Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.1

- S.58

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Darstellung Maximilians. Hüftbild von Kaiser Maximilian I.
mit Reichsapfel, Feldherrnstab und Rüstung, 1624

Auf den Spuren
des Kaisers in Innsbruck
Wohin man in Innsbruck auch tritt und blickt, man trifft immer auch
auf ein Stück Geschichte. Wie diese der Stadt und ihren BewohnerInnen
mitgespielt hat, zeigt sich nicht nur in Büchern, sondern auch dem
aufmerksamen Auge bei einem Spaziergang.
von Maximilian Vonach

M

it der Übernahme Tirols und
der Vorlande von seinem Onkel Sigmund dem Münzreichen
begann Maximilians I. (Bau-)Tätigkeit in
Innsbruck. Eng in Verbindung zur wegweisenden Verwaltungsreform steht der
Prunkerker des Neuhofs, der von den
heute weltbekannten goldenen Schindeln gekrönt wird. Im Gebäude selbst
entstand unter Maximilian I. eine vom
burgundischen Vorbild inspirierte Behörde. Immerhin hatte er dreizehn Jahre in Burgund verbracht, wo er die Verwaltung eines straff organisierten und
frühkapitalistisch denkenden Fürstentums zu schätzen gelernt hatte. Mit der

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INNSBRUCK INFORMIERT

Umstrukturierung der Verwaltung hin zu
einem frühneuzeitlichen Beamtenapparat übernahm Tirol eine Vorreiterrolle in
Europa: Wohl auch deshalb blickt von einer der Reliefplatten am Erker ein hoher
Beamter.

Weltum­spannender
Herrschaftsanspruch
Neben der Verwaltungsreform war es vor
allem Maximilians Heirats- und Erbpolitik, die den Weg der Habsburger hin zur
dominierenden Weltmacht für die kommenden Jahrhunderte ebnete. Maximilians Vater, Kaiser Friedrich III., herrschte
als Landesfürst neben dem Heiligen Rö-

mischen Reich nur über die noch überschaubaren habsburgischen Erblande.
Seinem Sohn gelang es durch Heiratsbündnisse und glückliche Erbfälle, ein
Weltreich aufzubauen. Hätte Maria Theresia die Hofburg im 18. Jahrhundert
nicht umbauen lassen, könnten wir diesen weltumspannenden Herrschaftsanspruch Maximilians noch sehen: Das Saggen- oder Rumertor, das die Altstadt am
Ende der Hofgasse abschloss, ließ der
Kaiser zum sogenannten Wappenturm
ausbauen. Die vorgesetzte Schaufassade wurde nicht nur mit den Wappen aller habsburgischen Besitzungen verziert
– es wurden programmatisch auch jene