Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.10

- S.59

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gezeichnet, einer erhielt diese Auszeichnung während seiner Lehrtätigkeit in der
Tiroler Landeshauptstadt, die anderen
Jahre danach. Wer waren nun die vier Nobelpreisträger?

Victor Franz Hess,
um 1935

Die nach ihm benannte Straße erinnert
noch heute an sein Wirken als Professor
für Medizinische Chemie an der Innsbrucker Medizinischen Fakultät im Zeitraum
von 1910 bis 1913. Pregl wurde am
3. September 1869 in Laibach geboren
und studierte Medizin in Graz. Kurz vor
seiner Berufung nach Innsbruck begann
er sich mit der chemischen Mikroanalyse zu beschäftigen. Erst durch seine Untersuchungen wurde es möglich, auch
in kleinsten Probemengen exakte und
aussagekräftige Analysen durchzuführen. Für diese bahnbrechende Leistung
erhielt Fritz Pregl 1923 den Nobelpreis
für Chemie. Zu diesem Zeitpunkt war er
bereits nach Graz zurückgekehrt, wo er
auch am 13. Dezember 1930 verstarb.

Adolf Windaus
Vor seiner Rückkehr nach Graz empfahl
Pregl Adolf Windaus (1876–1959) als
seinen Nachfolger. Der gebürtige Berliner studierte zuerst Medizin und wandte sich dann der Chemie zu. 1913 wurde
Windaus auf den Lehrstuhl für Angewandte Medizinische Chemie in Innsbruck berufen, den er bis 1915 innehatte. Für seine Forschungen auf dem
Gebiet der Sterine, wichtige Bestandteile der Zellmembran, erhielt Windaus
1928 den Nobelpreis für Chemie. Zu dieser Zeit war er schon längst an der Hochschule in Göttingen tätig, wo er auch bis
zu seiner Emeritierung 1944 blieb.

© UNIVERSITÄT INNSBRUCK

Fritz Pregl

übernahm. Nach nur zwei Jahren Aufenthalt wechselte er nach Wien und später
nach München. Den Nobelpreis für Chemie erhielt Fischer 1930 unter anderem
für seine Arbeiten über den strukturellen Aufbau der Blut- und Pflanzenfarbstoffe.

Victor Franz Hess
Mit dem gebürtigen Steirer besitzt die
Universität einen Nobelpreisträger, der
während seiner Professur in Innsbruck
ausgezeichnet wurde. Victor Franz Hess
wurde am 24. Juni 1883 in Schloss Waldstein bei Deutschfeistritz geboren. Sein
Studium der Physik absolvierte er an der
Universität Graz. Früh schon beschäftigte sich Hess mit der elektrischen Leitfähigkeit der Luft und machte sich mit den
neuesten Erkenntnissen zur Radioaktivität vertraut. Bei durchgeführten Ballonaufstiegen zur Messung von Strahlungen

entdeckte der Physiker 1912 die sogenannte „Kosmische Strahlung“, die von
überall aus dem Universum auf die Erde
strahlt. 1931 folgte Victor Franz Hess
dem Ruf an die Universität Innsbruck,
wo er das neu entstandene Institut für
Strahlenforschung leitete. Für seine Untersuchungen waren mit den 1928 errichteten Nordkettenbahnen ideale Voraussetzungen vorhanden. Hess konnte
so eine auf über 2.300 Meter Höhe leicht
erreichbare dauerhafte Beobachtungsstation einrichten. Für seine Leistungen
wurde Hess 1936 mit dem Nobelpreis
für Physik geehrt. 1937 kehrte er nach
Graz zurück und emigrierte kurz danach
in die USA, wo er im Alter von 81 Jahren
verstarb. Heute bleibt sein Name durch
die Benennung der Messstation am Hafelekar, einer Straße und des Gebäudes
der Naturwissenschaftlichen Fakultät in
Hötting West in Erinnerung. RK

Hans Fischer
Nachfolger von Adolf Windaus in Innsbruck wurde der in Höchst am Main geborene Hans Fischer (1881–1945). Fischer studierte Medizin und Chemie an
mehreren Universitäten. Von der außerordentlichen Professur an der Medizinischen Fakultät der Uni München wechselte Fischer 1916 nach Innsbruck, wo er
den Lehrstuhl für Medizinische Chemie
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