Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.10

- S.26

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Politik & Stadtverwaltung
DIE GRÜNEN

In die Stadt investieren, nicht in Olympia

Q

uer durch die Bevölkerung und die Parteien gibt es unterschiedliche Meinungen zu einer Bewerbung um Olympische
Winterspiele (OWS) 2026. Während die einen glauben, Innsbruck/Tirol könnte den
Kurs des IOC radikal ändern und nachhaltige
Spiele durchführen, sehen die anderen keinen Mehrwert und misstrauen dem Weltkonzern.
Wir Grüne sprechen uns für ein „Nein“ zu
OWS 2026 aus. Denn wir stehen vor großen
Herausforderungen: Klimawandel, Energie- und Mobilitätswende, Kampf gegen die

Spekulation mit Wohnraum, gutes Stadtklima im Zeichen des Wachstums. Um diese
Herausforderungen zu meistern, brauchen
wir alle Kraft, die nicht durch das Großevent
OWS gebunden werden darf. Und wir wollen
Innsbruck nach den Bedürfnissen der BewohnerInnen und nicht nach den Vorgaben
des IOC entwickeln. Die Entscheidung liegt
bei Ihnen, ob wir uns diese Spiele leisten
wollen. Sollte sich eine Mehrheit für eine Bewerbung aussprechen, werden wir alles tun,
dass die Versprechungen der BefürworterInnen eingehalten werden!

Uschi Schwarzl,
Klubobfrau

SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Olympia nur, wenn das IOC Tirols Bedingungen erfüllt!

I

n der Innsbrucker SPÖ gehen – wie in der
Bevölkerung – die Meinungen zum Thema
Olympia auseinander. Gemeinsam ist Befürwortern wie Gegnern das massive Unbehagen über die suggestive Art, wie die Tiroler
Bevölkerung am 15. Oktober gefragt wird.
Zentral ist, was die Bevölkerung von Olympia hätte. Uns fehlt jedoch in der von Bürgermeisterin und Landeshauptmann forcierten
öffentlichen Darstellung die seriöse, transparente Information und Aufklärung.
Wir fordern daher: Jeder einzelne der zehn
Punkte zu Nachhaltigkeit, Regionalität,

Wirtschaftlichkeit und Ökologie, die Olympia-Befürworter als Eckpfeiler einer Bewerbung nennen (www.olympia2026.at), muss
als rote Linie gelten: Entweder das Internationale Olympische Komitee erfüllt die Bedingungen – oder es gibt eben keine Spiele
in Tirol. Ein „selbstbewusstes Angebot“, wie
es die Frage für 15. Oktober vorschlägt, muss
auch die Möglichkeit beinhalten, selbstbewusst „Nein, danke, nicht mit uns!“ zu sagen, wenn das IOC unsere Bedingungen ignoriert.

GR Helmut Buchacher

LISTE RUDI FEDERSPIEL

Mündige Bürger sollen sich selbst ein Bild machen

D

ie Einbeziehung der Bürger in die Entscheidung über eine Bewerbung für
die Abhaltung Olympischer Winterspiele ist
durchwegs positiv zu bewerten. Leider erfolgt eine solche Einbeziehung nur höchst
selten – der Ausbau direktdemokratischer
Elemente ist in Österreich insgesamt wie
auch in Tirol unzureichend. Aus unserer
Sicht müssen Volksabstimmungen und -befragungen zu allen politischen Entscheidungen allgemeiner Natur möglich sein – die
Schweiz ist und bleibt dabei unser Vorbild.
Was die Frage nach der Bewerbung für die

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INNSBRUCK INFORMIERT

Winterspiele betrifft, braucht es diesbezüglich weder Abstimmungsempfehlungen von
Parteien noch manipulative Propaganda in
die eine oder die andere Richtung. Die Bürger
sind mündig genug, sich auf Basis objektiver
Informationen selbst ein Bild zu machen
und eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen. Das landesweite Ergebnis
der Volksbefragung muss dann für die Politik bindend sein.

Ihr
Klubobmann
GR Rudi Federspiel