Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.8

- S.14

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Lebensraum Innsbruck

Vielseitige
Funktionen
des Waldes
Der Wald als Kulturlandschaft hat eine lange Geschichte. Seit jeher
hat er in Innsbruck eine hohe Bedeutung für die Bevölkerung.
Ein Beispiel ist die Nutzung des Waldes entlang der Nordkette.

G

estaltet der Mensch die Natur, wird
von Kulturlandschaft gesprochen.
Auch der Wald um Innsbruck ist
von Menschenhand geprägt und wird seit
Jahrhunderten gepflegt und erhalten.
„Die Natur wird zusehends als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Jedoch
müssen wir unsere Landschaft pflegen, damit sie erhalten bleibt. Die Stadt
Innsbruck geht beim schonenden Umgang mit dem Boden und insbesondere dem Wald mit gutem Beispiel voran“,
betont der zuständige Vizebürgermeister Franz X. Gruber. Der Referatsleiter für
Land- und Forstwirtschaft, Ing. Albuin
Neuner, ergänzt: „Hierzulande war sich
der Mensch immer schon der Bedeutung
des Waldes bewusst. Früher war Holz als
Energieträger und für die Bergwerke eine
wichtige Einnahmequelle, danach bekam
der Wald immer mehr eine Schutzfunktion. Mittlerweile wird auch die erholsame
Wirkung des Waldes zu einem zentralen
Thema für die städtische Bevölkerung.“

Holztransport vom schweizerischen Engadin bis oberhalb von Hall genutzt. „Die
Stadt Innsbruck hatte ebenso einen hohen Holzbedarf. Der Rohstoff wurde als
Bau- und Brennholz genutzt. Es gab lange Zeit keinen anderen Energieträger“,
berichtet Neuner und blickt weiter in die
Geschichte zurück: „Es gab genaue Bestimmungen, wer wie viele Ladungen
Brennholz bekam. Räte bekamen mehr,
gefolgt von Beamten, Professoren sowie
Bürgerinnen und Bürgern. Verweise zur
Regelung des Holzbezugs gehen bis ins
17. Jahrhundert zurück.“ In den Jahrhunderten danach rückte der Fokus mehr auf
den Schutz der Bevölkerung.

Schutzwald
„Innsbruck ist die einzige Landeshauptstadt bzw. Stadt mit überregionaler Bedeutung in Österreich, deren Siedlungs-

14

INNSBRUCK INFORMIERT

IAN FORC
© CHRIST

In früheren Jahrhunderten lag der Fokus
vor allem darauf, die Leistungsfähigkeit
des Waldes zu erhalten. Die Bergwirtschaft verschlang Unmengen an Holz.
Der Inn wurde als Hauptstrecke für den

HER

Energielieferant

und Wirtschaftsraum direkt von Lawinen,
Steinschlag und Muren bedroht ist“, erklärt
der Referatsleiter. Als Beleg für die steigende Bedeutung des Schutzwaldes nennt
Neuner den Höttinger Bannwald: „1732
gab es ein Verbot, geschlagene Flächen
zu beweiden, um die Produktionskraft
des Waldes zu erhalten, aber auch zum
Schutz der Bevölkerung. Wichtig war, dass
der Wald zur Ruhe kommt und sich entwickeln kann.“ Zu Zeiten von Kaiser Maximilian I. wurde die Waldwirtschaft in der Region genau geregelt. „Wobei man erwähnen
muss, dass es Kaiser Max nicht ausschließlich um den Schutzwald ging. Er wollte zudem auch seiner Passion, der Jagd frönen“,
sagt Neuner mit einem Augenzwinkern.

Erholungsraum
Der Wald in der Alpenstadt ist unumstritten noch heute ein wichtiges Ele-

„Der Wald als Kulturlandschaft ist durch mehrere
Funktionen geprägt. Vom Energieträger über den
Schutzwald bis hin zum Erholungsraum haben alle
Innsbruckerinnen und Innsbrucker ein Interesse
daran, die Natur zu pflegen und zu schützen.“
Vizebürgermeister Franz X. Gruber