Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.9

- S.8

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Lebensraum Innsbruck
Seit 30 Jahren ist Johann
Gredler bei der Wasenmeisterei. Hier betreut er
Findelhund „Charlie“, der, wie
andere Fellnasen, im Tierheim untergebracht ist und
ein neues Zuhause sucht.

Ein Herz für
Tier & Mensch

Kontakt
Referat für Veterinärwesen
Maria-Theresien-Straße 18 (Eingang
Adolf-Pichler-Platz)
+43 512 5360 1035
post.veterinaerwesen@innsbruck.gv.at

© CHRIST

IAN FORC

HER

Der Aufgabenbereich der MitarbeiterInnen im
Veterinär- und Marktwesen ist vielfältig. Damit
sich Menschen und Tiere wohl fühlen, gibt die
Stadt besonders viel Acht.

Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

W

er schon einmal einen Hund
oder eine Katze verloren hat,
dem ist die Wasenmeisterei
ein Begriff. WasenmeisterInnen oder AbdeckerInnen erledigten früher die Beseitigung und die Verwertung von Tierkadavern. Daraus wurden Fette, Leim,
Knochenmehl oder Seife gewonnen. Die
Zeiten haben sich geändert und die industrielle Produktion ist nicht mehr auf
tierische Überreste angewiesen.

Einsatz für Tierwohl
Die im Referat für Veterinärwesen angesiedelte Wasenmeisterei kümmert sich
auch um das Wohlergehen lebender Tiere. Gemeinsam mit den beiden Amtstierärztinnen Mag.a Lisa Gilhofer und Dr.in
Judith Wilhelm ist einer der drei Wasenmeister zur Stelle, wenn ein herrenloses Tier im Stadtgebiet gemeldet wird.
„Die Tiere werden geborgen und betreut,
und − falls notwendig – medizinisch
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INNSBRUCK INFORMIERT

versorgt. Die Wasenmeisterei ist rund
um die Uhr an sieben Tagen die Woche
erreichbar“, verdeutlicht der zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes
Anzengruber, BSc. In Zusammenarbeit
mit dem Tierheim Mentlberg wird darauf
geachtet, gefundene Tiere ihren BesitzerInnen zurückzugeben oder ein neues
Zuhause für sie zu finden.

4.500 Frauchen und Herrchen
Neben der Tierseuchenbekämpfung ist
der Tierschutz eine Kernaufgabe des
stadtinternen Veterinärreferats. Dabei
werden laufend Kontrollen von Haustieren, landwirtschaftlichen Nutztieren, im
Alpenzoo und Tierheim sowie bei Tierhandlungen und ZüchterInnen durchgeführt. Zweck der Kontrollen ist die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen
mit Blick aufs Tierwohl. Dabei kommt es
immer wieder zu kritischen Situationen.
Für die MitarbeiterInnen ist ein dickes Fell

Referat für Lebensmittelaufsicht –
Marktwesen
Anichstraße 5a, 4. Stock
+43 512 5360 4540
post.lebensmittelaufsicht.marktwesen@
innsbruck.gv.at

© W. GIULIANI

„Das Wohlbefinden von Tieren und
Menschen liegt uns sehr am Herzen.
Die professionelle Arbeit passiert
meist im Hintergrund. Für ihren Einsatz
gebührt den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern ein großer Dank.“

Wasenmeisterei
+43 512 5360 7455 (24 Stunden)

von Vorteil. „Man muss sich viel anhören.
Trotzdem ist eine Kontrolle zu viel besser
als eine zu wenig. Wir pflegen einen konstruktiven Austausch mit den TierbesitzerInnen“, berichtet Amtstierärztin Gilhofer
aus ihrem Arbeitsalltag.
Generell wünscht sie sich eine höhere Wertschätzung für Tiere. In der Stadt
gibt es 4.500 Hunde, 2.000 Hühner, 1.100
Schafe, 1.000 Kühe, 230 Ziegen und zahlreiche Katzen. Das Referat für Veterinärwesen ist Ansprechpartner für Fragen
rund um die Tierhaltung und auch für die
Ausstellung von Gesundheitszeugnissen
zuständig.
Die Beseitigung von Tierkadavern ist als
behördliche Aufgabe bei der Wasenmeisterei geblieben. Im Jahr 2019 wurden
87.111 Kilogramm tierische Nebenprodukte gesammelt. BürgerInnen können
bei der Wasenmeisterei gegen Gebühr
auch verdorbenes Fleisch – von einer defekten Kühltruhe − abgeben.

Genießbare Lebensmittel
Kontrolle ist das richtige Schlagwort zur
Beschreibung des Referats für Lebens-

mittelaufsicht und Marktwesen, früher
als „Marktamt“ bekannt. Dieses existiert
seit 1906. Ziel damals wie heute: den BewohnerInnen der Stadt größtmögliche Sicherheit bei Lebensmitteleinkäufen und
Lokalbesuchen zu garantieren.
Referatsleiter Andreas Nußbaumer, drei
Lebensmittelinspektoren und eine Lebensmittelinspektorin haben viele Aufgaben zu bewältigen: Dazu zählen die
Entnahme von Proben und Kontrollen von
Gastlokalen und des Lebensmittelhandels genauso wie die Beratung von Betrieben bei Einrichtungsfragen oder hygieneund lebensmittelrechtliche Schulungen.
„Innsbruck hat verantwortungsbewusste
Betriebe und dank diesen einen sehr hohen Qualitätsstandard bei Speisen und
Lebensmitteln. Damit das so bleibt, sind
regelmäßige und unangemeldete Kontrollen notwendig“, ist Nußbaumer überzeugt. Pro Jahr führt die Lebensmittelsicherheit rund 1.400 Betriebsprüfungen
durch und zieht 600 Lebensmittelproben.
Die Aufsicht ist auch verantwortlich für
Anzeigen und Strafen. Gelegentlich sind
Betriebssperren notwendig.

Pilzbeschau & Co.
Die ausgebildeten LebensmittelinspektorInnen kontrollieren und informieren Betriebe und bieten auch einen besonderen
Service für die Bevölkerung. Bei der Pilzbeschau können SchwammerlsucherInnen ihre Funde aus dem Wald auf Genießbarkeit überprüfen lassen – eine beliebte
und kostenlose Leistung. „In einer Saison
kommen schon an die dreihundert Pilzkörbe zusammen. Die meisten Pilze sind

Seilergasse 13, 6020 Innsbruck-Altstadt
Mo-Fr 10:00-18:00, Sa 10:00-15:00
Online Shop: www.tiroleredles.at

genießbar, manchmal ist auch ein giftiger Knollenblätterpilz oder Fliegenpilz dabei“, erzählt Nußbaumer. Nicht nur in der
Schwammerlsaison sind die LebensmittelinspektorInnen gefragt: Die Kontrolle
des Maß- und Eichgesetzes, die Überwachung der Preisauszeichnungspflicht und
die Einhaltung der Marktordnung erfordern ständige Aufmerksamkeit. Es steckt
viel Arbeit dahinter, damit sich alle in der
Stadt wohlfühlen können. WG

Edle
Gesch
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INNSBRUCK INFORMIERT

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