Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.10

- S.12

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Lebensraum Innsbruck

Den Straßenraum attraktiv und barrierefrei zu gestalten,
fordert Verkehrsplanung wie Stadtpolitik. In der
Innenstadt läuft die Probephase für Innbrucks erste
„Begegnungszone“. Mehr Lebensqualität ist das Ziel.

S

traßen, die ohne Ampelregelung
oder Schutzwege auskommen
und in denen sich der Verkehr von
selbst regelt? Seit der 25. Novelle der
Straßenverkehrsordnung 2013 sind sogenannte Begegnungszonen gesetzlich
erlaubt. Die Fahrbahn wird dabei zum
gleichberechtigten Raum für FußgängerInnen, Radfahrende und Autos. Gegenseitige Rücksicht, Entschleunigung und
Bodenmarkierungen sollen dafür sorgen,
dass der Verkehr flüssig läuft. FußgängerInnen dürfen die Fahrbahn an jeder Stelle benützen oder queren, RadfahrerInnen
auch nebeneinander fahren. Für alle gilt
ein Tempolimit von 20 km/h. Ziel ist die
Beruhigung des Verkehrs. Diese soll – so
der Plan – zu einer Aufwertung und Be-

lebung des öffentlichen Raums führen
(siehe Interview rechts).

Probephase für Begegnungszone
In Kufstein, Zirl, Landeck und weiteren
Tiroler Gemeinden gibt es solche Zonen bereits. Anlässlich der Europäischen
Mobilitätswoche läuft die erste städtische Begegnungszone in der nördlichen Wilhelm-Greil-Straße, Meraner
Straße und Erlerstraße im dreiwöchigen Probebetrieb. Dieser soll Aufschluss
bringen, wo Umgestaltungen des Straßenraums notwendig sind. Die Entscheidung über den weiteren Betrieb trifft
der Innsbrucker Gemeinderat am 8. Oktober. Weitere Begegnungszonen sollen bei der S-Bahn-Haltestelle Messe

© W. GIULIANI

Gleichberechtigt
auf der Straße
und am Mariahilf-Platzl entstehen. Bei
der Neugestaltung des Bozner Platzes –
hier läuft gerade der Architekturwettbewerb – ist ebenfalls eine verkehrsberuhigte Lösung angedacht.

Klimafreundlichkeit geht vor
Die Stadt arbeitet seit Jahren daran, den
Verkehr klimafreundlicher zu gestalten.
Beim kürzlich präsentierten GreenpeaceMobilitätsranking – ein Vergleich aller
Landeshauptstädte – liegt Innsbruck im
Spitzenfeld: 70 Prozent aller Wege werden zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit
öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Der Auto-Anteil ist österreichweit
am niedrigsten.

Hindernisfreie Straßen

© CHRIST
IAN FORC

HER

„Die Innenstadt hat von der Verkehrsberuhigung
auch wirtschaftlich enorm profitiert. Fußgänger­
zonen und verkehrsberuhigte Bereiche haben verhindert, dass die Kundinnen und Kunden in die großen
Einkaufszentren am Stadtrand abgewandert sind.
Das lebendige Stadtzentrum wollen wir ausbauen.“

12

Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl

INNSBRUCK INFORMIERT

Möglichst ungehindert von A nach B zu
kommen ist nicht nur für die unterschiedlichen VerkehrsteilnehmerInnen, sondern
auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein wichtiges Anliegen. Die
Stadt, die für den Bau und die Erhaltung
von Straßen verantwortlich ist, hat gesetzliche Vorgaben wie Normen und Richtlinien einzuhalten. Darüber hinaus sorgt der
seit 2002 bestehende Behindertenbeirat (BBR) dafür, dass Verkehrshindernisse