Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.12

- S.14

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Lebensraum Innsbruck

Niemand muss alleine gegen
eine Alkoholsucht ankämpfen. Die MitarbeiterInnen
von NIKADO sind täglich
von 12.30 bis 18.30 Uhr als
Ansprechpersonen da.

M

RSTOCK.CO

© SHUTTE

„Die Augen verschließen
hilft niemandem“
Suchterkrankungen sind oft Ausdruck für Leiden, die im Falle von
Einzelnen sichtbar werden, aber kaum jemand sehen will. Mit NIKADO
gibt es seit Oktober ein Kontakt- und Beratungszentrum, das alkohol­
kranken Menschen unter anderem als Rückzugsraum zur Verfügung steht.

E

s ist ein Pilotprojekt, das österreichweit Beachtung findet: NIKADO in der Matthias-Schmid-Straße 10. Die Standortsuche war schwierig,
doch mit viel Engagement der Verantwortlichen konnte innerhalb weniger
Monate der jetzige Standort ausfindig
gemacht und baulich für die besonderen Anforderungen adaptiert werden.
Vizebürgermeister Franz X. Gruber, ressortzuständig für Soziales und Sicherheit, bestätigt: „Es gab dringenden
Handlungsbedarf. Zu der nun bestehenden Lösung haben viele beigetragen,
denen ich meinen Dank aussprechen
möchte, allen voran dem Land Tirol und
den Tiroler Sozialen Diensten, den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Innsbrucker Immobiliengesellschaft.“

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INNSBRUCK INFORMIERT

Alkoholkonsumraum eröffnet

365 Tage im Jahr geöffnet

„Um die bekannten Konflikte und Probleme bei der Mentlvilla zu entflechten,
braucht es Regeln, aber auch neue Angebote für alkohol- und suchtkranke
Menschen“, erläutert Vizebürgermeister
Gruber. „Daher haben wir in diesem Jahr,
in Kooperation mit der Caritas und den
Barmherzigen Schwestern, die Katharinenstube und jetzt das NIKADO eröffnet.“ Das neue Angebot im städtischen
Gebäude in der Matthias-Schmid-Straße 10 bietet einen geschützten Rückzugsraum, in dem mitgebrachter Alkohol konsumiert werden darf – allerdings
nur Bier und Wein, nichts Hochprozentiges. In der Einrichtung selbst gibt es
neben warmen Mahlzeiten und Snacks
nur alkoholfreie Getränke wie Tee, Kaffee und Säfte.

Betrieben wird NIKADO von den Tiroler
Sozialen Diensten (TSD), es ist täglich von
12.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Fünf sozial
ausgebildete MitarbeiterInnen kümmern
sich um die Sorgen und Nöte der BesucherInnen – an manchen Tagen bis zu 80
Personen. Neben Gesprächen und Beratungen können die Hilfesuchenden die
Möglichkeit zur Körperhygiene (eigene
Räume für Frauen und Männer) und zur
Wäschereinigung nutzen. Ein kleiner Bereich steht auch im Freien zur Verfügung.
Bei Interesse werden Unterstützung bei
Anliegen an Behörden sowie Informationen zum Ausstieg aus der Sucht geboten.
Dazu wird auch mit anderen Systempartnern eng zusammengearbeitet. Dabei
steht die Stärkung der Prävention stets
im Mittelpunkt. VL