Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.9

- S.58

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Stadtgeschichte

Im Zeichen des Regenbogens
Die Geschichte des Radsports in Tirol – vom ersten Lokalrennen zur Weltmeisterschaft

© TLM/HISTORISCHE SAMMLUNGEN – LEIHGABE ANDREAS RAUCH

Hannes Gründhammer

Veranstalter des ersten Radrennens in Tirol –
der Bicycle-Club Innsbruck

58

INNSBRUCK INFORMIERT

Radsport für alle
Dass sich das Sportland Tirol seit jeher
aber nicht nur für die Belange der ProfiradsportlerInnen einsetzt, zeigen die

Bekannte Namen
Wenig verwunderlich galt Tirol in der Szene schon damals als Mekka der Bergfahrer. Fahrer, wie die Innsbrucker Albert Oblinger und Johann Mair sowie einige Jahre
später Hans Waroschitz genossen einen
ausgezeichneten Ruf. Sie schafften den
Sprung ins Profilager. Eine Liste, die sich
in der jüngeren Vergangenheit, durch

Radrennfahrer während eines
Wettkampfes bei Lermoos
LUNGEN

Das Jahr 1885: Der Radrennsport in Europa ist gerade äußerst beliebt. Geschwindigkeits- und Langdistanzrennen locken
vor allem in Frankreich, Italien und Belgien – den Kernländern des Radsports –
große Zuschauermengen in das Stadion
oder an den Streckenrand. Auch in Innsbruck fiel der Startschuss zum ersten offiziellen Rennen auf Tiroler Boden. Veranstaltet vom Bicycle-Club Innsbruck,
mussten die Teilnehmer eine vier Kilometer lange Strecke vom Bergisel-Plateau zum Gasthof Schupfen an der Brennerstraße zurücklegen.
In den Folgejahren kam es im ganzen
Land zu mehr und für die Fahrer immer

HE SAMM

Der Beginn

schwierigeren Rennen. Seit Anbeginn des
wettkampforientierten Radfahrens versuchten die VeranstalterInnen stets die
vielen anspruchsvollen Steigungen und
Pässe, wie zum Beispiel den Brenneroder Arlbergpass, in die diversen Routen
einzubauen. Mit der Fernfahrt „Rund um
die Gletscher“ wurde in Tirol ein Rennen
ausgetragen, dessen Strecken- und Höhenprofil wohl selbst den Radprofis des
21. Jahrhunderts den allergrößten Respekt einflößen würde. Nach dem Start in
Innsbruck führte die Strecke über Landeck
und den Finstermünzpass in den Vinschgau. Schließlich ging es für das Fahrerfeld
über den Brennerpass zurück in die Landeshauptstadt. Dort wurde nach 351 Kilometern die Ziellinie überquert.

© TLM/H
ISTORISC

W

enn am 23. September mit dem
Mannschaftszeitfahren die UCI
Straßenrad WM 2018 sportlich
eröffnet wird, ist Tirol, und im speziellen
Innsbruck, eine Woche lang der Nabel der
Radsportwelt. Obwohl ein Event dieser
Größenordnung noch nie in Tirol stattgefunden hat, zeigt ein Blick in die Geschichte, dass sich der Radrennsport hierzulande einer langen Tradition erfreut.

Namen wie Georg Totschnigg, Thomas
Rohregger und Stefan Denifl erweiterte.
An dieser Stelle seien die „Innsbrucker
Schwalben“ erwähnt. Der Verein konnte
nicht nur zahlreiche nationale und internationale Erfolge feiern, sondern tat sich
immer wieder als Förderer junger Radsporttalente hervor.
Auch international hat sich Tirol über
die Jahre einen Fixplatz im Radsportkalender erarbeitet. Jährlich gastiert die
Österreich-Rundfahrt (ehemals Semperit-Rundfahrt) im Land. Selbst die Organisatoren eines der größten Etappenrennens der Welt – dem „Giro
d’Italia“ – wurden bereits auf Tirol aufmerksam. 2009 führte eine Etappe von
Brixen in Südtirol über das Pustertal, den
Felbertauern und den Gerlospass nach
Mayrhofen. Einen Tag später wurde das
Rennen in Innsbruck wieder aufgenommen. 2011 gastierte der Giro erneut in
Tirol. Diesmal wurde auf dem Weg zum
Etappenziel auf der Kaiser-Franz-JosefsHöhe Osttirol durchquert. Auch die „Tour
de Suisse“ inkludierte mehrmals die Ötztaler Gletscherstraße, auf den Rettenbachferner, in ihren Etappenplan und in
den vergangenen zwei Jahren hat sich
mit der „Tour of the Alps“ (ehemals „Giro
del Trentino“) ein weiteres hochkarätiges
Rennen fest in Tirol etabliert.