Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.11

- S.8

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 8

Nummer 11

Wahllokal

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Abschied von Ehrenringträger Thomas Riß
Kurz vor Vollendung seines 88. Lebensjahres ist am
27. Oktober d. I . der weit über T i r o l und Österreich
hinaus bekannte Kunstmaler Professor T h o m a s
R i ß i n seiner Innsbrucker Wohnung, Deutsches Heim
Nr. 15, verschieden. Damit hat die Finsternis wiederum das Leben eines Großen aus T i r o l überwältigt.
Die Heimat verlor eine Künstlergestalt von fast unerschöpflich scheinender Kraft und Wirksamkeit, die in
gleichem Maße nur einem Josef Schretter, einem Defregger und Egger-Lienz eigen waren. Berühmt sind
seine Bilder von Charaktertöpfen, in alle Welt verteilt sind seine Werke aus dem Tiroler Volksleben,
i n deren Farbengebung er bisweilen an Rubens erinnert. Wer kennt auch nicht seine Meisterwerke, die
das verlorene Südtirol zum Thema haben? Nun gähnt
eine düstere und betrübliche Leere an dem Platz, an
dem der allzeit bescheidene Altmeister Riß gestanden ist.
Über des Künstlers Leben und Werk ist reichlich geschrieben worden. Anläßlich der am 20. Dezember 1956
nn hiesigen Stadtsaal erfolgten Überreichung des Goldenen Ehrenringes der Stadt Innsbruck durch Bürgermeister Dr. Lugger hat auch das Amtsblatt ein ausführliches Lebensbild über den Gefeierten gebracht.
Gin e besondere Beachtung verdient nunmehr die zu
seinem 70. Geburtstag von H. C. Pfeifer verfaßte reich
bebilderte Monographie „ M a l e r Riß — T i r o l " , erschienen im Universitätsverlag Wagner in Innsbruck.
Seinem Wunsche entsprechend, fand die Beisetzung in
seiner engsten Heimat Ttams-Haslach, wo Prof. Thomas Riß am 4. Dezember 1871 als Sohn eines Bauern
geboren worden war, statt. Aus den letzten Grüßen,
N e zu Ehren des Verblichenen, der auch Träger des
Österreichischen Verdienstkreuzes für Kunst und Wissenschaft und des Ehrenzeichens des Landes T i r o l war,
am offenen Grabe gesprochen wurden, seien zuerst
einige Satze aus dem Mund des V i z e b ü r g e r -

m e i s t e r s O t to G a m p er angeführt." „Großer M e i ster, "ich habe die traurige Aufgabe, mich heul» von D i r
im eigenen und im Namen derLandeshauplstlidt I n n s bruck, deren Ehrenringträger D u bist, zu ucr abschieden.
Dein Schicksal, das uns alle einmal treffen wird, unterscheidet sich von dem unsern dadurch, daß D u mit
Deinen in so großer Zahl geschaffenen Werken ewig
weiterleben wirft, nicht nur in unserem Lande, sondern überall, wo Deine Kunst geschätzt w i r d " zieren
doch Deine Werke nicht nur die Museen der Heimat,
sondern auch jene Amerikas und fast aller europäischen
Länder. Unvergeßlich bleiben Deine Werte, in denen
Du vie markanten Typen unserer Bauern, Jäger und
Hirten, vor allem aber die Kämpfer des ersten Weltkrieges, ob Standschützen oder Kaiserjäczer. verewigt
Haft. Möge Dich die Heimaterde, die D u so innig geliebt Haft, zur ewigen Nuhe aufnehmen!" M i t diesen
Worten legte Vizebürgermeister Gamper einen Kranz
der Landeshauptstadt Innsbruck auf das frische Gnib.
Auch der ehemalige M i l i t ä r p f a r r e r Ioscf Seelos, ein
Kriegskamerad von Thomas Riß aus dein 1. Wellkrieg, hielt seinem verstorbenen Freund am offenen
Grabe einen warmempfundenen Nachruf; darin sagte
er u. a.: „Und Trost gibt uns ein Wort ans dem
unseres Herrn Jesus Ehristus." ,An ihren
werdet ihr sie erkennen/ Die Früchte unseres
Thomas Riß sind seine unvergleichlich schönen Werte
erhabenster Kunst. Und diese Werke sind unvergänglich, erst recht i n unserer Heimat. W i r wissen es alle,
die w i r hier an seinem Grabe trauern, und weit über
T i r o l hinaus ist es bekannt! die herrlichsten Gemälde,
die Riß geschaffen hat als gottbegnadcler Künstler,
find die ausgesprochen religiösen.
Denkt nur an seine wundervollen Madonnenbiloer!
Solange er bis i n sein hohes Patriarchenalter zu malen beglückt war, hat er immer wieder die liebe M u t -