Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.12

- S.60

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SBRUCK (3)

USEUM INN
HIV/STADTM

© STADTARC

Im 1887 bis 1890 als Landesgebäranstalt errichteten Gebäude in der MichaelGaismair-Straße 1 (hier auf einer Postkarte aus dem Jahr 1916), dem heutigen
Tiroler Landesarchiv, konnten Frauen bis in die 1920er Jahre ihre Kinder auf die
Welt bringen.

Innsbruck vor 100 Jahren
von Martin Kriechbaum

01. Dezember 1917
Geschäfts-Jubiläum. Die Mitarbeiter
und Angestellten der bekannten Firma
Hans Munding in Innsbruck ehrten heute in schlichter Weise ihren Chef aus Anlass der 25-jährigen Geschäftsübernahme […]. In einer Ansprache wurde auf
das jederzeit hilfsbereite Entgegenkommen und das Verständnis für die schwere Zeit hingewiesen, das ihnen und ihren
Familien ermöglichte, das Auslangen zu
finden. Infolge der durch die Kriegszeit
geschaffenen Transportschwierigkeiten
konnte zur Krönung der Feier die Eröffnung der neuen Marmeladefabrik nicht,
wie es beabsichtigt war, am gleichen
Tage er­folgen.

02. Dezember 1917
Schadenfeuer. Im unteren Teile der Innstraße, in der Häuserzeile gegenüber dem
Schulhause von St. Nikolaus, war gestern abends kurz nach 5 Uhr Feuer entstanden. Es bestand ernstliche Gefahr
sowohl für die Häuser der Innstraße als
auch für die eng zusammengebauten
und hart aneinander gereihten Objekte in
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INNSBRUCK INFORMIERT

Im verzierten Mundinghaus in der Kiebachgasse feierte
Hans Munding 1917 sein Geschäftsjubiläum (Foto
zwischen 1890 und 1906).

der St. Nikolausgasse; die Gefahr wurde
aber trotz dem Winde, dank der raschen
und ausgiebigen Hilfe der Feuerwehren, abgewendet. Es wurde mit Sicherheit festgestellt, dass das Feuer in einem
Holzschuppen des Hauses Nr. 89 […] entstanden war. […].

05. Dezember 1917
Mistelzweige werden gegenwärtig in
großen Mengen auf den Markt gebracht

und von Familien auch vielfach aufgekauft. Man schmückt mit ihnen in Nachahmung englischer Gebräuche unsere
deutschen Wohnungen. In Friedenszeiten ist gegen die Verwendung der Mistel
als „Zimmerschmuck“ gewiss nichts einzuwenden. Anders steht dagegen die Sache jetzt, zur Zeit der größten Vogelfutternot. Die Mistelbeeren sind im Winter,
wenn der Schnee die Fluren bedeckt, so
ziemlich die einzige für unsere gefiederten Sänger leicht erreichbare Nahrung.
Wer daher Mistelzweige kauft, entzieht
unseren Vögeln Futter. Da die armen Tierchen heute ohnedies kaum von Menschenhand Futter empfangen, könnten
wir eigentlich auf diesen zweifelhaften
Schmuck verzichten und die Beeren unseren kleinen Sängern lassen.

07. Dezember 1917
Unbestellbar! Bei der hiesigen Postdirektion sind u.a. nachstehende Postsendungen als unbestellbar zurückgelangt:
Romane, Ansichtskarten, Stampiglien,
Handschuhe, Tabak, Zigaretten, Zigarettentabak, Schokolade, Marmelade, Gar-