Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.2

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 2

Aus dem Gemeinderat
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck
trat am 5. Februar 1959 zur einer kurzen Geschäftssitzung zusammen.
Bürgermeister-Stellvertreter Flö"ckinger und die Gemeinderäte Dr. Greiter, Hagleitner, D i p l . - I n g . Kummer, Oberhammer. Plieger. D i p l . - I n g . Rhomberg,
Walter waren am Erscheinen verhindert. Von den
einberufenen Ersatzleuten waren Weber, Staud, Storjanc und Dr. Hardt-Stremayr zur Sitzung erschieneil.
Gemeinderat Dr. Knoll berichtete über Anträge des
Rechtsausschusses, denen zufolge der Vertrag mit dem
Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern über die
Veistellung uon Schwestern f ü r d a s Altersheim Saggen und für die Pflegeanstalt sowie die Hausordnung
des Landestheaters geändert wurden.
Stadtrat D i p l . - I n g . Hrädetzky legte Anträge des
Finanzausschusses vor. Nachtragstredite für Arzneien,
Heilmittel (offene Fürsorge) 35.000 Schilling, für die
Unterbringung in Kinderheimen, Erziehungs- nnd
Unterrichtsanstalten (geschlossene Fürsorge) 35.000
Schilling, für Straßenerhaltung, Straßenneu- und
-umbauten sowie Leistungen für Fremde uon zusammen 1,250.000 Schilling, für die Innsbrucker OrgelWoche 51.500 Schilling, Materialien für Wirtschaftshof 30.000 Schilling und für Personenkraftwagen
70.000 Schilling wurden bewilligt.
Stadtrat D i p l . - I n g . Nosche erläuterte Anträge des
Bauausschusses, die angenommen wurden.

Es wurde beschlossen!
Der Teilbebauungsplan Nr. 81/cI, >>
Gramart — Hötlinger B i l d , im Süden begrenz» durch
Eckenried, Vogelhülle, Burgstadel, Planölienhos!
der Änderungsplan Nr. 93/c zum Teilbelmunngsplan Willen-West"
der Teilbebauungsplan Nr. 10/l Wilten-Süd für
den Vereich Leopoldstraße — Pechegarlen ^Grundstück
König);
der Änderungöplan Nr. ti3/r zum Teilbebauungsplan Prädl — Amras für den Bereich Ecke Amraser
Straße — Kranewitterstraße.
Gleichzeitig wurden die alten Pläne außer Kraft

gesetzt.
Stadtrat Dr. Kunst beantragte, den Stadtrat zu
beauftragen, daß, fobald die Verbauung nach dem
neuen Bebauungsplan für den Vereich Amraser Straße — Kranewitterstraße akut wird, die entsprechenden
Vorkehrungen für die Unterbringung der Wohnparteien des Hauses Amraser Straße 53 getroffen werden,
da dieses Haus entfernt werden müsse.
Der Gemeinderat genehmigte eine Ausnahme nach
8 ? a I V O zur Errichtung eines Einfamilienhauses
auf der Gp. 1734, K G . Arzl, und lehnte ein Ansuchen
um Ausnahmegenehmigung für die Gp. 2l>, KG. Arzl,
ab. Für die Gpn. 325, KG. Willen, und 85!). KG.
Hötting, wurden Verringerungen der Volgarleiüiese
bewilligt.
Der öffentlichen Sitzung folgte eine verlrauliche,
in der sich der Gemeinderat mit Grundstüäsläufen befaßte.
Schi.

Magisttats-Qberrechnungsrat Hans Tschamler
Der in der Zeit uon 20. Februar 1907 bis 1. Dezember 1935 in städtischen Diensten gestandene und vielen
Innsbruckern wegen seiner tirolischen Originalität
noch gut bekannte Hans Tschamler ist am 10. Februar
o. I . verschieden. Geboren am lì. September 1876 in
Tyrnau, war er das vierte der fünf Kinder des i n
T i r o l hochangesehenen Zivilingenieurs Rudolf Tschamler, der in den Jahren um die Jahrhundertwende Gemeindevorsteher von W i l l e n war und für seine
Gemeinde wohl die meisten verantwortungsvollen
Aufgaben über hatte, die zur Projektierung und Gestaltung von Neu-Wilten erforderlich waren. Auch
den Zusammenschluß von W i l l e n und Innsbruck ließ
er sich in hohem Maße angelegen sein. Ein älterer
Bruder des Verstorbenen ist der heute im 85. Lebensjahr stehende und immer noch rüstige Medizinalrat
Dr. Viktor Tschamler, ehemaliger und überaus verdienter Stadtphysitus uon Innsbruck. Hans Tschamler hatte in dieser Stadt die Oberrealschule und die
Staatsverrechnung absolviert. Nach Erfüllung des
einjährig-freiwilligen Jahres bei den Kaiserjägern
sowie nach Zurücklegen einiger Semester an der Technischen Hochschule in Wien trat er für kurze Zeit in
den Vllhndienft und hierauf in den Dienst des Stadl-

1>etet clem

magistrates in Innsbruck, wo er der städtischen Rechnungskanzlei zugeteilt wurde. Während des ersten
Weltkrieges diente er als Offizier im Tiroler Landsturmregiment Nr. 1. Von seiner Verwundung in
Valizien wiederhergestellt, kämpfte er noch gegen
I t a l i e n im Drei-Zinnen-Gebiel, wo ihn einmal eine
niedergehende Lawine verschüttete. Zeitlebens hatte
er dann an den Folgen des Krieges zu leiden. M i t dem
Jahr 1919 wurde dem grundehrlichen Beamten ein
verantwortungsvoller Posten in der städtischen Leihanstalt übertragen. M i t 1. Jänner 1935 wurde er zum
Oberrechnnngsrat befördert, doch bereits am l, Dezember des gleicheil Jahres krankheitshalber in den
dauernden Ruhestand versetzt. Da sich zu den rheumatischen Beschwerden noch ein Herzleiden hinzugesellte, war der Bedauernswerte durch mehrere Jahre
an sein Zimmer gefesselt. Tschamler, der ein ungebundenes Junggesellenleben jedem andern vorgezogen
hatte, war in seinen gesunderen Tagen ein begeisterter
und naturverbundener Einzelbcrgwanderer durch sein
geliebtes T i r o l . Wegen eines Sturzes in Der Wohnung, bei dem er sich den Oberschentelhals gebrochen
hatte, mußte er die Klinik aussuchen, die er als Toter
erst wieder verließ.
W,

m keil