Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.2

- S.38

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© PAUL-

OTT, SP
S-ARCH
ITEKTEN

Holzwohnbauten
wie jene der Hummelkaserne in Graz
können als Vorzeigeprojekte dienen.

„Auf Holz klopfen“
„Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch
die sie entstanden sind“, erklärte einst Albert Einstein. Eines der
größten Probleme der Gegenwart ist der Klimawandel mit zunehmenden Wetterextremen und steigenden Kosten für Schäden.
Die Tiroler Landeshauptstadt versucht deshalb vieles, um die
UN-Klimaziele zu erreichen.

B

ei dem von der EU mitfinanzierten
SINFONIA-Projekt, bei dem Energie effizient genutzt und auch
eingespart wird, ist Innsbruck beispielsweise bereits Pionierstadt. „Es gilt aber,
stets neue Schwerpunkte zu setzen. Deshalb sollten wir den Holzbau in den Fokus nehmen“, erklärt Bürgermeister Georg Will. „Wir haben viel Holz in Tirol. Wir
haben sehr gute Holzverarbeiterinnen
und -verarbeiter und wir haben an der
Universität Innsbruck sehr viel HolzbauKompetenz gebündelt. Genau dort können wir ansetzen und neue Impulse für
den Holzbau setzen.“

Veranstaltungshinweis
Ganz im Zeichen des Holzbaus steht
am Montag, 25. Februar, auch eine
Enquete im Plenarsaal des Innsbrucker Rathauses (6. Stock). Beginn
ist um 14.00 Uhr.
38

INNSBRUCK INFORMIERT

Vorzüge im Blick
Holz ist ein nachwachsender Baustoff und
Kohlenstoffspeicher zugleich. Jeder Kubikmeter des Materials bindet rund eine Tonne CO2. Die Ökobilanzen von Holzhäusern
sind besonders gut. Am Ende einer langen,
vergleichbaren Lebensdauer mit mineralischen Baustoffen kann Holz ohne Probleme von den nachfolgenden Generationen
wiederverwendet werden und ist in Summe somit „klimaneutral“.
Fallweise kann ein mehrgeschoßiger Holzbau etwas höhere Kosten verursachen. Da
im Holzbau vorgefertigt wird, gibt es aber
höhere Termin- und Kalkulationssicherheit und bis zu 45 Prozent kürzere Bauzeiten. Infolgedessen fallen auch durch
die Bauarbeiten bedingte Verkehrsbehinderungen kürzer aus.
Im Holzbau sind Wandstärken geringer,
die verwertbare Nutzfläche im Umkehrschluss höher. Das geringere Gewicht
spart zudem Kosten bei der Fundierung
und bei den Hebewerkzeugen. Gleichzeitig

eignet sich der Bau in Holz durch den Gewichtsvorteil im Besonderen für Aufstockungen und Nachverdichtungen. Die Fragen von Schall- und Brandschutz, Standsicherheit und Langlebigkeit sind gelöst,
Häuser aus Holz sind energieeffizient und
meist in Passiv- oder Niedrigenergiestandard gebaut.

Gemeinsam ans Ziel
„Unsere Alpenstadt sollte mehr Holzbauten bekommen. Einige gute Beispiele gibt
es schon. Diese sollten anspornen, sich
mehr zu trauen“, ist Bürgermeister Willi
überzeugt. „In der Steiermark wurde politisch entschieden, dass 30 Prozent des
umbauten Volumens in Holzbauweise
ausgeführt werden. Da können wir uns
eine Scheibe abschneiden. Ich klopfe auf
Holz und hoffe, dass das in einer gemeinsamen Anstrengung gelingt. Denn die Klimaziele schaffen wir nur gemeinsam –
nur wenn jede Gemeinde und Stadt, jede
und jeder von uns mitmacht.“