Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.7

- S.59

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Das Panorama war und ist
beeindruckend: Die „Stubaier“ auf einer kolorierten Karte
aus dem Jahr 1983

in den Boden eingelassen werden mussten. Mit einem Monat Verzögerung fand
am 31. Juli 1904 die offizielle Eröffnung
der „ersten elektrischen Personenbahn in
Innsbruck“ statt – Erzherzog Eugen reiste dazu mit Gefolge aus Wien an. Menschen standen an der Trasse Spalier und
winkten dem vorbeifahrenden Zug, die
Stationen waren festlich geschmückt. In
Mutters und Telfes spielten Musikkapellen auf, nachmittags gab es einen Festzug von Fulpmes in den Ortsteil Medratz.
Bergfeuer wurden entzündet. „Überall erdröhnte Böllerknall und klang der fröhliche Festjubel“, berichtete die „Salzburger Chronik“. Schon bei der Eröffnung
kam nur ein Triebwagen zum Einsatz,

Was wurde aus ...
… dem Katastrophenhochwasser?
Diese Bezeichnung erhielten die
Vorkommnisse der Nacht zum 19.
Juli 1987. Vor 30 Jahren stellte das
Hochwasser eine große Gefahr für
die Stadt dar. Dem bravourösen
Einsatz von 30 Männern der
Berufsfeuerwehr und rund 150
der Freiwilligen Feuerwehren
war es damals zu verdanken,
dass niemand zu Schaden kam.
Auch heute stehen die Einsatzorganisationen tagtäglich im
Einsatz – vielen Dank! DH

weil die Stromversorgung nicht richtig
funktionierte. Das rief infolge den Unmut
der Passagiere hervor, die im überfüllten
Waggon ihre Fahrt ins schöne Stubaital
antreten mussten. Auch die Kleineisenindustrie baute auf ein funktionierendes
Transportsystem – und war für die Bahngesellschaft eine unerlässliche Einnahmequelle.

Beliebte Bahnstrecke
Im Oktober 1904 waren die Einspeisungsstellen fertiggestellt und Beiwagen konnten angehängt werden. Um den
starken Schneefällen zu trotzen, die bereits im darauffolgenden Winter für tagelange Betriebsunterbrechungen sorgten,
wurden zwei Schneepflüge gebaut, die an
der Front des Triebwagens montiert werden konnten.
Im Stubaital war man auf neue Gästeschichten vorbereitet. Zahlreiche Alpenvereinssektionen hatten – einen „großen Strom der bequemen Reisenden“
vorausschauend, wie im „Naturfreund“
1903 stand – ihre Schutzhütten erweitert. So bauten sie etwa die Innsbrucker
und die Nürnberger Hütte, sowie Wege
ins Gebirge aus. Das von Riehl in Fulpmes errichtete „Hotel Stubai“ sollte mit
seinem mondänen Ambiente betuchte
Gäste anlocken. 1908 kam die Haltestelle „Nockhofweg“ dazu. WintersportlerInnen konnten von da an mit der Bahn zu
den beliebten Skigebieten Mutterer Alm

und Nockhofwiese gelangen. Die Stubaitalbahn erwies sich als äußerst beliebt
bei Einheimischen und TouristInnen,
bei TagesausflüglerInnen und BergsteigerInnen. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren bald vergessen. Ein Problem allerdings sollte erst viele Jahrzehnte
später gelöst werden: Während die Stubaitalbahn mit Wechselstrom lief, fuhren die anderen städtischen Bahnlinien
mit Gleichstrom. Dies verhinderte, dass
die „Stubaier“ weiter in die Stadt geführt
werden konnte. 1983 wurde umgerüstet:
Am 23. Juni 1983 fand die letzte Fahrt mit
Wechselstrom statt. Heute verzeichnet die
Linie „STB“ rund 1,4 Millionen Fahrgäste jährlich. Was 1904 in der „Salzburger
Chronik“ stand, hat immer noch Gültigkeit:
„Versäume es niemand, auf diesem Wege
in das Schmuckkästlein unserer Hochgebirgsnatur einzudringen.“

Daheim statt
ins Heim!

( 0512 / 28 45 56

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