftsorientierten Ausbau des Radver-

kehrs mit Fokus auf Infrastruktur und vor
allem Sicherheit – für alle VerkehrsteilnehmerInnen.

Gibt es konkrete Ziele, die Sie für
Innsbruck beim Thema Radverkehr im österreichischen Städtevergleich verfolgen?
Innsbruck als alpin-urbane Stadt sollte
den höchsten Fahrradanteil aller Landeshauptstädte erreichen. Das steigert die Lebensqualität und die Ruhe in der Stadt.
Das Interview führte Katharina Rudig.
INNSBRUCK INFORMIERT

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