Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1958

/ Nr.12

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 12

25 Jahre Bundespolizeidirektion Innsbruck
Anläßlich des 25jährigen Bestandes der Innsbrukter Bundespolizeidirektion fand am 25. November in
der ehemaligen Reitschule der berillcnen Tiroler Landesschützen eine Feier statt, an der mit Innenminister
Ostar H e l m er, Staatssekretär G r u b h o f e r und
Landeshauptmann T s c h i g g f r e y die Spitzen der
einheimischen Behörden teilnahmen. Nachdem Polizeidirettor Hofrnt Dr. J u n g e r den Aufbau der
Bundespolizei in Innsbruck seit ihrer Errichtung geschildert hatte, schmückte der Herr Innenminister zur
Erinnerung an diesen Tag die Fahne mit einem
Bande. Darauf ergriff Bürgermeister D r. A. L u g g e r das Wort zu folgenden Ausführungen:
Die Geschichte der Polizei in unserer Stadt ist —
wie in Land und Bund — vielfältig. Begriffe und
Kompetenzen änderten sich, immer aber verblieb ihr
grundsätzlicher Aufgabenbereich! zu helfen und zu

schützen, zu ordnen und zu sichern.
Bor 100 Jahren etwa hatte die Stadtobrigkeit
lediglich den Wirkungstreis der sogenannten Lotalpolizei zu besorgen, nämlich die Sanitäts-, Feuer-,
Markt- und Baupolizei. Die eigentlichen Aufgaben
der Sicherheitspolizei lagen in den Händen der k. t.
Polizeidirettion, die erst 186t) aufgelöst wurde. Damals wurde dann in Ausgestaltung alter autonomer
Nechle der Gemeinde die städtische Sicherheitswache
organisiert, die mit zwei Verwaltungsbeamten, einem
Diurnisten und 12Wachmännern ihr Auslangen fand.
Mehrere Jahrzehnte versah sie unverdrossen ihren
Dienst, obwohl ihr nur unzulängliche Räume zur
Verfügung standen und die Stadt um das Jahr 1904
durch die Einbeziehung der Gemeinden Wilten und
Pradl wesentlich vergrößert wurde. Erst nach dem
ersten Weltkrieg erlebte die Polizei eine gründliche
Modernisierung und erhielt außer neuen Uniformen
1l)22 endlich auch ein eigenes Polizeigebäude, das
Haus Burggraben Nr. 3. Hier tonnten die Aufgaben
der Schutzleute, die bis dahin sozusagen als „ M ä d chen für alles" dienen mußten, spezialisiert und aufgeteilt werden. Es wurde eine moderne Kriminalpolizei geschaffen, eine daktylostopische Meßstation,
ein wohleingerichtetes photographisches Atelier und

die so wichtige Fahndungseuidenz. E i n eigener Lehrsaal ermöglichte die Abhaltung oon Kursen zur Ausbildung von jungen Beamten. Dieser Polizeischul^
diente überdies eine kriminalistische Lcchrmillelsanim
lung, ein kleines Polizeimuseum.
I n den Dreißigerjahren. als die politische Lage bereits unruhig zu werden begann, wurde eine Übernahme der städtischen Polizei durch den Bund aktuell.
M a n vertrat die Ansicht, daß in größeren Gemeinde,»
ein gesamtstaatlicher Polizeikörper unter einem einheitlichen Kommando wirksamer sei. Freilich verloren
die Städte dadurch von ihrer Autonomie, andererseits
erfuhren sie aber eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Entlastung. Das Abwägen über die Vorund Nachteile wurde durch die Verordnung der Bundesregierung vom 10. März 1W!j, die die Errichtung
eines Vundespolizeitommissariates i n Innsbruck verfügte, souverän ^ nicht zum Wohlgefallen des damaligen Gcmeinderales der Stadt — beendigt.
Die folgenden Jahre, die gerade für die Polizei und
die gesamte Exekutive alles eher als leicht waren,
ließen gar keine Möglichteil mehr, an eine Mißstimmung zu denken, und das Verhältnis der Stadt zur
Bundespolizei ist ein immer freundschaftlicheres geworden.
Die Aufgaben unserer Bundespolizei, besonders
auf dem Verkehrssektor, sind ständig im Steigen und
verlangen gerade in Innsbruck einen immer stärkeren
Einsatz.
Und wenn heute die Vundespoli,icidirektion I n n s bruck das Jubiläum des 25jährigen Bestandes im
neuen Heim feiert, so möchte ich als Bürgermeister
dieser Stadt meine aufrichtigen Glückwünsche hiezu
aussprechen. Danken w i l l ich jedem einzelnen Angehörigen des Polizeidirektionsbereiches Innsbruck für
die vorbildliche Haltung.
Die Bevölkerung unserer Stadt vertraut ihrer Vundespolizei.
Nach weiteren Ansprachen des Herrn Landeshauptmannes wie des Herrn Innenministers nahm dieser
die Detorierung verdienter Beamter der Bundespolizei vor.

Altersaufbau der Bevölkerung von Innsbruck im Jahre 1957
Dr. W. Fankhauser, Vorstand des Statistischen Amtes
Um das Problem des Altersaufbaues der I n n s brucker Bevölkerung näher beleuchten zu können und
um ein wesentliches Hilfsmittel für wirtschafte und
sozialpolitische Untersuchungen zu gewinnen, hat das
Statistische Amt der Landeshauptstadt Innsbruck, wie
schon in früheren Jahren, in Zusammenarbeit mil
dem städtischen Einwohneramt für das Jahr 1!!57
einen Lebensbaum erstellt. Das B i l d dieses Lebensbaumes gibt den gegenwärtigen wie auch bis zu
einem gewissen Grad den zukünftigen Altersaufbau
der Bevölkerung in anschaulicher Weise wieder.

Betrachtet man die Lebenspyramide in ihrer Gesamtheit, fallen als erstes die Verluste auf. die vor
allem die männliche Bevöllerung durch die beiden
Weltkriege erlitten hat. weiters der große Einfluß
der Folgeerscheinungen der Kriege und wirtschaftlichen Zusammenbrüche, welche in den schwachen Geburlsjahrgängen jener Krisenjahre zum Ausdruck
kommen, und dann auch die durch die Verlängerung
der Lebensdauer der Menschen bedingte verhältnismäßig große Zahl an über 05jährigen, der eine stets
kleiner werdende Zahl der Geburten seit dem Jahre