Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.1

- S.10

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Die Kulturstrategie 2030 beschäftigt sich
mit der Kulturlandschaft Innsbrucks.

© TARGET

GROUP

„Weil Kultur für alle wichtig ist“
Eine langfristige Kulturentwicklung hinterfragt die Kulturpolitik
einer Stadt ebenso wie die Aufgaben der Verwaltung und berück­
sichtigt die unterschiedlichen Kulturszenen. Für Innsbruck wird
aktuell ein Kulturstrategieprozess vorbereitet.

D

och warum wird der Kunst und
Kultur diese Bedeutung gegeben?
Sind nicht andere Bereiche angesichts von Sparmaßnahmen dringlicher für
die Bevölkerung? „Kunst und Kultur sind für
alle Menschen wichtig. Man denkt im Alltag vielleicht nicht darüber nach, aber Angebote in der Kunst und Kultur sind nicht
nur für ein speziell kulturinteressiertes
Publikum von Bedeutung“, betont die Kul-

turwissenschaftlerin Rita Hebenstreit, die
sich im städtischen Kulturamt mit Strategieplanung befasst. „Das Kulturangebot einer Stadt wirkt immer stark in andere Lebensbereiche wie Bildung, Soziales, Jugend,
Familien, Sport, Tourismus und Wirtschaft
hinein und umgekehrt.“ Kulturentwicklung
bedeutet immer auch Standortentwicklung
und betrifft damit in erster Linie die einheimische Bevölkerung.

© A. STEI

NACKER

Warum eine Kulturstrategie?

Kulturamt
Dipl.-Kult. Rita Hebenstreit
Referat Kulturentwicklung und
Förderungen
Tel.: +43 512 5360 1912
post.kulturamt@innsbruck.gv.at

Zahlen und Fakten
, 1. Phase: Mitte 2020 bis Mitte 2022
, Erstellung einer Strategie auf zehn
Jahre
, Erhebung Ist-Zustand und Strategie­
entwicklung unter Beteiligung der
Öffentlichkeit
INFORMIERT
10 INNSBRUCK
, Diskussionen
und Workshops

Die Kulturstrategie wird ab Mitte 2020 in
einem breit angelegten Partizipationsprozess mit Vertreterinnen und Vertretern aus
Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung
erarbeitet. „In allererster Linie geht es in dieser ersten Phase darum, die Kommunikation und Vernetzung auszubauen“, führt Hebenstreit aus. Beispiele aus anderen Städten und Regionen wie Linz, Stadt und Land
Salzburg oder auch Düsseldorf haben gezeigt, dass solche Prozesse von allen Beteiligten als sehr lohnend beurteilt werden.
Aufgabe wird sein, gemeinsam eine Vision
zu entwickeln, wo Innsbruck im Jahr 2030
im Kulturbereich stehen sowie Leitlinien
und konkrete Maßnahmen vorzuschlagen,
um dieses Ziel zu erreichen. „Gerade angesichts knapper Ressourcen eine extrem

wichtige Sache, die außerdem Transparenz
schafft“, findet Hebenstreit. Denn die Kulturstrategie wird damit für Politik, Verwaltung
und Kulturschaffende eine wertvolle Orientierung für Entscheidungen an die Hand geben, beispielsweise bei der Frage, was man
fördert und welches Kulturprogramm man
machen möchte. „Es geht nicht darum, alles neu zu erfinden“, so Hebenstreit. „Eine
wesentliche Grundlage für die Strategieentwicklung ist, sich die vorhandenen Potentiale vor Augen zu führen und zu klären, wo
es Handlungsbedarf gibt.“

Zeitplan 2020
Die Maßnahmen wurden am 11. Dezember im Stadtsenat beschlossen. In einer
ersten Phase werden unter breiter öffentlicher Beteiligung die bestehenden Strukturen erhoben. „Wichtig ist uns dabei,
dass damit eine externe, in diesem Bereich erfahrene Agentur beauftragt wird.
Das garantiert Unabhängigkeit und Objektivität,“ betont die Kulturwissenschaftlerin. Der Prozess startet voraussichtlich
Mitte 2020. „Wir freuen uns über alle, die
sich beteiligen möchten und informieren rechtzeitig, wo man sich bei Interesse melden kann,“ so Rita Hebenstreit abschließend. AS