Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.10

- S.61

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10. Oktober 1917
Der Höhepunkt des Betrugswillens. In
den letzten Tagen hausierte eine Frauensperson, die vermutlich in Hötting
wohnhaft ist, in Innsbruck mit Moosbeeren und verkaufte dieselben um den
Betrag von 1 Krone 40 Heller per Kilo.
Wie nachträglich festgestellt werden
konnte, waren die Beeren mit Tiermist
aus der sonst hochgeschätzten Familie
der Ziegen stark vermischt. Es handelt
sich hier nicht etwa um einen Zufall,
sondern um offenkundigen und bewußten Betrug. Geschädigte, welche die unverschämte Person näher beschreiben
können, wollen dies bei der Sicherheitsbehörde melden.

11. Oktober 1917
Eine Höttinger Spezialität ist die Werktags-Schulmesse im Winter. Während
diese zwecklose, richtiger, diese zweckwidrige Einrichtung in Innsbruck längst
abgeschafft ist, müssen die Schulkinder von Hötting täglich vor der Schule
eine halbe Stunde in der kalten Kirche,
häufig mit nassen Füßen, durchfrieren.
Daß diese für Schüler wie für Lehrer
gleich unangenehme Zwangsandachtsübung alles andere eher erzeugt als Andachtsgefühl, ist von vornherein klar.
Da ein großer Teil der Schulkinder nur
mehr schlechtes, durchlässiges Schuhwerk tragen kann und überdies unterernährt ist, also weniger widerstandsfähig
ist, sind Verkühlungen und Erkältungskrankheiten die unvermeidliche Folge.

17. Oktober 1917
Ohnmacht. Beim Bretterkeller ist gestern nachmittags eine Ausflüglerin von
plötzlichem Unwohlsein befallen worden. Vom Bierstindl aus ist mittelst
Fernspruch der Rettungswagen gerufen worden, der die Hochbetagte in ihre
Wohnung beförderte.

Innenansicht der
neuen Pfarrkirche
Hötting. Entschuldigungs-Karte der
Gemeinde Hötting
für 1913.

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)

früherer Zeiten auch nichts gemein, denn
sie waren außerordentlich hoch. Der Krämermarkt war untersagt.

hof“ in Hötting, Peter Hofer, sind 40
Schafe von der Weide abhanden gekommen. – Der Besitzer des Rauschbrunnen-Gasthauses, Karl Nairz, beklagt ebenfalls den Verlust von sieben
Ziegen und einem Bocke. Da diese Tiere
sich während des Sommers am Höttingerberg auf der Weide befanden, ist es
vielleicht möglich, daß sie sich verlaufen haben, viel wahrscheinlicher aber ist
wohl Diebstahl.

24. Oktober 1917
Exhumierungen. Seit Montag werden auf
dem alten Höttinger Friedhofe mehrere
Gräber geöffnet, um die dort befindlichen
Ueberreste der Toten in die Familiengräber des neuen Friedhofes zu übertragen.
Bisher sind die Gräber der Familien Nißl
und Fischler geöffnet, und die Gebeine gehoben worden. Diese Arbeiten werden von
Gemeindearbeitern durchgeführt.

31. Oktober 1917

22. Oktober 1917
Der Stand der ansteckenden Krankheiten. Von der Gesundheitsabteilung
der Statthalterei werden in der Woche
vom 7. bis 13. Oktober folgende Infektionskrankheiten in Tirol und Vorarlberg
gemeldet: Scharlach 5, Diphterie 47, Typhus 40, Ruhr 23 und Wochenbettfieber 1.

Verbot der Gräberbeleuchtung. Es sei
noch einmal auf die Verordnung des Ernährungsamtes hingewiesen, daß für
die Dauer des Krieges jede Art der Beleuchtung auf Gräbern und Grüften in
Friedhöfen untersagt ist. Uebertretungen werden mit Geldstrafen bis zu 500
Kronen oder mit Arrest bis zu einem Monat geahndet.

g
Aus Überzeugun
100 % regional

18. Oktober 1917
Abgang von Weidetieren. Dem Oekonomen und Gastwirt zum „Planötzen-

Museumstraße 19 • 6020 Innsbruck • Tel: 0 512 / 58 84 06 • www.niederwieser.tirol

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