Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.5

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 6

sich die Innslnuäer Erzengerdelriebe der Verantwortung, die mit der Herstellung von Speiseeis verbnnden ist, vollauf bemußl sind und durch die laufenden
Kontrollen immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden.
Vei diesen Kontrollen werden oon den vorhandenen Speiseeissorten Proben entnommen und derVuudesanstalt für ^ebensmitteluntersuchung in I n n s bruck zur Begutachtung übergeben. Die Untersuchung

erstreckt sich sowohl auf die Zusammensetzung als auch
auf die bakterielle Beschaffenheit. (5s ist dabei notwendig, daß die Proben steril entnommen und auf
schnellstem Wege der Untersuchung zugeführt werden,
um einerseits eine weitere bakterielle Infizierung
auszuschalten und andererseits ein Auftauen zu verhindern" diesem letzteren Zweck dient die Verwahrung
der Proben in besonderen eisgekühlten Taschen. Die
nun folgende Aufstellung zeigt die Entwicklung in
den letzten 3 Jahren:

nommenen Proben

Legnai!langen

in «/.,

1W7

35

124

18

14

1958

51

217

23

11

1l>5,<»

45

13

<;

Z u den vorstehenden Zahlen sei erwähnt, daß sich
1959 die Kontrollen hauptsächlich auf diejenigen Betriebe tonzentrierten, welche bereits 1957/58 zu beanstanden waren. Das Ergebnis war wesentlich besser
als in den Vorjahren, die Zahl der Beanstandungen
ist um ein beträchtliches zurückgegangen. Es kann an
dieser Stelle vermerkt werden, daß die lebensmittelpolizeilichen Überwachungen an diesem Erfolg maßgeblich beteiligt waren. Alan darf ja nicht denken,

Nummer 5

das; durch die Kontrollorgane nur einfach Proben entnommen und dann Beanstandungen an das zuständige Bericht weilergeleilel worden. Der ^ebensmittelpolizeibeamte ist fachlich geschult uud wird in vielen
Fällen zu betriebstechnischen Veratungen herangezogen, er ist durch sein umfangreiches Fachwissen befähigt, gleich an Ort und Stelle die Betriebsinhaber
auf Mißstände aufmerksam Zu machen. Die meisten
Fehlerquellen lagen bisher i n einer unsachgemäßen
Herstellung und Verarbeitung des Eismizes" allerdings wurden auch Eismaschinen festgestellt, welche
infolge ihrer Konstruktion als auch ihrer ungenügenden Reinigung als Daueriufettionsquellen anzusprechen waren. Wenn sich z. V. i m Eisfertiger Grünspan
findet oder aber beim Einfrieren Schmieröl in die
Eismasse gelangt und dort mituerarbeitet wird, so
muß selbstverständlich sofort eingegriffen werden. Es
tann hier aber gleich festgestellt werden, daß derartige
Fälle heute schon zu den Seltenheiten gehören, aber
die sogenannte Vetriebsblindyeit kann auch zum Übersehen von solchen Mißständen führen. Diese Beispiele
mangelhafter Vetriebsaufsichl sollen zeigen, daß lebensmittelpolizeiliche Kontrollen notwendig sind und
dazu dienen, Unzukömmlichkeiten in hygienischer Hinsicht auf ein Mindestmaß einzuengen, wobei gleichzeitig die Qualität gehoben w i r d . Auch die Zufammensetzung des Speiseeises selbst bedarf einer Überprüfung, es kann ja nicht gleichgültig sein, ob ein als
„Aprikoseneis" bezeichnetes Eis nach allem eher
schmeckt als nach Aprikosen oder ob der geforderte
Gehalt an Milch nur von Magermilchpuluer stammt.
Die vorstehende Zusammenfassung bietet nur einen
kleinen Einblick in die Arbeit der Lebensmiltelpolizei, sie soll darüber hinaus aber auch zeigen, daß diese
Arbeit zum Erfolg führt, welcher sowohl für den Konsumenten als auch für den Erzeuger von größtem
Wert ist.
, Die Speiseeiskontrolle ist nur ein ganz kleiner Teil
der llberwachungsmaßnahmen, welche den Konsumenten vor verfälschten oder verdorbenen Nahrungsmitteln schützen sollen.

Die Schullehrer Simon und Johann Ofer zu Igls
I n dem leider vergriffenen netten „Führer durch I g l s
und Umgebung" von D r . N»d. Grauichstacdtcn-Ezerva (erschienen U^"5) erzählt der Verfasser (Seite 89), das; i n I g l s
die Schnle im Jahre 1785> errichtet worden sei. Damals sei
sie im Burggasser-Haus, einein Bauernhaus, das am Südwestende der Friedhofsmauer angebaut war und dein großen
Brande von 1883 zum Opfer fiel, untergebracht gewesen.
Seit 18l2 befand sich die Schule im Pfarrwidum zu ebener
Erde. Auch die Kinder von V i l l besuchten die I g l e r Schule.
Eine Durchsicht der Hauspapiere der Familie Esu"d Spörr,
die der Außenstellenlcitcr Hr. H. Hundcgger freundlicher
weise ermöglichte, brachte einige Akten an den Tag, die mit
deu ältestcu Lehrern von I g l s bekannt machen. Da hat sich
einmal ein „Bclobnngsdecrct für Simon Ofer, Schullchrer
zu I g l s " erhalten,, das vom k. k. Kreisamt in Schwa; mu
!!<<. A p r i l 1798 ausgestellt worden war; es lautet: „Da das
l. !. Kreisamt aus der Relation, welche der diesseitige
Herr Krcisschulcommissär über die von ihm letzthin uutersnchteu Echulcu anher erstattet hat, mit Vergnügen
ersehen, wie uach die dortige Schuljugend bei der vorge

nommcnen öffentlichen Prüfung überzeugende Proben dos
in den meisten Gegenständen erhaltenen sehr guten Unterrichts au den Tag gelegt habe, und sich also auf die
vou dem Schullehrcr zwcckinäßis, gebrauchte Vehrart nud
eifrige Verwendung mit Gruud schließen laßt, so findet mau
sich beWogen, demselben hiemit das krcisämtlichc Wohlgefallen uud die volle Zufriedenheit zu erkennen zu geben,
uud versieht sich beinebeus einer gleichmäßig guten nud
eifrigen Verwendung für das Künftige.
Franz F r h . von

Ceschi."
1^"ach eiuer ebeufallö beiliegenden Verlasseuschaftsabhaudlung war am ! i . Iäuner 180! der „ehrsame Simon Ofcr,
Vauersmauu zu I g l ü " gestorben. Ob dieser Simon Ofer
der vorgenannte Lehrer war, geht ans dem Schriftstück lei»
der nicht hervor. Jedenfalls war er mit M a r i a , geb. Steinmetz, Witwe des Matheus Vurggasser, verheiratet gewesen.
Die weitverzweigte Verwandtschaft der Ofer zu I g l s nud
Patsch wird zwar ziemlich ausführlich ausgezählt, aber ob
der mit 15,0 (dulden bedachte „Vetter Johann Ofer, Knecht
",u I g l s " , zugleich der nachfolgende Schullehrer war, isl wie-