Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.7

- S.17

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ERK AICH
© FOTOW

„Freiluft-Wohnzimmer“
Das Baufeld 1 stellt den ersten zu bebauenden Platz in der Radetzskystraße 47 dar.
Dieser befindet sich auf dem Gelände der
Tennisanlage von der Sportunion/Turnerschaft Innsbruck, die in die Wiesengasse
20 übersiedeln. Das ausgewählte Wohnbauprojekt ist eigenständig und gleichzeitig Bestand integrierend. Es baut auf den
Empfehlungen des Masterplans auf und
entwickelt einen zusätzlichen Mehrwert
für den gemeinsamen Raum. Die Höhenentwicklungen (geplant sind fünf bis sieben Geschosse und zwei Hochpunkte mit
zehn bis elf Geschossen), wie Bauvolumina, reagieren angemessen moderat auf
die Nachbarschaft und auf die zukünftige
weitere Entwicklung des zweiten Baufelds.
Auch mit dem Bestand wird rücksichtsvoll
umgegangen. Eine besondere Charakteristik des Projekts stellt die Idee „FreiluftWohnzimmer“ dar. Die damit neu vorgeschlagene Binnenraumabfolge von Gassen und Plätzen kann Aufenthalts- und
Treffpunktqualitäten für unterschiedliche
NutzerInnen anbieten. Damit ist ein soziales Miteinander von Besucherinnen und
Besuchern möglich. Weiters zeichnen den
Entwurf erlebnisreiche Raumabfolgen sowie „Tageslicht-Schattenspiele“ aus. Damit
schafft das Projekt als erster zu realisierender Baustein eine eigenständige urbane Identität.

Ein lebenswertes Stück Stadt
Städteplanerisch wird mit dem „Campagne Reichenau“ neues Terrain betreten.
„Leistbares Wohnen ist eines der drin-

„Gemeinsam mit der IIG wird die Campagne
Reichenau nun zu einem modernen Siedlungsgebiet mit Schwerpunkt Wohnen, Grünflächen
und Infrastruktureinrichtungen weiterent­
wickelt und so ‚ein Stück Stadt‘ gebaut.
Das Siegerprojekt setzt die Anforderungen
des Masterplans in hervorragender Weise um.“
Stadtrat Mag. Gerhard Fritz

gendsten Anliegen der Innsbruckerinnen
und Innsbrucker. Hier auf dem ‚Campagne Reichenau" wird ein Stadtteil entwickelt und neuer, hochwertiger Wohnraum samt Freizeitqualität entsteht“, betont Wohnungsstadtrat Andreas Wanker
in diesem Zusammmenhang. Planungsstadtrat Mag. Gerhard Fritz ergänzt: „Es
wurde die Chance genützt, quasi einen
ganzen Stadtteil zu planen, der viel mehr
bedeutet als eine neuerliche Schlafstadt
auf der ‚grünen Wiese" oder maßstabloses
Planen ohne Konzept.“
Das Thema soziales Zusammenleben bzw.
Interaktion und damit auch Sicherheit
wird durch die Begegnungsbereiche auf
Erdgeschoss-Ebene erreicht. Vieles, das
in Stadtkernen selbstverständlich ist, wird
es auf dem Areal geben. Kleine Geschäfte und Lokale tragen wesentlich dazu bei,
dass sich ein Stadtviertel-Flair entwickeln
kann und soziale Aktivität entsteht. Auch

Jurymitglied DI Mag. arch. Max Rieder
streicht die besonderen Qualitäten des
Projekts hervor: „Es wird ein Stadtteil der
vielfältigen Nachbarschaften entwickelt.
Die Idee des gemeinsamen öffentlichen
Raums kennzeichnet die besondere Projektcharakteristik. Dieses ‚Freiluft-Wohnzimmer’ wird durch eine lebendige Abfolge von Gassen und Plätzen gebildet, die
ein zeitgemäßes Altstadtflair anbieten.“
Das alles kommt dem Konzept entgegen, bei dem die StadtbewohnerInnen
sich kollektive Räume für spontane, unverbindliche Begegnung wünschen. Dabei kommt die Psychologie ins Spiel. Der
Schlüssel zum Glück der BewohnerInnen
liegt im Spannungsfeld zwischen Privatsphäre und Austausch. Das Zauberwort in
diesem Zusammenhang ist Aufenthaltsqualität. Diesbezüglich wird es die Reichenau künftig mit der Innsbrucker Innenstadt aufnehmen können. KR

Zahlen, Daten Fakten
,G
 rundeigentümerin des 8,4 Hektar großen Areals ist die

Stadt Innsbruck.

,D
 as erste Baufeld umfasst rund 6.600 Quadratmeter
,B
 is 2020 entstehen 310 Mietwohnungen im Rahmen einer

Projektpartnerschaft von IIG und Neuer Heimat Tirol.

,D
 ie Errichtungskosten liegen bei rund 45 Millionen Euro.