Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.11

- S.19

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„Sofortgrün“ an Rad-Kreuzung

Der Umstieg vieler InnsbruckerInnen auf
den öffentlichen Verkehr hat auch Adaptierungen und Optimierungen an den
Schaltungen der Ampelanlagen zur Folge. Denn die Ampeln der Landeshauptstadt bevorzugen den öffentlichen Verkehr gegenüber dem Individualverkehr.
Beinahe 93 der 118 Signalanlagen im
Stadtgebiet gewähren dem öffentlichen
Verkehr Vorrang und greifen dafür auf
verschiedene Mechanismen zurück. Busse und Straßenbahnen müssen sich bei
Ampeln beispielsweise „anmelden“, dies

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Vorrang für den
Öffentlichen Verkehr

funktioniert automatisch per Funk oder
als Rückfallebene über verschiedene Erfassungseinrichtungen, wie zum Beispiel
Induktionsschleifen, Videokameras, Erdmagnetsensoren, Schienenstellungen
etc. Allein für die IVB werden pro Tag mehr
als 30.000 solcher Schaltungen vorgenommen. Hinzu kommen noch Tausende
Fahrten der Regionalbusse. Ein Beispiel
aus der Praxis verdeutlicht die Folgen
dieser flexiblen Schaltung: So kann die
Straßenbahnlinie „3“, als derzeit hochwertigstes Verkehrsmittel, durch höchste
Priorisierung etwa drei Minuten zusätzlich pro Richtung einsparen. Außerdem
können durch separate Busspuren, die
ausschließlich für den öffentlichen Ver-

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dem außerstädtischen Abschluss der Arbeiten, der bis 2023 geplant ist, verläuft
die Streckenführung von Völs über die
Technik, durch das Zentrum von Innsbruck weiter ins Olympische Dorf und
von dort aus bis nach Rum.
Allein schon aufgrund der Tatsache, dass
eine Straßenbahngarnitur 50 Personen
mehr aufnehmen kann als ein Dieselbus, wird das Verkehrsaufkommen in der
Landeshauptstadt spürbar entlastet. Details zum Projektstand: www.ivb.at/tram­
regional­bahn.

© CHRIST

HOFER

© M. FREIN

Entlang des Bahndamms der Mittenwaldbahn hat
die Stadt Innsbruck die Ampelregelungen für Rad
fahrende und zu Fuß gehende Menschen durch das
sogenannte „Sofortgrün“ deutlich verbessert. Wie
dies funktioniert, weiß Referatsleiter Michael Kaufmann (Verkehrs- und Umweltmanagement): „An den
meisten Innsbrucker Ampeln müssen sich Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen
und Radfahrer mittlerweile anmelden. Dadurch
bekommen sie rasch Grün und auch die Verkehrsflüssigkeit des Individualverkehrs wird begünstigt,
da dieser nicht vor einem leeren Zebrastreifen
warten muss.“ Die durchschnittliche Wartezeit für
FußgängerInnen und RadfahrerInnen ist dank
„Sofortgrün“ an den Kreuzungen entlang des
Bahndamms am Mitterweg und am Fürstenweg
von 34 auf neun Sekunden gesunken.

kehr frei sind, pro Ampel zusätzlich 40
bis 80 Sekunden eingespart werden. Für
die Linie „O“, die derzeit fünf große Kreuzungen überquert, bedeutet dies speziell
in der Verkehrsspitze einen Zeitgewinn
von drei bis sechs Minuten.
„An manchen Streckenabschnitten in
der Stadt, wie etwa dem Innrain und der
Höttinger Au, ist das Aufkommen des öffentlichen Verkehrs so hoch, dass die Abstände der einzelnen Busse oder Straßenbahnen teilweise unter einer Minute
liegen“, weiß Stadträtin Schwarzl: „Man
kann sich also vorstellen, welche Herausforderung es ist, die Ampelanlagen alleine für die öffentlichen Verkehrsmittel zu
steuern.“ AA

„Wir bevorzugen in Innsbruck jene, die umweltschonend von A nach B kommen wollen. Das ist eine
bewusste Entscheidung in Zeiten der Klimakrise, die
uns nur mehr ein Zeitfenster von wenigen Jahren gibt,
um die Erderwärmung zu stoppen. Dort, wo wir als
Stadt darauf einwirken können, tun wir das.“
Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl

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