Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.3

- S.26

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2020_Innsbruck_informiert_03
Ausgaben dieses Jahres – 2020
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Politik & Stadtverwaltung
SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI ÖSTERREICH

Leerstände nützen – Chancen ergreifen!

E

ine jüngste Studie zum Wohnungsleerstand belegt, dass 51% der
Wohnungseigentümer*innen
Probleme
mit den Mietern befürchten und daher ihre
Wohnungen lieber leer stehen lassen. Die
gängigen Probleme sind z.B. Mietverlust,
Vandalismus, unleidliches Verhalten, etc.
Die öffentliche Hand kann in dieser Problemlage eine Chance sehen. Ein Lösungsweg liegt darin, dass die Stadt oder eine
ihrer Gesellschaften als Wohnungsmakler auftritt und mit Garantierklärungen
um die Anmietung ihrer Wohnungen zur

Weitervermietung wirbt. Die Sicherstellungen durch die Stadt haben die Mietgarantie, den Zustand der Wohnung und die
Vertragstreue zu umfassen. Die Miethöhe orientiert sich an der IIG und ist gerade für Wohnungssuchende interessant, die
gemäß Wohnungsrichtlinien keine Chance
auf eine städtische Wohnung haben. Solch
ein Projekt steht und fällt mit dem Ernst an
der Sache, professionellem Marketing und
kontinuierlicher Arbeit. Aber es ist möglich. Daher lohnt es sich, die Chance zu ergreifen!

GR Helmut Buchacher,
Klubobmann SPÖ
h.buchacher@ivb.at

NEOS

Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

E

s ist eine Sache, wissen zu wollen, wie
viele Wohnungen in Innsbruck leer stehen. Es ist aber eine ganz andere Sache, welche Daten man dafür verwendet und welche
man anschließend veröffentlicht. Wir begrüßen es, wenn man den Leerstand mobilisieren will, aber auch hier gilt, der Zweck heiligt nicht die Mittel. Auf personenbezogene
Daten, ohne rechtliche Grundlage zuzugreifen und auf diese dann auch noch mit anderen Daten irgendwie zu kombinieren, um sie
anschließend auf einer Grafik zu veröffentlichen geht zu weit. Die Art und Weise wie hier

vorgegangen wurde, lehnen wir strikt ab. Wir
stehen für einen gläsernen Staat, nicht für
die Überwachung von Bürger_innen!
Die gesamte Energie, die für diese Leerstandserhebung gebunden wurde, wäre sinnvoller
in vermehrte Wohnraumschaffung investiert worden. Menschen zu motivieren, ihre
Wohnung zu vermieten oder dafür ein Anreizsystem zu schaffen, ist durchaus angemessen, aber wenn jemand nicht vermieten
will, ist das eben auch sein gutes Recht!

Mag. Julia Seidl
Innsbruck@neos.eu

FRITZ

Leerstandserhebung in Innsbruck endlich durchführen!

W

as in anderen Städten machbar ist,
muss auch in Innsbruck machbar sein.
Einmal mehr scheint jedoch der breite politische Wille dafür zu fehlen. Wir fordern eine
Leerstandserhebung bereits seit Jahren. Mutmaßlich gibt es 3.000 private Wohnungen in
Innsbruck, die leer stehen. Das von uns vorgeschlagene und nun von BM Willi entdeckte
sogenannte „Gemeinnützige Makeln“, wo die
Stadt einen Teil des Risikos für den Vermieter
übernimmt, würde sich sicherlich positiv auf
den Leerstand auswirken. Wie viele Wohnungen im Besitz der öffentlichen Hand, z.B. der

26

INNSBRUCK INFORMIERT

Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) leer
stehen, ist bis dato nicht öffentlich bekannt.
Teilweise handelt es sich dabei um generalsanierte und sofort bewohnbare Wohnungen.
Bei den mittlerweile kaum noch leistbaren
Mieten ist es absolut unverständlich, warum
diese von der Stadt nicht vermietet werden.
Aber auch dringend benötigter Wohnraum
wird dadurch nicht genutzt und der Stadt
entgehen viele Millionen Euro an Mieteinnahmen.

Tom Mayer
Gemeinderat
LISTE FRITZ TIROL