Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.2

- S.3

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N» miner 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 3

Zur Eiöffnunq der Hllnsteisbahn
Am 2, Februar N!.",!> wurde die oon den Eissportler» io IlNig ersehnte Kunsteisbahn in der Ausstellungshalle feierlich eröffnet. Für das ^»standetommen dieses Wertes gebiihrt dor Innsbrucker Messegesellschaft mit ihrem Präsidenten ^iationalrat Dr.
F i n k und Generalsekretär Dr. S ch m e d e s besonderer Dank. Diesen sprach Bürgermeister DDr. Alois
L u g g e r in seiner Eröffnungsansprache ano. in der
er tur,z die Geschichte dos Eislaufes in Innsbruck
streifte: er sül)»le aus!
Liebe Sportfreunde!
Als uin das Jahr 1870 der erste Eislaufplatz unserer
Stadt in der Schwimmschule Höttinger Au eröffnet
wurde, war noch nicht vorauszusehen, welche Entwicklung der Eislaufsport bei uns nehmen wird. Zu diesem Zeitpunkte gab es in Innsbruck nicht einmal noch
Schlittschuhe zu kaufen, und die Errichtung einer derarügen Sportanlage zeugte für den fortschrittlichen
Geist der damals tätigen S t a d i a l e r . I n kurzer Zeit
fand der neue Sport begeisterte Anhänger, so daß der
Platz im Schwimmbad bald zu klein wurde und in
den folgenden Jahren zuerst bei der städtischen Gasanstalt und später in der k. u. k. Schießstälte in M a r i a hils ein Eislaufplatz betrieben wurde. 1894 wurden
die neben der heutigen Messehalle gelegenen Gründe
dem Innsbrucker Eislaufverein von der Stadt pachtweise zur Errichtung eines Eislaufplatzcs überlafsen.

Wieder war es lüütt die Stadtgemeinde, die durch eine
.Haftungsübernahme für ein Darlehen beim Van des
Pavillons und der Platzbeleuchtung einsprang. I m
selben Jahre wurde auch die erste Eishockeymannschaft gegründet.
Die heutige Eröffnung der Kunsteisbahn ist nun ein
Ereignis, über das sich nicht nnr die Eissportfreunde,
sondern ganz Innsbruck freuen darf. Die Innsbrucker
Mesfegesellschafl hat im Vorjahre mit Energie und
Tatkraft den schon lange diskutierten Gedanken einer
Kunsteisbahn aufgegriffen und in kürzester Zeit verwirklicht. Die Wechselwirkung zwischen Kunsteisbahn
im Winter und Ausstellungshalle im Sommer gewährleistet nunmehr eine- gute Ausnützung dieses
Hauses. Besonders begrüße ich es, daß ein für die A l l gemeinheit so bedeutendes Werk durch vielseitige, zusammenwirkende I n i t i a t i v e entstand. Daß die Stadtgemeinde dieses Vorhaben weitestgehend fördert, erscheint mir für eine Sportstadt wie Innsbruck nur
recht und billig.
Bürgermeister DDr. Lugger schloß seine Ausführungen mit einem herzlichen Glückwunsch für den I n n s brucker Eislaufverein.
Dem Eröffnungsspiel der Innsbrucker Eishockeymannschaft, des derzeit besten Eishockeyteams Österreichs, gegen jene von Bozen wohnten etwa 6000 Z u schauer bei.

Die Andreas-Hofer Straße in Innsbruck
Die Planungsarbeiten zur Andreas-Hofer-Straße
gehen zurück auf die Zeit, in der die Errichtung des
Frachtenbnhnhofes und der Vahnhaltestelle Wilten
(heute Westbahnhof) in den Büros der „EisenbahnBetriebs-Direktion" und in den Gemeindestuben von
Willen und Innsbruck rege zur Debatte stand. M i t
dem Ausbau der Straße wurde am 15. März 1886,
dem Tag des ersten Spatenstichs, begonnen. Unter
Vorsitz des Gemeindevorstehers August Neuhauser
beschloß der Wiliener Gemeindeausschuß am 20. Dezember genannten Jahres, der neuen Straße den Namen des großen Tiroler Nationalhelden zu verleihen.
Diese besondere Ehrung für Andreas Hofer verdient
es einmal, in das richtige Licht gerückt zu werden. B i s
zu diesem Zeitpunkt waren Straßenbezeichnuugen nach
den Namen der Freiheitskämpfer von 180!) weder in
nml, um Innsbruck vorgenommen worden. Der damals noch selbständigen Gemeinde Wilten blieb es vorbehalten, der nahe» und weniger patriotisch gesinnten
Landeshauptstadt und anderen Tiroler Orten eine
deutliche heimalgeschichlliche Lettion zu erteilen, daß
nämlich die hervorragenden Männer von 18W einer
Ehrung auch außerhalb des kirchlichen Bereiches würdig seien. Den Heimattreuen Wiltenern erschien der
neue großangelegte Straßenzug gerade gut genug für
Andreas Hofer. Alsbald folgten diesem Beispiel auch
andere Orte; denn man war sich, durch Wilten aufmerksam gemacht, nunmehr bewußt, hierin versäumten
Verpflichtungen endlich nachkommen zu sollen. Nach
der Einverleibung Willens an Innsbruck im Dezember IW."l zählte dann die Andrens-Hoser-Etraße so-

wieso zu den namhaftesten Straßen der Landeshauptstadt, die. um ihr früheres Versäumnis auszugleichen,
im Jahre 1907 noch einen vom Verschönerungsuerein
längs am Abhang des südwestlichen Mittelgebirges
angelegten Spazierweg zu Ehren Andreas Hofers benannte. Niemand mehr als der „ M a n n vom Land
T i r o l " hat diese Ehrungen verdient. Auf Wiltener
Boden hatte er am eindrucksvollsten als Oberkommandant gegen einen übermächtigen Feind gekämpft
und gesiegt, in der Innsbrucker Hofburg hatte er 1809
durch zwei Monate als Statthalter von T i r o l regiert,
und in der hiesigen Hofkirchc fand er schließlich sein
Grab, das seither zu einer Pilgerstätte aller gutgesinnten Tiroler geworden ist.
Die Andreas-Hofer-Straße, zirla l>8<> Meter lang,
zieht sich, von S i l l und I n u ungefähr gleich weit entfernt, in leichtem Bogen in nordsüdlicher Richtung
durch den Stadtteil Wilten, An ihren Enden oon der
Maximilianslraße und Noldinstraße begrenzt, beherbergt sie .">:l stattliche Häuser, die sich fast durchwegs in
gutem baulichem Zustand befinden: ausgenommen muß
das Haus Nr. 20 werden, dem eine dringende Instandsetzung not tat. Leider gewinnt der Beschauer bei der
Betrachtung der hohen und nur gering ausgegliederten Gebäudezeilen den Eindruck eines düsteren Straßenbildes. Ein Glück beinahe, daß wenigstens nahe der
Kreuzung an der Fischerstraße zur Abwechslung Licht
hereinkommt nnd in einem Vorgarten ein wenig Grün
zu erblicken ist. Für die Augen erfreuend wirken ebenfalls die nach erlittenen Bombentreffern neu erbauten
Häuser Nr. ."lli. !j8 und l?, deren helle Fassaden die