Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.3

- S.13

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Die Begrünung von Haltestellendächern
ist nur eine von vielen Maßnahmen zur
Anpassung an den Klimawandel.

Allem voran liegt ein Schwerpunkt des
Aktionsplans auf der Verminderung der
Hitze durch überlegte Handlungen. „Das
ist vor allem für jene Menschen wichtig,
die keinen eigenen Garten oder keinen
beschatteten Balkon haben oder sich
keine spontane Sommerfrische am Land
leisten können – wir müssen die Stadt im
Interesse aller auch in heißen Sommern
lebenswert erhalten“, so Schwarzl.

Sommer der Rekorde
Der vergangene Sommer hat als zweitwärmster Sommer seit Messbeginn in
Österreich Wettergeschichte geschrieben. Im vergangenen Juni wurde mit
38,5 Grad Celsius ein neuer Allzeitrekord
für Tirol aufgestellt. Unter den zehn heißesten Sommer der 253-jährigen Messgeschichte liegen neun Sommer aus
der jüngeren Vergangenheit. Bedingt
durch den Klimawandel werden die Anzahl und Dauer von Hitzewellen weltweit
weiter steigen. Dichtverbaute Gebiete,
wie Städte, sind besonders davon betroffen. Die Hitzewellen sorgen für eine

überdurchschnittlich hohe Zahl an Tagen
mit mindestens 30 Grad Celsius. Laut der
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) waren im vergangenen
Juni in Innsbruck 17 Hitzetage zu verzeichnen – ein weiterer neuer Rekord.

Städtischer Hitzeinseleffekt
Die Zentren des städtischen Zusammenlebens sind immer mehr vom sogenannten
Hitzeinseleffekt betroffen. Im Vergleich
mit der ländlichen Umgebung leiden Städte und ihre BewohnerInnen unter viel höheren Temperaturen. Das beeinträchtigt
zunehmend die Luftqualität, sorgt für höheren Energieverbrauch durch Kühlung im
Sommer und hat heftige gesundheitliche
Auswirkungen für die Bevölkerung. Bekannte Ursachen für die Entstehung von
Hitzeinseleffekten sind unter anderem
dunkle Oberflächen, beispielsweise bei
Dächern und Straßen, die zu einer höheren Absorption der Sonnenenergie führen
und dadurch die Umgebung aufheizen.
Auch der Mangel an Verdunstungskühlung
durch natürliche Vegetationsschichten,

wenig offener Raum und damit der Mangel an Durchlüftung und Nachtkühlung
verstärken den Hitzeinseleffekt.

Maßnahmen zur Abkühlung
Im Aktionsplan 2020/2021 sind unterschiedliche Maßnahmen zur Verminderung des städtischen Hitzestaus enthalten. Dazu gehört der Ausbau grüner und
blauer Infrastrukturen. Darunter sind
städtisches Grün sowie städtische Wasserflächen zu verstehen. Hier wird vor allem ein Augenmerk auf die Forcierung von
Fassaden- und Dachbegrünung gelegt, die
in erster Linie durch Beschattung, Isolierung und Verdunstungseffekte eine Abkühlung der Luft bewirken. Mit begrünten Haltestellendächern wurde bereits
ein kleiner und wirkungsvoller Beitrag für
eine Verbesserung des Mikroklimas erzielt. Mehr Grünflächenanteil, Beschattung durch Bäume, bewegtes Wasser und
der Einsatz bestimmter Baumaterialien
sollen unsere Stadt widerstandsfähiger
gegen den Klimawandel und gleichzeitig
attraktiver und lebenswerter machen. MF
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