Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.5

- S.12

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Diese Ausgabe – 2020_Innsbruck_informiert_05
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Lebensraum Innsbruck

Die Corona-Krise trifft das Innsbrucker Kulturleben hart.
Absagen und Verschiebungen lösen Verunsicherung bei
Publikum, KünstlerInnen und Kulturschaffenden aus.
Wie hilft die Stadt? Ein Gespräch mit Vizebürgermeisterin
Mag.a Uschi Schwarzl.

Wie ist die Stimmung in der
Innsbrucker Kulturszene?
Die Stimmung ist verständnisvoll und voller digitaler Kreativität. Andererseits aber
auch unzufrieden, da dieses „in der Luft
hängen“ Planbarkeit sowohl kurz- als
auch mittelfristig schwierig bis unmöglich
macht. Ich erhoffe mir von der Bundesregierung etwas realitätsnähere Zeitvorgaben und den unbedingt notwendigen
Unterstützungsfonds für Non-Profit-Unternehmen. Darauf warten viele Kulturinstitutionen bereits lange.

Welchen Satz hören Sie zur Zeit
am häufigsten?
Sehr oft hören meine MitarbeiterInnen im
Kulturamt und ich: Wir möchten auf jeden
Fall versuchen, unsere Veranstaltungen
umzusetzen oder zu verschieben, wissen
aber noch nicht genau auf wann und melden uns, wenn wir wieder planen können.“

Wird es von Seiten der Stadt
direkte finanzielle Unterstützung
für KünstlerInnen und Kulturschaffende geben?

© CHRIST

IAN FORC
HE

R

Wir haben die Subventionsordnung per
Notrecht geändert, um Fristen zu er-

12

INNSBRUCK INFORMIERT

strecken und die frühzeitige Auszahlung
von Subventionsraten zu ermöglichen.
Zeitgleich hat das Kulturamt alle unsere
SubventionswerberInnen angeschrieben
und eingeladen, Änderungen, Notwendigkeiten und Wünsche bekannt zu geben. Das Kulturamt bemüht sich intensiv
um alle Anfragen und Probleme.
Der Kulturausschuss des Gemeinderates
hat unter Einhaltung der Abstandsregeln
getagt, um Subventionen zu beschließen.
Im Stadtsenat haben wir den Weg frei gemacht für Arbeitsstipendien für KünstlerInnen. Das ist ein zusätzlicher Topf mit
knapp 100.000 Euro für Kulturschaffende
aller Sparten.

Welche Auswirkungen hat
die Krise auf das Kulturleben
der Stadt?
Sehr große. Wir können die wachsenden
und für das städtische Leben so wichtigen Kulturszenen nur dann über diese
Krise retten, wenn wir dafür ebenso Geld
in die Hand nehmen wie für die Rettung
anderer Sektoren. Kunst und Kultur spielen für unsere Stadtgesellschaft, gerade auch bei der langsamen Rückkehr zur
Normalität, eine zentrale Rolle. Und sie

„Mich schmerzen der Shutdown
unseres Kulturlebens, die Existenzbedrohung vieler Kunstschaffenden und die aktuelle Planungsunsicherheit ganz besonders. Als Stadt
tun wir unser Möglichstes, um die
negativen Folgen zu minimieren.“
Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl

© TIROLER LANDESTHEATER/LARL

Auswege aus
der Kultur-Krise

sind ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für Innsbruck. Da bin ich
sehr froh, dass es noch gelungen ist, zum
Jahreswechsel die vielen dreijährigen
Förderverträge mit größeren Kultureinrichtungen und auch andere Jahressubventionen noch teils kräftig zu erhöhen.
Diese gesicherte Perspektive ist gerade
jetzt besonders wichtig.

Stichwort Krise als Chance.
Was passiert online?
Wir versuchen von Seiten der Stadt unser
Angebot so weit wie möglich digital und
kontaktfrei verfügbar zu machen. Viele

Unterstützung für Kultur­
schaffende & KünstlerInnen
,S

tädtisches Kulturamt: Fragen

zu Subventionen und Arbeits­
stipendien +43 512 5360 1654;
post.kulturamt@innsbruck.gv.at
,H
otline +43 1 53 115 202 555
des Bundesministeriums für Kunst
und Kultur für KünstlerInnen,
VeranstalterInnen und Vereine
(kunstkultur@bmkoes.gv.at)
,H
ärtefallfonds der
Wirtschaftskammer: Telefonische
Auskünfte bei der Wirtschaftskammer Tirol 05 90 90 5 2424
,K
ünstlerInnen-Sozialversicherungsfonds: https://www.ksvf.at/
covid-19.html
,C

ovid19-Soforthilfefonds des
Landes Tirol:
www.tirol.gv.at/kunst-kultur/
kulturfoerderungen/
covid-19-soforthilfefonds