Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.10

- S.38

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Stadtleben

Innsbruck setzt
auf Sprache
ohne Barrieren

© V. LERCHER

Kleinere und größere Hindernisse im Alltag kennt so manche bzw.
mancher, unabhängig von einer möglichen Behinderung oder
Erkrankung. In der Tiroler Landeshauptstadt vereinfacht eine
Website in „Leichter Sprache“ ab sofort den Behördenkontakt.

Was ist „Leichte Sprache“?
„Leichte Sprache“ soll Menschen, die aus
unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Dafür gibt es Regeln. Die
„Leichte Sprache“ verwendet nur kurze
Sätze und verzichtet auf lange, schwierige Wörter. Außerdem setzt sie nur bestimmte Satzzeichen, wie etwa Punkte
und Ausrufezeichen ein. Beistriche werden vermieden.

Wem hilft „Leichte Sprache“?
Manchen Menschen fällt Lesen schwer.
Infolgedessen ist die Alltagssprache für
sie oft unverständlich. Sprache wird dadurch zur Barriere, die sie daran hindert,
am Leben in vollem Umfang teilzunehmen. Da Inhalte in „Leichter Sprache“
schneller und leichter verständlich sind,
helfen sie allen Menschen. Im Besonderen ziehen allerdings Personen mit Hörund Sehbehinderung sowie Leseschwäche und jene, die gerade Deutsch lernen,
einen Nutzen daraus.
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INNSBRUCK INFORMIERT

Warum wird diese einfache
Sprachvariante gebraucht?
Diese Form der Kommunikation, die
von Menschen mit Lernschwierigkeiten
entwickelt wurde, vereinfacht den Betroffenen den Alltag. Dahinter verbirgt
sich der Gedanke, dass Informationen
alle Menschen erreichen sollen. Festgeschrieben ist dieses Ziel bereits in der
UN-Behindertenrechtskonvention. Dieses Übereinkommen über die Rechte
von Menschen mit Behinderung ist ein
internationaler Vertrag, in dem sich die
unterzeichnenden Staaten verpflichten, die Menschenrechte von Menschen
mit Behinderung zu fördern, zu schützen und gewährleisten. In Österreich ist
diese Konvention seit Oktober 2008 in
Kraft.

Wie sieht die Situation
in Innsbruck aus?
Im Arbeitsprogramm der Stadtkoalition
2012 bis 2018 nimmt die Zuwendung
zu den BürgerInnen einen zentralen
Raum ein. Dabei steht eine verständ-

liche Kommunikation im Mittelpunkt.
Fast 25.000 InnsbruckerInnen können
nur schlecht bis gar nicht lesen. Oftmals
verstehen sie Informationen auf Internetseiten von Unternehmen und Behörden nicht. Ebendieser Herausforderung
stellt sich der Stadtmagistrat mit einer
neuen, barrierefreien Website in „Leichter Sprache“. Sie ist unter ls.innsbruck.
gv.at aufrufbar und auf der Startseite des Magistrats www.innsbruck.gv.at
mit einem darauf hinweisenden Symbol verlinkt.

Was ändert sich
durch die neue Website?
Mit dem eigenen Internetauftritt in
der einfachen Sprachversion geht der
Stadtmagistrat einen neuen Weg. Bislang wurden Inhalte in „Leichter Sprache“ einfach in die bestehende Website eingegliedert. Der Stadtmagistrat gibt
der sprachlichen und auch technischen
Barrierefreiheit ab sofort mit einem eigenen Auftritt unter ls.innsbruck.gv.at
viel Raum und Gestaltungsmöglichkeit.