Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.10

- S.59

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Kinder in der
Innsbruck Altstadt

de in jedem Stadtkreis ein Jugendamt eingerichtet.

Nachkriegszeit –
Fürsorgeerziehung
Über Auftrag des „Allierten Rates“ wurden
ein Bundesgrundsatz- und Landesausführungsgesetz in den Bundesländern
über die Mutterschafts-, Säuglings- und
Jugendfürsorge erlassen: die Jugendwohlfahrtsgesetze. Die Aufgaben bleiben weitgehend gleich, aber es gab nicht mehr die
ideologischen Primärziele der NS-Zeit.
Auf Antrag beim Bezirksgericht konnte die
Anhaltung von Kindern und Jugendlichen
auch gegen deren Willen in geschlossene
Einrichtungen der Fürsorgeerziehung verfügt werden.

Grundsatz der Freiwilligkeit in der Zusammenarbeit der Familien und Kinder mit
der Jugendwohlfahrt. Diese Grundlagen
prägen die Arbeit bis heute und die ambulante Betreuung stellt die meistgebotene
Unterstützungsleistung dar.

Kinder- und Jugendhilfe heute
Im Vergleich zu den Anfängen der Jugendarbeit hat eine Erweiterung der Zielgruppen stattgefunden: Wurden zu Beginn
hauptsächlich ledige Mütter und Unterschichtfamilien betreut, so hat die Jugendwohlfahrt heutzutage mit Familien aus allen Gesellschaftsschichten mit

vielfältigen Fragestellungen zu tun. Im
Mai 2013 trat das „Bundes-, Kinder- und
Jugendhilfegesetz“ in Kraft, wodurch es
auch zur Namensänderung des Innsbrucker Amtes von „Jugendwohlfahrt“ in „Kinder- und Jugendhilfe“ kam. Die heutige
Kinder- und Jugendhilfe versteht sich als
Hilfsangebot bei allen Arten familiärer
Problemlagen und bietet Beratung und
Unterstützung an. Im Jahr 2017 wurden in
der Sozialarbeit rund 1.200 Minderjährige
und junge Erwachsene sowie Eltern unterstützt und für rund 1.600 Minderjährige in der Rechtsvertretung der Unterhaltsanspruch gesichert. MF

Neues Jugendwohlfahrtsgesetz
Nach intensiven und jahrelangen Reformüberlegungen trat 1989 das neue Jugendwohlfahrtsgesetz in Kraft und damit eine
neue Epoche in der praktischen Jugendamtsarbeit und im Denken der MitarbeiterInnen. Die grundlegenden Neuerungen
waren: die Möglichkeit der ambulanten
stundenweisen Familienbetreuung durch
speziell ausgebildete Fachkräfte und der

Jubiläumsausstellung 100 Jahre Jugendamt
Um die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren zu lassen und
die Entwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe zu illustrieren,
findet vom 08. bis 12. Oktober 2018 vor dem Bürgerservice in den
RathausGalerien eine Ausstellung statt. Vom ersten Brief aus dem
ersten Akt bis hin zu aktuellen Fällen wird – natürlich anonymisiert – die Tätigkeit der städtischen Einrichtung dargestellt.