Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.12

- S.58

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Die im Juli 1928 eröffnete Nordkettenbahn brachte ihre Fahrgäste auf die
aussichtsreiche Seegrube und weiter aufs Hafelekar.
DTMUSEUM

IV/STA
© STADTARCH

INNSBRUCK

TTENBAHN

(2), NORDKE

Ins Märchenreich hochalpiner
Naturschönheit
1928 wurden die Seilbahnen auf den Patscherkofel und auf die Nordkette eröffnet und damit zwei
Naherholungsgebiete im hochalpinen Gelände erschlossen. Diese wurden und werden von Einheimischen wie TouristInnen gleichermaßen intensiv genutzt.
von Mag.a Susanne Gurschler

I

n den Anfängen der Aufstiegshilfen
lösten Seilbahnen nicht nur Nervenkitzel und Spannung aus. Die Menschen sorgten sich, wie sicher diese neuen technischen Anlagen sind und wie
Passagiere sich im Gefahrenfall verhalten sollen. Nachlesen konnten sie das im
„Führer für die Patscherkofel-Drahtseilschwebebahn“, erschienen anlässlich der
Eröffnung der Bahn auf den „Tiroler Rigi“,
wie Innsbrucks Hausberg damals gern genannt wurde, der unterstrich, wie wichtig
dieses Ereignis für die Region war.

Mühelos in hochalpines Gelände
Die 1928 eröffneten Seilbahnen auf den
Patscherkofel sowie auf die Nordkette ermöglichten es Einheimischen wie TouristInnen, binnen kürzester Zeit und ohne
Mühe in hochalpines Gelände vorzudringen. Die beiden Gebiete entwickelten sich
rasch zu beliebten Naherholungsgebie58

INNSBRUCK INFORMIERT

ten – im Sommer wie im Winter. Und das
sind sie bis heute.
Als die Patscherkofelbahn am 14. April 1928 ihren Betrieb aufnahm, konnte
sie zwei Superlative für sich in Anspruch
nehmen: Sie war die erste Bergbahn in
der Umgebung von Innsbruck und zu diesem Zeitpunkt „die längste Drahtseilbahn
Österreichs“. Entsprechend gern breiteten Zeitungen und Zeitschriften die technischen Details aus. So konnten die LeserInnen des Tiroler Anzeigers erfahren,
dass das Tragseil der Patscherkofelbahn
in der Bergstation selbst verankert sei,
„dagegen in der Talstation um eine Seiltrommel geschlungen und freihängend
in einem tiefen Schacht durch riesige
Betoneisengewichte in fortwährender
Spannung gehalten“ werde.
Drei Monate nach der Inbetriebnahme der
Patscherkofelbahn war es auf Innsbrucks
Nordkette so weit. Zunächst wurde die

Seilbahn Hungerburg-Seegrube eröffnet,
dann die Strecke Seegrube-Hafelekar. „Es
ist (…) eine Tat, deren Auswirkung für den
Tirolischen Fremdenverkehr von unmeßbarer Bedeutung ist, wird doch damit eine
Pforte erschlossen, durch die wieder Hunderttausende in das Märchenreich hochalpiner Naturschönheit eintreten und zu
begeisterten Freunden unserer Landeshauptstadt, unserer Heimat Tirol werden“,
notierte der Schriftsteller, Volkskundler
und Journalist Karl Paulin in den Innsbrucker Nachrichten.

Hoch hinaus in Innsbrucks
Süden und Norden
Erste, zum Teil ausgereifte, Pläne hatte es für beide Bahnen schon vor dem
Ersten Weltkrieg gegeben. Mit der Hungerburgbahn war 1906 eine attraktive
Verbindung zum wildromantischen Erholungsraum über Innsbruck geschaffen