Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.3

- S.58

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Bombenzerstörung am Rathaus-Mitteltrakt und Rathaus-Fallmerayerstraße:
Viele Zahlen, Daten und Fakten gingen im Krieg verloren.

78 Jahre Kommunalstatistik in Innsbruck
Die Geschichte des Statistischen Amtes in Innsbruck ist eine Geschichte des steten Wandels
von Inhalten und Personen. Nachfolgend werden die tiefgreifendsten Umbrüche aus nahezu
acht Jahrzehnten des Bestehens herausgegriffen.
von Dr. MMag. Mathias Behmann

M

ehr als 78 Jahre sind nunmehr
vergangen, seitdem am 01.
September 1939 das „Statistische Amt“ der Stadt Innsbruck ins Leben gerufen wurde. Nicht ganz zufällig
fiel dieses Datum genau mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges zusammen. Planwirtschaft und insbesondere
die Kriegsbewirtschaftung setzten eine
umfassende Kenntnis über vorhandene
Ressourcen und voraussichtlichen Güterverbrauch voraus. In enger Zusammenarbeit mit allen städtischen Abteilungen und Ämtern wurden zunächst vor
allem kriegswichtige Daten gesammelt
und verarbeitet. Aber das Amt stand unter keinem guten Stern. Immer mehr
Stellen lehnten die Mitarbeit ab, und
so musste die mit viel Fleiß begonnene
Sammlung statistischen Zahlenmaterials zwangsläufig eingeschränkt werden.
Nicht zuletzt deshalb, weil am 16. De58

INNSBRUCK INFORMIERT

zember 1944 eine Fliegerbombe das im
damaligen Rathaus-Neubau in der Fallmerayerstraße untergebrachte Amt voll
traf und tragischerweise dadurch auch
eine Mitarbeiterin der damals drei Beschäftigten den Tod fand.

Nachkriegszeit bis 1955
Wie bei Kriegsausbruch, so verlangte
auch nach dem Ende des Krieges der einsetzende Wiederaufbau nach verlässlichen statistischen Unterlagen aus allen
Sachgebieten. Was an Daten und Zahlen
aus den Wirren des Krieges erhalten geblieben war, sammelte der damals bereits pensionierte aber für diesen Zweck
wieder reaktivierte ehemalige Magistratsdirektor, Dr. Hans Fankhauser, in seinem „Statistischen Handbuch der Stadt
Innsbruck“ – einem historisch höchst bemerkenswerten Dokument, das zu einer
in ganz Österreich allgemein anerkann-

ten Systematik eines kommunalstatistischen Handbuchs werden sollte. Diesem
Handbuch schlossen sich zwei Schriftenreihen an: die „Statistischen Jahrbücher der Stadt Innsbruck“, die bis 1995
erschienen, und die „Statistischen Vierteljahresberichte“, deren Aufgabe es war,
Daten von besonders aktuellem Interesse rasch zu veröffentlichen und damit
die Stadtführung, -verwaltung und sonstige BenutzerInnen mit „frischem“ Datenmaterial zu versorgen. Unter dem Namen
„Statistische Quartalsblätter“ existieren
sie bis heute. Die inhaltliche Bandbreite reicht von Demografie über Kultur und
Verkehr bis hin zu Wahlen.
Die Aufgaben des Statistischen Amtes
erweiterten sich in der Zweiten Republik immer mehr durch Aufträge des Bundes. Lag zunächst das Hauptgewicht bei
agrarstatistischen Erhebungen, die eine
zielbewusste Lebens- und Futtermit-