Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.5

- S.43

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Als der Krieg in Innsbruck zu Ende ging
Innsbruck wurde während des Zweiten Weltkriegs von
22 Luftangriffen schwer getroffen. Etwa 500 Menschen
starben dabei.
Im Rahmen der „Operation Greenup“ wurden Agenten in
die Stadt eingeschleust, die wesentlich zu einem rascheren Ende des Krieges beitrugen.
In einer Rundfunkansprache am 1. Mai 1945 kündigte Gauleiter Franz Hofer den Verzicht auf die militärische Verteidigung Innsbrucks an. Am 2. Mai besetzten
Mitglieder der Widerstandsbewegung die Inn-Kaserne
und andere militärische Einrichtungen.
Am 3. Mai 1945 wurde die Stadt von den
Widerstandskämpfern den Amerikanern kampflos
übergeben. Um 19.45 Uhr rückte das 1. US-Bataillon
der 103. Infanterie-Division in Innsbruck ein. Damit
war das Ende der NS-Herrschaft in Innsbruck
besiegelt, der Krieg endgültig vorbei.

mert, die Einwohner geflüchtet, moderne
Einrichtungen durch Brandstiftung und
Artillerie zerstört, das Vieh totgeschossen. Pinzger starb in den frühen Morgenstunden des 19. August 1944 durch
Granatsplitter. Die Truppe musste ihre
Stellungen in aller Eile räumen. Sie konnte seinen Leichnam nicht mehr bergen.
„Möge Ihnen in dieser schweren Stunde
die Erkenntnis, dass Ihr lieber Anton für
Grossdeutschlands Zukunft im Kampf gegen den Bolschewismus gefallen ist, ein

kleiner Trost sein“, schrieb Pinzgers Kompaniechef an dessen Eltern: „Auch sein
Opfer und sein Blut werden beitragen zu
einem grossen, deutschen Sieg.“

Vom Sinn des Leidens
Die nur noch zwei bis vier Seiten dünne
Parteizeitung der Innsbrucker Nachrichten beschwor täglich die Leidensfähigkeit der Bevölkerung. Auch Josef Wörle,
Pfarrer in Innsbruck und Wängle, machte sich Gedanken über das Leid. Sein Rat:
Man müsse alles Unangenehme auf sich
nehmen und auf Gott hoffen. Eine Mutter
aus Silz handelte ganz in diesem Sinne.
Als sie vom Tod ihres Sohnes erfuhr, blieb
die tiefgläubige Frau gefasst: „Der Herrgott wird schon wissen, warum.“ Letztendlich forderten Nationalsozialismus
und Kirche Ähnliches von den Menschen:
Im Sinnlosen Sinn zu finden, das Opfer zu
akzeptieren, das Hakenkreuz oder Christenkreuz zu tragen. Die Nazis hatten den

Trauernden nur Großdeutschland anzubieten, ein Gebilde, das sich gerade in
Nichts auflöste, die Kirche aber das Himmelreich und eine lange Tradition tröstlicher Rituale. Als die Gemeinde Schwoich
1946 ein neues Kriegerdenkmal errichtete, entschied sich die Mehrheit bei einer
Dorfbefragung für den Text: „Dies ist unsere Botschaft. Erhaltet den Frieden, kein
Opfer sei zu groß, um ihn zu bewahren.“
Der zweite Vorschlag blieb in der Minderheit: „Dies ist unser Wort: Seid menschlich! Sagt nie wieder Jawohl!“

Ein guter Grund, uns
anzurufen: Ihr Baugrund
Bebaut oder unbebaut: Wir suchen Baugründe.

© GEMEINDECHRONIK SAUTENS

Kontaktieren Sie uns: 0512 / 286314
www.wat.tirol

Das letzte Aufgebot, 18.11.1944.
Unbekümmert präsentieren sich
die 16-Jährigen aus Sautens vor
ihrem Kriegseinsatz.

Wir schaffen Lebensraum.

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