Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.5

- S.3

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Nummer 5
derne

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

A!0NIpb>isit" l >!>"!."!>, ,,Die N e u o r d n u n g der
195)1», ..Der neue W e g der Physik" l1!"."» iu der Ralnrgesetzlichleil" ll!>">->, ,,Die
pIlDsitalische ^>len»>»!s und il,re l^renzen" ,",,",>
und „ D a s neue Dente» der i»oder,ie» P I m s i l " D i e i n t e r n a t i o n a l »ndeslrillenen inellwdischen ^ei
stnngen des S ü d l i r o l e r s M a n ! , »naien A n l a s t das^ die
Österreichische Atadeniie der Wissensch,n!e,, i!,n am
l, />>>>!> l!!!,"» /,>> ilireni lorrespondiei enden ">.>i!!gl!ed
»."aliile, eine Anszeichünug. die S ü d l i r o l s A ü t e i l am
österreichischen Geistesleben a>n deutlichste» vor Auge»
fülirl.

Teile 3

l i r o l e r ^^ollsparlei. die nach !!>l,^ aus den Clirisllichs^zialen »lud .^ons^rnatioeu Iieroorging, entsandte den
liemälirleu polilischen ^ !!!^"7 in den österreichische!! ">l"aliouallal, dein er bis
zur Sell"slausläsung des Parlanienls im salire lü."I."i
angeliörte.
Um das bodenständige ^rauchlum besorg!, »,"aüile
eindringlich lw>- der uin sid! grcisendeu ^>e>>Iani,d Ul"ei jieiüduü^ de>" liralijilien ^^oüslüins.
.^vein ^^under. das; er es nicht über sich brachte, nein
zu sagen, wenn eine christliche !>?rganisa!io!i oder ein
heimattreuer Verband ilm drängle, seine im öffentlichen Leben gefaminellen Crfa!,ruugen in den Dienst
ss ranz K o l b
der Allgemeinheil und der lirolischen Sache zu stellen.
Professor von l9I5> bis l!!.",!
Begeistert opferte er feine karg bemessene Freizeit:
D i r Heimat des Alttirolcr Banerngeschlechtes dcr Kolo, Er uersah die Obmann- und später die Ehrenobmanndas in dcr ,^>eit dun 15><)l) bis !<><><> ini (^erichtsbc^irl Cteinach
stelle der Tyroler Landsmannschaft, 1W4 bis 1936
allein ^,"0 schriftlundige Gcrichtsanwälle stellte, ist die tirine
stand er dem Andreas-Hofer-Vuud uor und nahm die
Berggcmcinde Navis. (Sie zählte im Jahre 1W5 genau
Nechte Südtirols als Ehreuobmann der i n Nordtirol
« l ^ Seelen und 15>4 Häuser.) ^ranz Kolb war von siedeu
bestehenden Schutzuerbände des Notringes für Süd^i,"iudcru der Bauersleute Jakob Kolb und der Auna Taxer
t i r o l und des Vergifel-Vundes wahr.
das älteste. Geboren am 12. I ä n u e r 188l>, erlag er am
Kolb war der berufenste M a n n , die italienische Un4. September 1959 in Innsbruck einem Schlaganfall.
terwauderuugspolitil in Südtirol leidenschaftlich zu
2!). J u n i 19W Priesterweihe. Seelsora,stätia,keit: Kooftcrator
iu Vinabers, Keniaten, 1911 in Tri"ns, 1912 bis 19l-l in brandmarken, appellierte er doch schon i n seiner hiWattcns und Weerberq. Von 1915 bis 191« sscldkurat und storifchen Südtirolrede im österreichischen Abgeordnespäter Tivisiouspfarrer an der Südfrout. 1928 Leiter des
tenhaus am 23. Februar 1928 eindringlich an den
Iiebcrerschen Waisenhauses in Inusbrnck, 1925, bis 198-l NeVölkerbund in Genf, dem von der faschistischen Regielissiouslchrcr au den Schulen der Ursulinen, au der Fraiienrung Italiens hinterhältig ausgeklügelten „Todesberufsschulc und ani Bnndcsgymnasinm und Buudcörcalmarfch der Südtiroler" ein für allemal ein Ende zu
ssymuasinm in Innsbruck. Wegen seiner politischen Gcsinbereiten. Seither verstummte seine mahnende Stimme
>uurg wilrde er 1938 fristlos entlassen und zweimal iu soin der Öffentlichkeit nie mehr, die die unabdingbare
genannte „Schutzhaft" genommen. 1989/40 lehrte Kolb Kirchengeschichte am bischöflichen Prieftcrseminar in Volders Forderung erhob, daß das Lebensrecht der Südtiroler
sichergestellt werden müsse. T i r o l und Österreich ernnd zu S t . Michael bei Matrei am Brenner. Von 1941 bis
1945 versah er die Pfarre Obernberg. 1983 bis 1934 Re- innerte er aber jederzeit an ihre heilige Pflicht, auf
ferent für Mittclschnlcn im Landcsschnlrat, 1984 Bundes- diplomatischer Ebene der gerechten Lösung der Südknltnrrat nnd von 1986 bis 1988 Direktor der Lehrer- und
tiroler Frage zum Siege zu verhelfen und den abgeLchrcrinnenbildungsanstalt.
trennten und gefährdeten Brüdern im südlichen Lcmdesteil die Treue zu halten.
Nach dem ersten W e l t k r i e g w a r K o l b l a n d a u f und
Nach dem zweiten Weltkrieg wählten die Tiroler
landab der begehrteste Festredner bei HeimkehrerSchützenkompanien Kolb zu ihrem Landeskuraten,
seicrn und K r i e g e r d e n l m a l w e i h e n , dem die heikle
Aufgabe zufiel, den Altsoldateu die Zusammeubruchs- und im Gedenkjahr 1959 kam er Sonntag für Sonnpsychose überwinden zu helfen. I m Herbst 1921 über- tag zu den Schützenfesten, zelebrierte die heilige Messe
trug ihm Fürstbischof Johann Naffl den Geschichts- und schärfte den Gläubigen ein, daß ohne Religion,
unterricht am fb. Gymnasium in V r i r e n . Unermüdlich Vaterlandsliebe und jahrhundertealter, in Europa
ermuutorto er trotz allen politischen Druckes rwu feiten einzig dastehende tirolische Wehrverfassung die helder Italiener die deutsche Iugeud Südtirols zur Er- denhaften Waffentaten unserer Väter in den Behaltung der Vätersitten und des deutschen Geistes, freiungskriegen 1798/97 und 1809 überhaupt nicht mögbis ihn der italienische Staat des Landes verwies. lich gewesen wären. Der festeren Verwurzelung des
Nach seiner Rückkehr nach Nordtirol gründete Kolb Bauernstandes mit der blutdurchtrnulten heimatlichen
lü^."l das Kampfblatt ..Der Südtiroler" und beteiligte Scholle und der Wnchrütteluug des tirolischen Gesich au der Schaffung der Arbeitsstelle für Südtirol, schichtsbewufttseins iu deu Herzen der Iungbauern
die sich die Erreichung des Selbstbestimmuugsrechtes galten seine Vorträge in den planmäßig adgeliallenen
für das Laud T i r o l mnn Plenner bis Salnrn zum Dorfbildungsmochen.
Nahziel setzte.
""lns der (Lrlennlniv heraus, von der Vergangenheit des
.^olb. dem die sozialen Anliegen des arbeitenden
Voltes stets Herzensbediirsnis waren, betreute die eigenen Volles fnr die Gegenwart zu lernen, entsprang
katholischen Arl"eileruelvine Tirols und »ics zur re- Kolus ^»nneigung für die ^schichlssorschttng. M i ! verschiedene» 1"lnssähe» i» der Presse über geschichtliche nnd vollsligiösen (5r!ie>icvnng und zur Saminlung der laido
lischen G r e i n e in dein oon ^rzbischos Dr. Sigi^inund Inndliche fragen begann er nnd beteiligte sich an der Herausgabe der „Geschichte Tirols Ittitt.1","1»!" «Innsbruck l!>^"4).
Waitz 1 ! ! ^ geschassenen Tiroler .^atlwlitenselreWährend der yvangsweiscn Tiensteniln"l"img 198tt bis 1945»
iaria! auf. Daini! schlug er zugleich eine eherne Vriicke exzerpierte er im Landec"regiernngvnnliiv siir Tirol die
zwischen den christlichen Werktätigen in Slad! »ud Tteinacher Verfachbiulier »nd l^erichtsprowwM" ^m, !,">!!">
!^and nnd de» dauern, die in ibrein harten l^Meiiz- bis 1M<> nnd erfasse i>n Inndschafllichen ^"lrchiv friegsge^
tampf ein uorgefchobenes Volll^ert brauchen. Die schichlliches Material. <^r enlwarf in den kulturgeschichtlich