Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.11

- S.58

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Vor dem Jahr 1894 befand sich das Reiterstandbild Leopold V. noch direkt vor dem
Hoftheater (heute: Landestheater).

Das lange Warten auf
den Leopoldsbrunnen
Nun erhebt sich Leopold V. wieder majestätisch auf seinem
Pferd. Nach Abschluss längst fälliger Restaurierungsarbeiten
ziert den Leopoldsbrunnen, eine der bedeutendsten
Sehenswürdigkeiten der Stadt Innsbruck, wieder das
früh­barocke Reiterstandbild.
von Thomas Kuster

N

amensgebend für das Monument ist der Tiroler Landesfürst
Erzherzog Leopold V. (1586–
1632). Umgeben wird der Reiter von einem bronzenen Hofstaat von Göttern wie
Oceanus, Neptun, Triton, Göttinnen wie
Amithride, Diana und einer Moosgöttin
samt munteren Knabenfiguren. Das Bildprogramm steht im Zeichen von Universalansprüchen der Habsburger über Land
sowie Meer, und Leopold lässt sich als
siegreicher Feldherr feiern. Die künstle-

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INNSBRUCK INFORMIERT

risch-technische Meisterleistung liegt in
der Pose des sich aufbäumenden Pferdes (Levade), das ohne Stütze balanciert.
Inspiration hierfür lieferten Reiterstandbilder in Venedig, Florenz und das klassische Vorbild des Marc Aurel in Rom. Als
frühester Beleg für einen von Leopold V.
geplanten Brunnen gilt der Reisebericht
von Philipp Hainhofer aus dem Jahr 1628.
Dem Augsburger Kunsthändler wurden
die Einzelteile bei seinem Aufenthalt in
Innsbruck präsentiert. Er benennt mit

Caspar Gras den Bossierer und mit den
Bronzegießern Heinrich und Friedrich
Reinhart die ausführenden Künstler. Der
Tod des Landesfürsten und die Wirren
des Dreißigjährigen Krieges verhinderten
eine Aufstellung des Brunnens.

Wanderschaft eines Kunstwerks
Auf Anregung von Leopolds Witwe, Claudia de Medici, oder ihres kunstsinnigen Sohnes, Ferdinand Karl, kamen die
bronzenen Einzelteile getrennt vonein-