Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.5

- S.14

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Lebensraum Innsbruck

Covid-19:
Risikogruppe SeniorInnen

© CHRIST

IAN FORC

HER

Die BewohnerInnen der Innsbrucker Wohn- und Pflegeheime
gehören zu den Risikogruppen im Zusammenhang mit der
Corona-Erkrankung. Die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD)
erklären den Schutz der SeniorInnen als oberste Priorität.

„In den letzten Wochen haben wir gesehen,
wie enorm wichtig eine ausreichende Anzahl
von Pflegekräften in den verschiedensten
Gesundheitseinrichtungen ist. Daher ist es mir
ein großes Anliegen, Pflege als Lehrberuf zu
installieren. Erste Gespräche dazu laufen bereits.“
Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc

D

ie Ereignisse rund um das Covid-19
Virus haben naturgemäß auch die
ISD fest im Griff. Gerade die Tatsache, dass die schwersten bis tödlichen
Krankheitsverläufe überwiegend die ältere Generation betreffen, ließen von vornherein die Alarmglocken schrillen. „Wie
auch in allen anderen Tiroler Heimen wurde daher Mitte März für alle Wohn- und
Pflegeheime der ISD zu restriktiven Maßnahmen gegriffen. Besuche wurden untersagt, die Arbeit der Ehrenamtlichen
vorläufig unterbrochen. Der Kontakt in
den Häusern und zwischen den einzelnen
Wohnbereichen wurde extrem minimiert.
Auch auf die Einbeziehung von externen
Dienstleistungen, wie TherapeutInnen,
FußpflegerInnen und FriseurInnen musste ab diesem Zeitpunkt verzichtet werden“, berichtet ISD-Geschäftsführer Dr.
Hubert Innerebner von den unmittelbaren Einschränkungen.

Gezielte Screenings
und Maßnahmen
Bereits bevor die Bunderegierung und
das Land Tirol flächendeckende Tests
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INNSBRUCK INFORMIERT

in den Heimen verpflichtend vorsahen,
wurde in den ISD-Einrichtungen reagiert:
Verdachtsfälle bei BewohnerInnen und
Personal wurden bei der geringsten
Symptomatik aufgezeigt sowie Testungen veranlasst. Die MitarbeiterInnen arbeiten seit März unter erhöhten Schutzvorkehrungen. Dazu gehören die strikte
Einhaltung der Hygienemaßnahmen, der
laufende Einsatz von Mund-und-NasenSchutz sowie die – trotz angespannter
Personalsituation – organisierte Teilung
von Teams.
„Diese Maßnahmen haben die Ansteckungsgefahr sicherlich minimiert.
Trotzdem hat sich das Virus kurzzeitig in
den Wohnheimen Hötting sowie O-Dorf
breitgemacht und dabei seine große Gefährlichkeit tragisch unter Beweis gestellt. Zahlen aus anderen Einrichtungen
insbesondere im Ausland und teilweise
erschütternde Presseberichte in diesem
Zusammenhang zeigen jedoch deutlich,
dass wir mit den sehr rigorosen Maßnahmen eine viel schlimmere Entwicklung
bis dato verhindern konnten“, erklärt Geschäftsführer Innerebner. Vizebürger-

meister Ing. Mag. Johannes Anzengruber,
BSc, ressortzuständig für Gesundheit
und Pflege, betont: „Die Beschaffung von
Schutzausrüstung hat weiter höchste
Priorität. Ziel ist es, diese Risikogruppe
sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Wir setzen
alles daran, die notwendigen Materialien
zur Aufrechterhaltung der Hygienemaßnahmen laufend sicherzustellen und zu
organisieren.“

Neue Formen des Austausches
Leider haben die restriktiven Maßnahmen auch negative Auswirkungen auf
die Lebensqualität in Seniorenwohnheimen. Gerade die Besuche von Familie
und Freunden oder auch die vielfältigen
Leistungen der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zaubern Freude in die Gesichter der BewohnerInnen und sind wie „die
Butter aufs Brot“ in dieser Lebensphase.
Das Wohnheim Saggen hat sich dieses
Themas besonders angenommen und
schlägt seit Anfang April einen alternativen Weg ein: Via digitaler Kommunikation
wird versucht, den Austausch zwischen
den BewohnerInnen und der „Außenwelt“ zu gewährleisten. Begonnen wurde
mit Videotelefonie via Handys und Kopfhörer. Nachdem die SeniorInnen auf den
kleinen Displays ihre Angehörigen nicht
so gut erkennen konnten, entschied man
sich für die Anschaffung von Tablets. Eine
gute Idee, wie sich herausstellte: Mit den