Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.3

- S.3

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Nummer 3

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 3

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5. J u n i 1891, zu Ehren des In"iooiragendslen Nordtiroler Freiheitskämpfers von >,^!»".». Josef Speckbacher,
eiu^ ,icue,noch anzulegende Straße zu benennen, Wouu
die ^"^illener bereits dem Andreas Hoser, der aus
Südlirol stammle, eine Straße gewidmet hallen, so
mnsile folgerichlig auch dem Speckbacher als Nordtiroler l>,id intimen freund Mosers die gleiche Ehrung
i>i!c,I lveideu. Die Ausführung des Beschlusses ließ
»ich! lange auf sich warten. I m Jahre 1895 war es so
weit, das; an die Eröffnung und Taufe der Speckbacherstraße gcfchritten werden tonnte.
Josef Speckbacher, geboren zu St. M a r t i n in Gnade nw a ld am 13. J u l i 1767, gestorben zu Hall am
28. Älärz1820, galt.den Tirolern in allen Jahrzehnten
seil den Freiheitskriegen als Symbol der Tapferkeit,
der Verwegenheit und Heimatliebe. Wie oft mag Speckbacher als gebürtiger Gnadenwalder und später als
„ M a n n von N i n n " durch Innsbruck und dessen nahe
Umgebung geschritten sein! Seinen häufigeren Aufenthalt in Innsbrucks Straßen dürften naturgemäß
die Vorbereitungen für den Aufstand verursacht haben,
wo es dem klaren Kopf besonders darum ging, seine
Aufrufe zum unerbittlichen Kampf bereitzuhalten.
Speckbacher, der bekanntlich nicht ohne Feldherrntalent
operierte, war auch beseelt von einem heldischen Kampfeswillen und Draufgängertum. Wo der mit scharfen
Vlick und Habichtsnase versehene und zielsichere
Schütze stand, war meist der Brennpunkt eines heißen
Ringens, wo Ver Teufel los zu sein schien. So war es
am 2. A p r i l 1797 in der Schlacht nm Spinges. Dann
stand er 1803 im Mittelpunkt des Kampfes um die
Halber Innbrücke. Er kämpfte anschließend bei Volders, am Paichberg, mehrmals an der Sillbrücke in
Wilten. in der Sachsenklemme und neuerdings am
Lemmenhof. Nach der siegreichen 3. Vefreiungsfchlacht
dehnte Schützenmajor Speckbacher sein Operationsgebiet sogar auf Salzburgifchen Boden aus. V i e l Bitternis hatte er, vom Feinde arg gehetzt, als Flüchtling zu
ertragen, bis er über gefahrvolle Umwege den Häschern entrinnen konnte. Als 1814 die Heimat wiederum frei war, kehrte er unverzüglich in ihren Schoß
zurück. Am 1l). Ottober 1815 war es dem heldenhaften

1958 wurd^," iu der Slaolgemeiude ?»unsdrmt erst
mal ig eine öffentliche Schutzimpfung gegen Kinderlähmung durchgeführt. Dabei beschräntle sich die Anmeldung aus die von der Ertrautuug am meisten gefährdeten Kinder im Alter von 2 bis ll) Jahren und
wurde dann auf die 14jährigen ausgedehnt. Insgesamt wurden 2.744 Kinder angemeldet und geimpft.
Die Impfung selbst besteht aus drei Teilimpfnngen
in Abständen von einem Monat zur zweiten und von
einem halben Jahr zur dritten Impfung.
Unter den» Eindruck der Kinderlähmungsepidemie
in Vorarlberg im Sommer 1958 meldeten sich 1959 bei

vergönn!, am ^nnsln"ucler Rennweg die
Defilierung vor dem Kaiser Franz 00» Österreich anzuführen- 53jährig starb er zn Hall, wo er seine erste
Rulieslälle fand. Am 28. Juni 1858 wurden die Gebeine Speckbachers auf Befehl des Kaisers Franz Joses iu Gegenwart der Schützen von Hall, Gnadeuwald
und Ninn in der Innsbrucker Hoftirche ,lachst dem
Grabe Andreas Hofers beigesetzt.
Die <535 Meter lange Speckbmherstraße zieht sich von
der Maximilianstraße parallel zur Andreas-HoferStraße bis zur Egger-^ienz-Straße. I h r e 50 Häuser
zeigen sich in mannigfacher F o r m " ein Teil der westlichen Häuferfront ist in der gefälligen offenen Bauweise aufgeführt. Wohltäter der Gemeinde Wilten
haben im Jahre 1902 einige Reihen von Akazien
(Schotendorn), die das Straßenbild beleben, gepflanzt.
Wohl erblickt man beim Haulfe Nr. 26 noch eine Vombenlücke, im übrigen jedoch ist der Zustand der Straße
gut. Das Haus Nr. 32 steht im Rohbau da. und Nr. 34,
ein Trakt, der zum großen vierstöckigen Schulgebäude
Fischerstraße gehört und ebenerdig den vielbesuchten
Kindergarten Wilten-West beherrbergt, wurde schon
1949 als eine der ersten städtischen Schulbauten nach
dem zweiten Weltkrieg durch die Stadtverwaltung
neu aufgeführt. Vine beachtungswerte Neugestaltung
erfuhr der südliche Teil der Speckbacherftraße zu Beginn der Vierzigerjahre durch die Errichtung der zahlreichen städtischen Wohnbautcn für umgesiedelte Südtiroler. Hier formt sich die Straße zu einem geräumigen Platz, der sich dort wieder schließt, wo die Häuser
Nr. 42 und 57 nahe an die Fahrbahn heranrücken. Von
einem Hause an der Kreuzung Speckbacherftriaße—Fischerstraße blickt ein überlebensgroßer Tiroler in Meraner Tracht, prächtig in Stein gehauen, herab. Die
Figur ist ein Werk aus der Hand des Heimatbildhauers Albin Lanner ( f 1950 in Innsbruck), der damit dem schicksalhaften Ereignis der Südtiroler Umsiedlung (1939—1943) ein schlichtes Erinnerungszeichen gesetzt hat. Am nahen Park, der im September
1958 zur Fahrschule der Jugend umgestaltet wurde,
lohnt es sich für den Spaziergeher, in kurzer Rast
einen Blick auf die bezaubernden Berge im Westen und
Norden der Stadt zu werfen.
Wilhelm Eppacher

der zweiten, derzeit noch laufenden öffentlichen I m p fung rund l>.000 Kinder nnd Jugendliche im Alter
uoui vollendeten 1. bis znm 20. Lebensjahr. Die beiden ersten Teilimpfungen sind im wesenllichen abgeschlossen 1 lediglich in der Zeit vom l . vis :l. A p r i l haben
Kinder, die wegen Krankheit oder aus auderen Ursachen zu den festgesetzten Impfterminen nicht erscheinen tounleu, die Möglichkeit, diese Impfung nachzuholen. Nl"unllmcldllnge» tonnen für dieses Jahr nicht
mehr erfolgen, ^ » l drillen Teilimpsung wird im
Herbst d. I . aufgerufen.

i. V Dr.