Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.5

- S.58

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Transport eines 27 Tonnen schweren
Generators zum Kraftwerk Obere Sill, 1903

Strom für eine ganze Stadt
Das Zeitalter der Elektrizität begann für Innsbruck um 1890. Knapp 15 Jahre
später besaß die Landeshauptstadt eines der größten Wasserkraftwerke in
der österreichisch-ungarischen Monarchie und Europa.

D

er Bau des Kraftwerks Obere Sill
stellte eine Pionierleistung dar.
Mit der Inbetriebnahme wurde
die Grundlage für eine sichere Stromversorgung von Innsbruck und den Umlandgemeinden geschaffen. Bereits 1888 ließ
Leopold Rauch für seine Mühle im Stadtteil Mühlau ein kleines Kraftwerk errichten. Ein Jahr später folgte die Errichtung
des ersten öffentlichen elektrischen
Wasserkraftwerkes in Mühlau durch die
Firma Ganz & Co. Damit begann die Ablöse der Gasbeleuchtung durch elektrisches Licht. Das Kraftwerk am Mühlauer
Bach bildete zugleich die Geburtsstunde
der „Electricitätswerke Innsbruck“ (EWI),
deren Nachfolger die heutigen Innsbru58

INNSBRUCK INFORMIERT

cker Kommunalbetriebe (IKB) sind. Vorausschauend hatte sich der damalige
Bürgermeister Heinrich Falk das Vorkaufsrecht gesichert und so ging das
Kraftwerk 1897 in den Besitz der Stadt
über. Das Kraftwerk Mühlau kam bald
an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Neue Möglichkeiten für die Errichtung eines Wasserkraftwerkes wurden
gesucht. Nach intensiven Untersuchungen und Studien sicherte sich die Stadt
Innsbruck letztlich die Wasserrechte an
der Sill. Für den Bau des neuen Werks
griff man auf die Planungen von Ing. Josef Riehl zurück, der gemeinsam mit Ing.
Karl Innerebner seitens der Stadt 1901
damit beauftragt wurde.

Riehl, Innerebner, Kapferer
Riehl und Innerebner waren die treibenden Kräfte bei der Nutzung der Wasserkraft. Sie schufen die Grundlage, durch
die sich Innsbruck zu einer modernen
Stadt entwickelte, mit elektrischer Beleuchtung, Straßenbahnen und Bergbahnen. Voraussetzung für all diese
Bereiche war das Vorhandensein von
ausreichender elektrischer Energie. In
Finanzstadtrat und Textilfabrikant Karl
Kapferer fanden Riehl und Innerebner
einen starken Partner, der mit seinem
Privatvermögen haftete, um die Nutzung der Wasserkraft zu forcieren. Damit
war die Voraussetzung für den Bau des
Sillkraftwerkes gegeben.