Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.5

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

interessanten Adhmidlmnien die „Bäuerlichen Beslandsver
träqe a>>"? dem l«>. ^ahrhnndert" lSchlern^Täiristen 5>i_^"
!!>!"), „Ehr.qefiihl, ^-ehde und (^erichtsfriede unter den
Tiroler Bauer»" (Tiroler Heimat I!»-!«), „ 3 a v alte Bahr
recht in T i r o l " (ebenda >9l9/5>«y, „Die Pest im Wipplale
l l l l l bi<" ><»I^" l^eröss. de^ Äliisenms Ferdinande»»! ^il,
!",!,">I), „Heirat uud Ehe i» der WiPPtalcr Bauernfamilic"
(T. H. 1955>) und das „Vermögens- und Erbrecht in der
Wipptaler Baiiernfauiilic" (ebenda 1957) ein getreues Bild
über das Landleben, die wirtschaftliche Zage des bäuerlichen
Besitzes und den Gana, der (Gerichtsbarkeit nnd der Rechtsgeschäfte im mittleren T i r o l . Nobeufrüchte des eifrigen
Quelleustudiums sind „Die Plage der Gartknechte im Wipptale" (T. Heimatblätter 1949), die „Eigenen Bemerkungen
der Landgerichtsschrcibcr von Stcinach ans den Jahren
1540 bis 1(M!<" (ebenda 195,8), die Sammlung der alten
Tiroler Geschlechter (in „Land T i r o l " in Fortsetzungen erschienen) und eine zwar vollendete, aber noch nngcdruckte
Höfe- nnd Familiengeschichte des Navistales. Die Bedeutung
des Christentums für Tirols Landcscinheit, die nachteiligen
Auswirkungen der Glanbensspaltnng i m 16. Jahrhundert,
den Anteil des Klerns ani Politischen Leben nnd die Leistungen des Tiroler Arbeitsbundes für die Verbesserung der
sozialrechtlichen Stellung der Arbeiterschaft, Tatsachen, denen
die liberal eingestellte heimische Landeskunde ans Prinzipiellen ideologischen Gründen keine Beachtung schenkte, stellte
Kolb iu den Publikationen „Die Pfarre M a t r c i in geschichtlicher Übersicht" (Schl.-Schr. «4, 195.U), „Tapfere Wipptaler
Scharfschützen für Wiedererrichtung der Waldraster Wallfahrt ,1797" (T. Heimatblätter 195,N), „Die Wiedertäufer im
Wiftptal" (Schl.-Schr. 74, 195)1), „Die Priester im Tiroler
Volk" (Südtirol in Not nnd Bewährung, Bozen 195>5>) und
„ D r . Hans Garnper nnd die christliche Arbeiterbewegung"
(1956) unmißverständlich klar. I n diesem Sinne legte er
auch in seinem Monnmentalwcrk „Das Tiroler Volk in
seinem Freiheitskampf 1796/97" (195,7) den Samen für das
richtige, objektive Verständnis des spontanen Tiroler Volksaufstaudcs vou Anno nenn.

A n Auszeichnungen und Ehrungen hat es Kolb
nicht gefehlt, obwohl er zeitlebens davon nicht viel
Aufhebens machte. Für die ungeschmälerten Verdienste an der Tiroler Südfront und für die Anlegung des Kriegsgräberkatasters wurde er mit dem
geistlichen Verdiensttreuz I I . Klasse und mit dem
8issnum laudi» dekoriert" ferner erhielt er die österreichische Kriegserinnerungsmedaille, die Tiroler
Landes-Denkmünze, die Gedenkmedaille des bayrischen
Leibregimcnts und das Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens. Papst Pius X I . , der Renovator der christlichen Gesellschaftsordnung, verlieh
1931 dem Arbeiterführer den Titel ^ o n ^ n o i - c nnd
ernannte ihn zum Päpstlichen Geheimkämmerer. Der
Tiroler Vauernbund zeichnete Kolb 1954 mit dein
goldenen Ehrenzeichen aus. Zu seinem 70. Geburtstag (195l>) würdigte ihn das Land T i r o l durch die
Verleihung des Ehrenzeichens, die Innsbrucker Universität erkannte ihm auf Grund der geschichtswissenschaftlichen Arbeiten die Ehrenmitgliedschaft zu und
die Gemeinden M a t r e i und Steinach überreichten dem
Jubilar in Dankbarkeit für tatkräftige Hilfe Ehren
bürgern rtnnden.
Den großen Festumzug des Landcsgedenkjahres am
13. September 1959, den er allein moralisch vorbe
reilel hatte, erlebte Kolb nicht mehr. An ihm erfüllte
sill) der denkwürdige Ausspruch des großen Kaisern
Maximilian I.! „ M e i n Ehr deutsch Ehr und deutsch
Ehr mein Ehr."

Nummer 5

Zwei stille, aber nicht weniger erfolgreiche Schulmänner standen am ^enil ihres ersprießlichen Schaf
fens, als sie der Tod zu sich nahm.
Dr. pini. <.t Dr. jur. Johann Koflcr, geb. 3l). Jänner
1«90 in Trient, war Schüler des Wiener Philologen
Professor Dr. August Haffner. Er erteilte lwii l!»2<»
bis 1939 am Mädchenrealgymnasium Unterricht in
Latein und Griechisch. 1932 betam er die P r i v a t dozentur für semitische Sprachen und Islamwissenschaften an der Universität Innsbruck. Kofler genoß
in Fachkreisen der Orientalistik den Ruf eines ausgezeichneten Kenners der arabischen Sprachen, über die
er in uerschiedentlichen wissenschaftlichen Abhandlungen berichtete. 1939 übernahm er erst vertretungsweise, dann, am 1. November 1939 zum a. o. Nniversitätsprofessor ernannt, für dauernd die Lehrkanzel
für Arabisti! der Universität Wien, die vorher die
Professoren Dr. Rudolf Geyer und Seif innehalten.
1941 mußte Kofler zum M i l i t ä r einrücken, geriet gegen Ende des Krieges in Gefangenschaft. Heimgekehrt,
hatte er kaum in der Wertstatt der Wissenschaft die
unterbrochenen Forschungsarbeiten wiederaufgenommen, als er am 20. März 1947 in Wien starb,
Kammersänger
Hermann
Neichert-Neisinger,
Opern-, Konzert- und Oratoriensänger, geboren l>. November 1^91 in Wien, gestorben 1. A p r i l 195>? in I n n s bruck, Musiklehrer an der Anstalt von 1945 bis 1951.
eroberte sich mit seinen klangreinen Interpretationen
der Werke des österreichischen Varockkomponisten
Wolfgang Amadeus Mozart in Berlin, Vase!. Dessau
und Reichenberg im Sturm die Herzen des begeisterten Publikums.
Von den aus dem Lehrkörper ausgeschiedenen lebenden Professoren leisteten Treffliches! D r . Fritz
Schachermayer, o. ö. Universitätsprofessor an der Universität Wien für griechische Geschichte, Altertumstunde und Epigraphik seit 1952, geboren 10.Iänncr 1^95
in Linz, behandelte in selbständig erschienenen Werken die „Etrustische Frühgeschichte", das Volksleben
der „Hethiter und Achäer", die kulturellen Beziehungen zwischen „Indogermanen und Orient". „Poseidon
und die Entstehung des griechischen Götterglaubens"
und die Vormachtstellung „Alexanders des Großen"
in Kleinnsien. Der Geschichlspädagoge Dr. A l o i s N i tolnus Lechthaler, Direktor der Vundes-Lehrcr- und
Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck i. R., geb. am
22. Oktober 1«94 in Wenns im Pitzlal, Professor am
Mädchenrealgymnasium vom Schuljahr 1925 2l> bis
Februar 1911, schrieb sechs Lehrbücher für den Geschichtsnnterricht an Mittelschulen (Innsbruck 1!!."l4
nnd 1945), 1935 eine kleine Geschichte des Landes
T i r o l , 193 (2, Auflage 19ltt) und gibt seit l9!9 eine populärwissenschaftliche Weltgeschichte in Lieferungen heraus.
Dr. K u r t Walde, bekannt durch seine Voltshochschnllwrträge, Kilnslleratelierbesnche, Schriftleiter der T i roler Heiiimtl"lälter 19.""»^ bis !!>>2 und >,c>"lN>seeder
der Tiroler Orlsgeschichteii. Dr. Alions Plantensteiner, Professor für Pliilosophie an der Universität
7>>>>i"""drilck, geboren 25, Februar !!>!2 iu ?>n»">dr>ick, ist