Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.11

- S.6

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Lebensraum Innsbruck

Architektur
findet Stadt
Innsbruck gilt österreichweit als ein „Best
practice“-Beispiel in Sachen Baukultur.
Jüngst wurde dies bei einer Veranstaltung
der österreichischen Raumordnungskon­
ferenz in Trofaiach hervorgehoben.

S

ind Urbanität, zeitgemäße Gebäude und historischer Stadtkern auf
einen Nenner zu bringen? Im Fall
von Innsbruck lautet die Antwort: Ja. Dabei wäre es aber zu kurz gegriffen einzelne Baukörper im Stadtbild als solitäre Einheiten zu betrachten. Beim Thema
Baukultur geht es vielmehr um das große Ganze, das im Zuge von Neu- und Umbauten mitbedacht wird und wesentlich
zur Lebensqualität einer Stadt beiträgt.
Bereits seit den 1990er-Jahren bildet die
Stärkung der Innenstadt einen wichtigen Schwerpunkt. Durch Investitionen
in den öffentlichen Raum wurde die Aufenthaltsqualität sukzessive gesteigert.
Am Beispiel der Maria-Theresien-Straße ist das gut darstellbar. So betrug die
FußgängerInnenfrequenz im Jahr 2000
113.000 Personen, 2016 belief sie sich
auf 215.000 Personen. Auch das Haus
der Musik Innsbruck und die damit in
Verbindung stehende „Wegung“, die das

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INNSBRUCK INFORMIERT

Kultur- und Bildungsquartier seit dessen
Betriebsstart vor einem Jahr fußläufig erschließt, sind als städtebauliche Qualitäten zu bewerten, welche das Geviert zwischen Landestheater und MCI aufwerten.

Dialog auf vielen Ebenen
Die Stadtplanung setzt auf Dialog. Dabei steht das Abwägen von Positionen
immer im Vordergrund. In Workshops
wird im Vorfeld von Wettbewerben bereits das Umfeld sondiert, um für städtebauliche Entwicklungen eine gemeinsame Richtung festzulegen. Eingeladen
sind dazu meist ProjektbetreiberInnen,
ArchitektInnen sowie VertreterInnen aus
der Politik. Zum Tragen kam dies zum
Beispiel beim Projekt Campagne Reichenau. In der langfristigen Planung ist es
auch beim Entwicklungsgebiet um den
Harterhofweg Thema. Als Standortpartner für den Wettbewerb EUROPAN15 –
Europas größtem Ideenwettbewerb für

innovativen Urbanismus und Architektur – werden aktuell unter dem Motto
„Innsbruck an den Inn“ europaweit junge StadtplanerInnen und ArchitektInnen
gesucht, die strategische Nutzungs-, Bebauungs- und Freiraumkonzepte für den
Bereich zwischen Marktplatz und Universitätsbrücke entwickeln. Dadurch sollen frühzeitig innovative Ideen generiert
werden, die dann als Grundlage für weitere Projektentwicklungen nach der Europan-Wettbewerbsphase dienen können.
Daneben wird bei Bauvorhaben in einer
Schutzzone nach dem Stadt- und Ortsbildschutzgesetz der SOG-Beirat, welcher in der Alpenstadt ein Sachverständigenbeirat ist, auf den Plan gerufen. Seit
den 1970er-Jahren sind die Schutzzonen
im Tiroler Landesgesetz verankert, weshalb auch in Innsbruck das Thema Dialog
zwischen „Alt“ und „Neu“ besonders sensibel geführt wird. Auch der städtische
Bauausschuss ist im Vorfeld von Wett-