Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.8

- S.59

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2017_Innsbruck_informiert_08
Ausgaben dieses Jahres – 2017
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
bras empfingen, mussten sich nicht nur
einem alkoholreichen Begrüßungsritual in der Bacchusgrotte unterziehen, sie
wurden vom Erzherzog auch durch sein
„Museum“ im Unterschloss geführt, bestehend aus Rüstkammer, Kunst- und
Wunderkammer sowie Bibliothek. Hier
hortete Ferdinand II. kunstvolle Artefakte, exotische Gegenstände, Mineralien,
kunsthandwerkliche Produkte, Tier- und
Pflanzenpräparate, wissenschaftliche Instrumentarien, aber auch Abbildungen
„abnormer“ Personen – wie des Haarmenschen Petrus Gonsalvus, des tyrannischen Fürsten Vlad IV. Tzepesch, bekannt
als „Dracula“, oder des Zwergs „Thomele“
und des Riesen Bartlmä Bona. Dazu ka-

Was wurde aus ...
… dem Schiff „Stadt Innsbruck“ am
Achensee? Am 11. August 2007
wurde das Schiff für insgesamt 470
Passagiere von Alt-Bürgermeisterin
Hilde Zach (†) auf den Namen „MS
Stadt Innsbruck“ getauft. Auch
heute noch gehört das Schiff zu
einem der sechs Schiffe, die am
Achensee Personengruppen
transpor­tieren. Es ist knapp 46
Meter lang und kann mit einer
Geschwindigkeit von 24 km/h
über den See gleiten. DH

men Ferdinands II. mit herrlichen Rüstungen bestückte Rüstkammern und die
Porträtgalerie. Das nach seinem Tod erstellte Nachlassinventar listete tausende
Stücke auf.

Von Festen und Feiern
Legendär waren auch die rauschenden
Feste, Turniere und Bankette, bei denen der Landesfürst sich in Szene setzte – und seinen überaus fantasiereichen
und kreativen Geist sprühen ließ. Eine der
glamourösesten Feiern war ohne Zweifel die Hochzeit von Johann Lipsteinsky
Kolowrat, Kämmerer des Erzherzogs und
Neffe von Philippine Welser. Er heiratete
1580 die aus einer reichen Tiroler Familie
stammende Katharina von Payrsberg. Für
den Fürsten Anlass genug, ein bombastisches Festprogramm zu erstellen.
In einem bunten „Handlungsturnier“ wurden die vier Jahreszeiten dargestellt, die
vier Elemente, die Sternenbilder und die
Götterwelt, wobei Ferdinand II. in die Rolle
des Göttervaters Jupiter schlüpfte. Er fuhr
in einem von drei Adlern gezogenen, mit
Blattgold verzierten Wagen vor. Die Erinnerung an den Festzug sollte für die Nachwelt erhalten werden: Auf 37 aquarellierten Kupferstichen und 18 erklärenden
Textseiten wurde das Ereignis dokumentiert. Drei Exemplare des Fest-Kodex blieben erhalten – einer in der Bibliothek von
Schloss Ambras. Auch das Begräbnis des
Landesfürsten 1595 geriet zum großen

© KHM-MUSEUMSVERBAND
© KHM-MUSEUMSVERBAND

© TIR

OLER

LAND

ESMU

SEUM

FERD

INAN
DEUM

Innsbruck zählte zur Zeit Ferdinands II. rund
5.300 EinwohnerInnen – Ansicht Innsbrucks
aus dem „Schwazer Bergbuch“ (1556).

Der Tiroler Landesfürst Ferdinand II.
ließ unter anderem
den Hofgarten erweitern, die Hofburg
und Schloss Ambras
ausbauen.

Nicht im Sinne der
Habsburger Heiratspolitik war die Ehe
zwischen Ferdinand II.
und der Bürgerstochter Philippine Welser.

Akt. Dem höfischen Zeremoniell folgend,
wurde der Leichnam unter Beteiligung aller wichtigen Vertreter der Stände in die
Innsbrucker Hofkirche überführt und aufgebahrt. In der Silbernen Kapelle fand Erzherzog Ferdinand II. seine letzte Ruhestätte, neben seiner geliebten ersten Frau
Philippine Welser.

Daheim statt
ins Heim!

( 0512 / 28 45 56

INNSBRUCK INFORMIERT

59