Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.11

- S.3

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N»mms> t 1

Sette 3

der Landeshauptstadt

fachen, die Verwaltung der Grc>ßmarlthalle, der Milchversorgnng. der Fleischbant, der Sladtgärtnerei. der
Gefälle und der Volksküche. Gleichfalls oblag ihm die
Verwaltung der dein öffentlichen Dienst gewidmeten
städtischen Objekte sowie die Aussicht über den schul
ärmlichen Dienst, einschließlich Kindergärten, I I I gendhorte, Herbergswesen usw. Neben all diesen
verantwortungsvollen Aufgabe», die er niit nein
licher l^enauigleit nnd großer llinsicht erfüllte, »nur

Hails Unlernniller auch als Obmann der Psandleihanstaltstommlssion. des ^^ohnuilgsfürsorgeausschusses
lind des Wasserversorgungsausschusses stark in A n spruch genommen. Überdies war er in der Dienst- und
Nechtsseltion sowie im Ausschuß für Wolinnngsfürsorge. für die Förderung der privaten Vautätigkeit,
Lokalbahn nnd Rordtettenbahn tätig.
Mögen dem Jubilar noch viele gesunde Jahre beschieden sei»!
"
W.E.

Stadtrat Dipl. Ing. Dr. Anton v. Hradehky ein sechziger
Am 25. Oktober I960 uollendete Stadtrat D i p l . - I n g .
Dr. A. v. Hradetzky das 60. Lebensjahr. Wenn man
den immer liebenswürdigen, regsamen und geschäftigen Jubilar, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad
antrifft, möchte man ihm das letzte Jahrzehnt seines
Alters kaum glauben. Aber er gehört ja mütterlicherseits dem zähen Vauerngeschlecht der Tschurtschentaler
an, das seit dem 14. Jahrhundert auf ein und demselben Hof an der Südlehne des Helmberges im Pustertale haust und schafft. Und unter den Großvätern
findet sich jener bekannte Gubernialrat Josef Theodor
Kern zu Kernburg, der i n den nachnapoleonischen
Notzeiten einen umfangreichen P l a n zur Sanierung
der Finanzen der Stadt Innsbruck ausarbeitete. Was
Wunder, daß dessen Nachfahre ebenfalls als sparsamer

Finanzreferent durch Jahre den Stadtsäckel hütete und
betreute. Stadtrat Hradetzky hat sich erst seit dem Ende
des zweiten Weltkrieges politisch betätigt, und zwar
zuerst als Landesrat (1945/46) und anschließend im
Gemeinderat, dem er eben noch als Stadtrat angehört. Er ist Obmann des städtischen Kulturausschusses,
wie auch des Katholischen Vildungswertes seit dessen
Gründung im Februar 1946. F ü r letztere Tätigkeit
wurde er mit dem päpstlichen Silvefterorden ausgezeichnet.
Wenn den zeitgerechten Geburtstagswünschen der
Tageszeitungen nunmehr jene des Gemeindeorganes
nachfolgen, so sind sie nicht minder wohlgemeint für
ein weiteres gesundes Leben und gedeihliches Schaffen
des Jubilars.
K. Sch.

Gemeinderat Josef Asam
Die stärkste Eiche vermag Freund Hein nicht zu
widerstehen. Auch Gemeinderat Asam, den viele Jahrzehnte eine robuste Gesundheit auszeichnete, wurde
am 11. Oktober 1960 gefällt. Knapp vor Vollendung
seines 90. Lebensjahres erlag Asam einem tückischen
Leiden. Er, der leidenschaftliche Sänger, weilt nicht
mehr unter uns, wird aber nie vergessen werden,
denn er zählte zu den wenigen Menschen, die man
nicht vergißt. Daß Gemeinderat Asam auch die Tiroler
Verge liebte, als erstrangiger Alpinist die schwierigsten Klcttertouren bewältigte, muß zur Ergänzung
seines Lebeusbildes Erwähnung finden. Denn nur
seine Frohnatur und die Nerven eines Vergwanderers
befähigten Absam znr Übernahme umfangreicher ernster
Albeil, wozu er bereits vor mehr als vierzig Jahren
bernfeil wurde. Er wurde nämlich bereits im Jahre
1918, als der Innsbrucker Gemeinderat den Zeitverhältnissen Rechnung tragend erweitert werden mußte,
von seinen Freunden in der Sozialdemokratischen
Partei in den Gemeinderat entsendet, dem er bis zum
Zusammenbruch der Deniotratic in Österreich im
Jahre 19."i4 angehörte. Als M i t g l i e d des Innsbrucker
Gemeinderates war Asam ein crnstcr, zufolge seiner
Aufgeschlossenheit aber allseits wohlgelittener Streiter
für die arbeitenden Mensche», für die er eine höhere
Plattform erkämpfen molile. Es ssalt nun, viel Freizeit zu opfern, denn sehr mannigfaltig war das Wirken im Gemeiuderal in der Verfolgung des selbstge-

steckten Zieles. I m besten Mannesalter stehend, war
Gemeinderat Asam aber stets auf seinem Platze und
hielt dies so die ganzen 16 Jahre während seiner Tätigkeit im Innsbrucker Gemeinderat. Er war dabei
auf den verschiedensten Gebieten tätig. So z.V., um
nur das Wesentlichste zu erwähnen, war Asam M i t glied der gemr. Vausektion, wo seine Ratschläge stets
gerne gehört wurden, er war Mitglied des Sportausschusses und zeitweilig auch dessen Obmann. A l s solcher
war ihm ein erfolgreiches Wirken beschieden. Neben
mancher anderen Funktion bekleidete Asam auch die
eines Mitgliedes der Theaterkommission; er gehörte
auch dem Wirtschaftsausschuß an und war durch rund
acht Jahre Obmann des gemr. Wohnungsfürsorgeausschusses. Er war ehrlich bemüht, vollkommen unparteiisch an der Linderung der auch damals vorhandenen Wohnungsnot mitzuwirken, mußte aber nicht
selten — wie seine Vorgänger in dieser Funktion —
Tröster sein, weil es eben nicht möglich war, allen zu
helfen. Diese schwierige Allsgabe konnte Asm» nur
erfüllen, weil er. der Naturverbundene, die erforderlichen Nerven nebst großer Herzensgüte besaß. - - A l l überall ist Gemeinderat Asam seinen Pflichten als
öffentlicher Mandatar getreulich nachgekommen.
Wer ihn kannte, wird stets in Verehrung seiner gedenken.
Hans Nntermiiller, ehem. Vizebürgermeister