Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.7

- S.61

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© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (2)

Müllerstraße aus der
Sicht des Betrachters
nach Osten

beispielsweise vier Stück Kartoffel in einer Gollasch-Tunke ohne ein Stückchen
Fleisch.

11. Juli 1917
Unfall. In der Müllerstraße ist gestern
nachmittags ein junges Fräulein infolge Überanstrengung und Unterernährung ohnmächtig zusammengesunken.
Die Rettungsabteilung schaffte sie in ihre
Wohnung.

12. Juli 1917
Schuld und Sühne. Im Parteienraum des
Innsbrucker Hauptpostamtes hat sich gestern abends ungefähr um 7 Uhr eine Szene zugetragen, aus der sich manche Lehre ziehen läßt. Ein Bursche im Alter von
14 Jahren, für die Gerichtsbarkeit noch
unerreichbar, machte einen Griff in den
Schalter für Warenprobensendungen und
entnahm daraus ein Paket, enthaltend
Weinproben einer Weinhandlungsfirma.
Der verwegene Streich des Jungen blieb
aber nicht unentdeckt und fand auch an
Ort und Stelle Sühne. Ein Gerichtsbeamter stellte den Jungen zur Rede, nahm ihm
das gestohlene Paket aus der Innenseite der Ueberkleidung und sprach über ihn
auch gleich das Urteil: zwei kräftige Ohrfeigen. Vielleicht zieht auch die Postdirektion
aus diesem ohne besondere Schwierigkeiten ausgeführten Diebstahl ihre Schlüsse.

16. Juli 1917
Das Vorleben der Lehrer und Lehrerinnen. Anläßlich eines besonderen Falles
hat das Unterrichtsministerium in einem
kürzlich ergangenen Erlasse die Schulbehörden angewiesen, bei provisorischen
Besetzungen von Lehrstellen an Volksschulen vor Ausfertigung des Dekretes
eine genaue Erhebung über das sittliche
Vorleben des in Betracht gezogenen Bewerbers zu pflegen, damit Bewerber, die in
dieser Hinsicht nicht vollständig einwandfrei erscheinen, vom Lehramte unbedingt
ferngehalten werden.

18. Juli 1917
Vierbeinige Räuber. Einer Partei in der
Saggengasse hier kamen in letzter Zeit
mehrere Stück junge Hühner abhanden.

Zuerst bestand der Verdacht, ein zweifüßiger Hühnerliebhaber statte dann und
wann dem Stalle einen Besuch ab, um sich
einen auserlesenen Braten zu verschaffen.
Strengere Beaufsichtigung des Hühnervolkes aber förderte den Beweis zutage, daß
der Würger ein Wiesel war, das sich Beute holte. Auf einem Raubzuge zum Stalle
schlug dann seine letzte Stunde.

26. Juli 1917
Beflaggung anläßlich der Siege in Galizien. Anläßlich der Besetzung von Stanislau durch unsere Truppen hat das Ministerium des Inneren eine dreitägige mit 25.
ds. beginnende Beflaggung der Amtsgebäude angeordnet. Das Rathaus und zahlreiche andere Gebäude in Innsbruck tragen bereits Flaggenschmuck.

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im bunten Korb

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