Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.6

- S.6

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Seite 6

Amtsblatt dcr Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer <»

Das Wichtigste vom lohten Monat
M a i !!»»".!>1. stirbt Cafctier Alfonö Hammerlc, tti Jahre alt. Nach«
dein er 190l> eine Konditorci in der Andrcas-HofcrStraßc eröffnet hatte, begründete er 1910 das heute
noch bestehende Caf<- in dcr Mnscumstraßc.
2. lwird iu der Tiroler Handelskammer die Schau „lebendiges Mctallhandwerk iu T i r o l " eröffnet.
:l. feiert dcr bekannte Theologe nnd Kirchcnhistoriter Univ.Prof. D r . P. Hngo Rahner den 60. Geburtstag.
"». vollendet Oberstlcntnant a . D . Leopold Graf Künigl zu
Ehrenburg, Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ,
das tt0. Lebensjahr.
9. komutt der ehemalige französische Hochtommissar für
Österreich, General Bcthonart, uiit einer Parlamentsdelegation nach Innsbruck, uud besucht am
IU. den Bcrgisel, wo er am Denkmal der Gefallenen
Tirols einen Kranz niederlegt. Landeshauptmann Dok-

tor Tschiggfrey ehrt den General durch die Überreichung
der goldenen Gedeutmcdaillc 1«09 195,9.
l5,. spendet Sc. Vx.z. Bischof D r . Paulus Rusch iu dcr Pfarre
2 t . Josef ( - Servitcnkirchc) die heilige Firmung, zu
dcr Landeshauptmann D r . Tschiggfrey mü <^emalilin
1<^ bediirftigc Kinder führen.
21. besucht Schah Mohanuued Re-,a Pahlewi von Persien
Innsbruck (siehe Seite 1 f.).
^
begeht das Bundesrealghmuasiuni für Mädchen die
Feier des 50jährigcn Bestandes.
- wird im Ferdinanden»! eine Ausstellung von Edelzinn
eröffnet,
beginnt das Tiroler Landesschießeu lW0.
22. feiert der ehemalige Staats- nnd Nationalrat Reg.-Rai.
Hans Steinegger seinen 75,. Geburtstag.
^ halten M ^ Tiroler Inngschntzcn — bei strömenden! Regen - - ihren (2.) Gelöbuistag am Bergisel.

Neuerscheinungen
Fünfzig Jahre Bürgerliches Tanatorium zum heiligsten
Herzen Icsn dcr Barmherzigen Tchwestern Innsbruck,
20. M a i 1i»10 — 20. M a i l!»ii<». Eigenvcrlag. Gcsamtherstelluug Tyrolia, Innsbruck. 34 Seiten. — Gerade rechtzeitig
zum 5,0jährigen Bestandsiubiläum erschienen, kann diese ans
Kunstdruckpapier geschmackvoll hergestellte Festschrift als
durchaus gelungen bezeichnet werden. Die zahlreichen zum
Teil ganzseitigen Abbildungen — leider ist jene des Doktor
Krösbacher als einzige etwas mißraten ^ - ergänzen den
feinen Tcr,t i n idealer Weise. Gleich zu Bcgiun der Lektüre
wird dem Leser gewahr, daß hier viele Sclbstcrlcbnisse
und Beobachtungen aus nächster Nähe geschildert werden. I n
klösterlicher Bescheidenheit verschweigt die Autorin ihren
Nameu. Doch wer sonst als eine treue Angehörige des
Ordens der Barmherzigen Schwestern felbst kann so innig
und wahrheitsgetreu über die Entstehung und Führung des
Sauatoriums durch ein schicksalhaftes nnd biswcilcn wackliges
halbes Jahrhundert schreiben! Alles Kleinliche fortlassend,
erfährt man nur Wesentliches; aber fast tut die knappe Form
dem Leser weh, weil er vou dieser großartigen Krankenpflegestätte an der alten Kettenbrücke, heute Eennstraße, gerne
mehreres erfahren möchte. Fanden doch seit ihres Bestehens
schon 70.000 Kranke nnd Leidende hier Geborgenheit, B a r m herzigkeit und Heilung, uicht selten eine Heilung an Leib
und au dcr Sccle. Schließlich sei gestattet, deu Namen dcr
185N in Innichcn gcborcncn nnd seit 1904 im Hausorden
wirkenden Autorin, Barmherzige Schwester Fidelia M a r chetti, doch zu nennen und ihr für diese aufschlußreiche nud
ansprechende Arbeit öffentlich Tauk zu sagen. Vielsagend
klingt ihr auf Seite 31 ausgestoßcncr Rnf an junge Mädchen: „ I n keinem Beruf ist der Himmel so sicher wie in
dem dcr Barmherzigen Schwester, wenn sie ihren Beruf im
Geiste des Glaubens ausübt." Das Wichtigste ans dieser
Schrift bekamen auch die Fcstgäste zu hören, die am 21. M a i
,!> Anwesenheit dcr Gcneralobcrin, Mutter FabiolaFenrstein,
zu eincr stimmungsvollen Füufzigjahrfcicr geladen wurde».
Da derzeit alle Zimmer von Kranken überfüllt sind, hatte
die Rcnunfragc zur Unterbringung der Fcstgäste der Hausoberin große Sorge bereitet: so fand die "Jubiläumsfeier
uutgcdrungcncrmaßen im Gang des ersten Stockes statt.
Die Glück- nnd Segenswünsche dcr Kirche sprach Gcneralvilar D r . Johann Schöch, jene dcr Stadtgcmeinde I n u s .
brück Bürgermeister D r . Lugger. Die Gratulatiou der im
Sanatorium tätigen Ärzteschaft erstattete D r . Hichl. Ein
stimmig priescu alle Reduer den hohen Rnf des Hanses
und gaben gleichzeitig der Hoffnnng Ausdruck, daß es dein
Ordeu dcr Barmherzigen Schwestern gelingen möge, zum
Wohle der viele» Krante» und Hilfebedürftige» aus Tirol,

den wegen Platzmangel die Aufnahme versagt werden muß,
den Bau eines zweiten Hauses bald in Angriff nehmen zu
tonnen. Unter Abfingen geistlicher Lob- nnd Prcisgcsängc,
in cx.akter Weise vorgetragen von einem Chor der L B Ä . ,
schloß die würdige Feier. "
W. Eppachcr "
Oswald Stranzingcr: „Die Innsbruäcr Tiadtsprache"
erschien in den „Innsbrncker Beiträgen zur Kulturwissenschaft" l B d . «>, 195>9, S . 286—297), die voll dcr „Innsbrnckcr
Gcscllschaft znr Pflege dcr Gcistcswisscnschaften" herausgegeben werden.
Dcr Verfasser stellt eingangs die Frage nach der Zahl
der Träger der heutigen Junsbrncker Umgangssprache und
errechnet hiefür etwa 5,7.000 Personen oder zirka <>0 Prozent
der Einwohner. Anschließend untersucht er das Verhältnis
der Stadtsprachc zur Muudartlandschaft nnd schreibt:
„Innsbrucks Stadtsprachc wurzelt fest im füdbayrisch-tirolischcn Mnndartgebict, dessen Merkmale auch für die städtische
Innsbruckcr Umgaugssprachc charakteristisch bleiben." E t r a n zinger beschließt seine interessanten Ausführungen mit der
Feststellung, daß die Stadtmundart und die lässigsten Formell der Umgangssprache vorzüglich in jcncm Gcbict nachzuweisen siud, das etwa dcr Stadt nm das Jahr 1«0<> entspricht, dazu noch in Hötting, Willen nnd Pradl. I n den
„vornehmeren" Stadtteilen, wie anch in den „bürgerlichen"
Wohnvierteln, t r i t t die lässige Umgangssprache gegenüber
einer gepflegteren Stadtsprachc zurück. "
K. Sch.
Ferdinand Trcmcl: „ Z u r beschichte des PielihandelS ans
Ttciermark nach T i r o l . " Vorstehender Anssad findet sich
in der Festschrift zum 70. Geburtstag des Direktors des
Stcicrmärkischen Laudesarchiveö, Fritz Popelka lGraz 1900:
„Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivcs"
N r . 2/95,--104). Er muß hier aufgeführt wcrdeu, weil auch
Inusbrucker Metzger, wie Stefan Pranger uud Andreas
Körcr, mehrmals genannt werden. Der Verfasser macht
einige Angaben über die Ausstellung von Paßlnieseu -,ur
Schlachlviehcinfuhr.
Die Metzgcrfamilie Pranger war in Innsbruck sehr
bekannt. Schon 15.W besaß ein Metzger Stefan Pranger das
Haus Mariahilf N r . <> (Gasthof Mondschein). Damals findet
sich auch bereits ciu Metzger Anton Vierer. Neuierlenswerl
is! die Angabe Konrad Fischnalers in seiner Tladtchronil
für das Jahr 1",72, die der Verfasser natürlich nicht len°
ncn konnte. Der Bezug umfaßte <",9l! „ungarische »nd Gsteircr
Oxen, 5,24 ^aud Or,rn und 4 (!) Kie", iusgesaml also
1221 Rinder.
K. Sch.