Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.6

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

werden kann. Der Antrag des Stadtrates wurde einhellig angenommen.
Bürgermeister Dr. Lugger berichtete außerdem über
einen Antrag des Stadtrates, für die Innsbrucker
Gemeinderatswahlen den amtlichen Stimmzettel, der
Nationalrats-Wahlordnung entsprechend, einzuführen, die G em einde r a ts - E rgänzungs wählen, die nach je
drei Jahren stattfinden, abzuschaffen und nach je vier
Jahren den ganzen Gememderat neu zu wählen. Ein
bezüglicher Dringlichkeitsantrag war in der vorhergehenden Gemeinderatssitzung von der Sozialistischen
mit Unterstützung der Freiheitlichen Fraktion eingebracht, die Dringlichkeit aber nicht zuerkannt worden.
Stadtrat Dr. Kunst (SPÖ) trat für die Annahme
des Stadtratsantrages ein. Er wies auf die Gründe
hin, die für die Einführung des amtlichen Stimmzettels sprechen. Ebenso befaßte er sich mit dem Teil des
Antrages, der eine Ersetzung der Gemeinderats-Ergänzungswahlen durch Vollwahlen zum Ziele hat.
Am Schlüsse seiner Ausführungen forderte Stadtrat
Dr. Kunst den Gemeinderat auf, zu einem einheitlichen Beschluß im Sinne des Antrages zu kommen.
Für die ÖVP-Fraktion sprach Gemeinderat Doktor Knoll, der zur Frage des amtlichen Stimmzettels
im wesentlichen ausführte, daß der Antrag nicht genügend genau abgefaßt sei und sich daher erst der
Nechtsausschuß damit befassen solle, weshalb er im
Namen seiner Fraktion beantragte, den Punkt des
Antrages, der die Einführung des amtlichen Stimmzettels betraf, dem Nechtsausschuß zur weiteren Beratung zuzuweisen.
I u der im zweiten Punkt des Antrages vorgeschlagenen Abschaffung der Ergänzungswahlen äußerte
Gemeinderat Dr. Knoll, daß dies im Grunde genommen
einer Auflösung des Gemeinderates gleichkomme. Die
Auflösung einer ganzen Körperschaft komme aber nur
i n Frage, wenn diese nicht mehr aribeitsfähig ist und
ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Jedoch habe
der Innsbrucker Gemeinderat in der abgelaufenen
Zeit sachlich und ersprießlich gearbeitet, was jeder bestätige, und wie es in verschiedenen Aussprachen i n

Nummer 6

den vergangenen Sitzungen zum Ausdruck gekommen
sei. Gemeindevat Dr. Knoll erklärte abschließend, daß
die ÖVP-Fraktion nicht in der Lage sei, dem zweiten Punkt des Antrages zuzustimmen.
Für die Fraktion der Freiheitlichen sprach der zum
Ersatz einberufene Gemeinderat Dr. Hardt-Stremayr.
Er wandte sich dagegen, daß die Angelegenheit dem
Nechtsausschus; zugewiesen wird, weil sonst die Frage
in diesem Jahr nicht mehr rechtzeitig gelöst werden
könne.
Stadtrat Dr. Kunst entgegnete auf die Ausführungen des Gemeinderates Dr. Knoll und stellte fest, daß
eine einvernehmliche Regelung wünschenswert wäre.
Nach einem kurzen Schlußwort des Berichterstatters
Bürgermeister Dr. Lugger ließ Vürgermeisterstellvertreter Gamper über den Antrag der ÖVP-Frattion,
die Frage des amtlichen Stimmzettels dem Nechtsausschuß zuzuweisen, abstimmen. Für den Antrag
stimmten nur 17 Mitglieder der ÖVP-Frattion, er
wurde also mit Mehrheit abgelehnt. Schließlich wurde
der Antrag des Stadtrates mit den Stimmen der
SPÖ und der Freiheitlichen Fraktivn angenommen.
Auf Antrag des Stadtrates wurde außerdem beschlossen, den städtischen Bediensteten am 15. J u n i 20
Prozent eines Monatsbezugcs zusätzlich der halben
Familienzulage als Teilzahlung auf die Heuer fällig
werdende Soitderzahlung flüssigzustellen. Die 2l1
Prozent sind durch die im Voranschlag vorgesehenen
Sonderzahlungen gedeckt.
Für die Instandhaltung, Lagerung und Aufstellung
der den Winter über in der Ausstellungshalle verwendeten Tragtribüne wurde ein Nachtragskredit von
150.0N0 Schilling bewilligt.
Auf Grund des am 1. Jänner 1959 in Kraft getretenen Finanzausgleichsgesetzes 195!! wurde schließlich der Gemeinderatsbeschluß vom 12. Dezember 1958
über die im Verwaltungsjahr 1959 zu erhebenden
Steuern, Gebühren, Beiträge, sonstigen Abgaben und
Entgelte neu gefaßt, soweit es die Gewerbe- und
Lohnsummensteuer betrifft.
Pz.

Verleihung der Kunstförderungspreise der Stadt Innsbruck 1958
Auf Grund der Ausschreibung von Preisen zur Förderung künstlerischen Schaffens durch die Stadtgemeinde Innsbruck im Jahre 1958, haben nunmehr die
Preisgerichte ihre Verantwortung?-und aufopferungsvolle Tätigkeit abgeschlossen und die Preisträger in
den einzelnen Kunstgattungen ermittelt.
I n der Kunstgattung Dichtung waren 19 Einsendungen lyrischer A r t , 11 erzählende und 12 dramatische Dichtungen, in der Kunstgattung Musik 9 Einsendungen Vokalmusik und 2 Instrumentalmusik, in
der Kunstgattung Bildende Kunst 11 Einsendungen,
auf dem Gebiete der Malerei (insgesamt 49 Gemälde), 5 Einsendungen auf dem Gebiete der Architektur und 7 Einsendungen auf dem Gebiete der B i l d hauerei zu beurteilen.
Von der Gewissenhaftigkeit und dem Bestreben der
Preisrichter, das bisherige künstlerische Niveau dieser
Ausschreibung zu halten, zeugt die Tatsache, daß von

den ausgeschriebenen 27 Preisen nur incesa!»! I l
Preise verliehen werden konnten.
So wurde auf dem Gebiete der Dichtung der 2. Lyritpreis Dr. Heinrich Klier und der 3. Lyri^kpreis
Dr. Walter Mief; zuerkannt, während für erzählende
und dramatische Dichtung kein Preis zur Verleihung
kam.
Den 2. Preis für Vokalmusik erhielt das Nequiem
in oIVInN für gemischten Ehor und Orgel von Josef
Schmidhuber und den !i. Preis die Liederfammlung
von Alfred Eym. Die Einsendungen instrumentaler
Musik wurden ebenfalls mit keinem Preis bedach«,
während auf dem Gebiete der Oper iiberhaup! lein
Wert zur Beurteilung vorlag.
Die Bildende Kunst weist folgende Preisträger n»s^
l, Preis, Malerei, das Ölgemälde „Däuser am
Meer" des akademischen Malers Wilfried Kirschl,