Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.5

- S.14

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Lebensraum Innsbruck

Spuren eines
schneereichen
Winters
Schneefälle und Lawinen haben dem Innsbrucker Wald
auf der Nordkette stark zugesetzt. Nun sind umfangreiche
Forstarbeiten erforderlich, um den Wald zu schützen und
wieder aufzuforsten.

© CHRIST

IAN FORC

HER

„Zum Schutz unseres Waldes sind jetzt dringende
Forstarbeiten notwendig. Zur Sicherheit müssen
wir immer wieder Sperren des betroffenen Waldgebietes vornehmen. Ich ersuche alle, die Wegsperren zu beachten, damit die Aufräumarbeiten
ungehindert erledigt werden können. Danke!“
Vizebürgermeister Franz X. Gruber

D

er vergangene Winter hat sowohl
die Innsbrucker Bevölkerung als
auch die Mitglieder der Lawinenkommission, der Behörde sowie die Einsatzorganisationen in Atem gehalten. Bis
weit in den März hinein wurden auf der
Nordkette enorme Schneefälle verzeichnet. Insgesamt sind im Zeitraum von
1. Dezember 2018 bis 31. März 2019
19,92 Meter Neuschnee auf der Seegrube gefallen. Zum Vergleich: Im Vorjahr
waren es nur 11,87 Meter.
Knapp eine Woche lang waren zu Beginn
des Jahres auf der Nordkette sämtliche
Lawinensperren aktiv, Umbrüggler und
Arzler Alm blieben geschlossen und am
Rechenhof mussten zwei Häuser in der
roten Zone evakuiert werden. In Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren wurden in den Stadtteilen Hun14

INNSBRUCK INFORMIERT

gerburg, Hötting und Mühlau rund 280
BewohnerInnen in der gelben und roten
Zone informiert, sich in ihren Häusern
aufzuhalten und erhöhte Vorsicht walten zu lassen. „Der starke Auftritt des
Winters war ein Jahrhundertereignis.
Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Stadt, die sich tagtäglich unermüdlich im Einsatz befanden.
Durch die gute Zusammenarbeit aller
Beteiligten und gegenseitiges Verständnis seitens der Bevölkerung haben wir
die kritischen Situationen gut gemeistert. Die Sicherheit aller stand in jedem
Bereich im Mittelpunkt“, resümiert Vizebürgermeister Franz X. Gruber rückblickend.
Zu diesem Zeitpunkt bestand die Gefahr, dass Auswirkungen von Staublawinen den Siedlungsraum erreichen.

HOFER

© M. FREIN

Infolge eines Defektes war die Nordkettenbahn mehrere Tage außer Betrieb.
Erst drei Tage später konnten Techniker
zur Seegrube geflogen und die Seilbahn
schlussendlich wieder in Betrieb genommen werden. Durch die laufenden
Schneefälle hielt die kritische Situation
rund zwei Wochen an. Erst Ende Jänner
entspannte sich die Lage.

Weiße Naturgewalt
Im Jänner zeigte eine Staublawine im Bereich der Herz-Wiese ihr zerstörerisches
Potential. Diese hat eine große Schneise in den teilweise jahrhundertealten
Mischwald aus Fichten, Tannen und Buchen geschlagen. Erst mit der Schneeschmelze wurde das gewaltige Ausmaß
des entstandenen Schadens sichtbar.
Etwa 20 Hektar Schutzwald, eine Fläche
von rund 28 Fußballfeldern, sind geschädigt. Betroffen sind etwa 70 WaldeigentümerInnen, wobei 20 ihren Waldbestand in diesem Bereich fast zur Gänze
verloren haben. Nun stehen WaldbesitzerInnen, dem städtischen Forstamt und
externen Firmen in den nächsten Wochen die Aufräumarbeiten bevor. Ein
Großteil des Schadholzes kann nur mehr
als Brennholz verwendet werden.